Aachen: Deutsche Dressurreiter führen in der Nationenpreis-Wertung

Erschienen am 21.07.2017

Deutlicher Vorsprung für Werth, Rothenberger, Schneider und Schmidt nach Grand Prix

Aachen -. Die deutschen Dressurreiter haben den ersten Teil des Nationenpreises beim CHIO Aachen, der auch als Sichtung für die Europameisterschaften in Göteborg dient, als führende Nation abgeschlossen. Die Mannschaft von Bundestrainerin Monica Theodorescu rangiert nach dem Grand Prix vor den USA und Dänemark. Das beste Einzelergebnis erreichten Isabell Werth und Weihegold OLD mit 83.171 Prozent.

Für die zwölfjährige Oldenburger Stute Weihegold war es der erste Start nach ihrem phänomenalen Sieg im Weltcup-Finale Anfang April. Die Deutschen Meisterschaften verpasste sie wegen einer kleinen Verletzung, somit wurde der CHIO Aachen zu ihrem ersten Freiluft-Start. "Heute hat sie wieder gezeigt, dass sie zurecht die Nummer eins der Welt ist", schwärmte Bundestrainerin Monica Theodorescu. Lediglich eine kleine Unsicherheit drückte das Ergebnis. "Ansonsten war alles tipptopp", sagte Weihegolds Reiterin Isabell Werth (Rheinberg). "Beim Galoppwechsel zwischen den Pirouetten war ich ein bisschen früh dran, das hat Weihe gemerkt." Für die Piaffen, Passagen und Übergänge gab es dafür etliche Male Höchstnoten.

Diese erhielten Sönke Rothenberger (Bad Homburg) und Cosmo für ihre Galoppwechsel, die zu den absoluten Höhepunkten des niederländischen Wallachs zählen. "Unsere Schwäche waren heute das Rückwärtsrichten und die Traversalen. Da habe ich mich einfach verzählt. Der Reiter war heute nicht ganz konzentriert, das Pferd aber in sehr guter Verfassung", resümierte Rothenberger, und konnte dennoch sehr zufrieden mit seiner Vorstellung sein. 78.757 Prozentpunkte (Rang drei) vergaben die Richter an das jüngste deutsche Paar, das zum zweiten Mal in Folge für den Aachener Nationenpreis nominiert ist. "Wir haben in der vergangenen Zeit viel an der Feinabstimmung gearbeitet, mein Gefühl war deutlich besser als im letzten Jahr, als Cosmo doch noch sehr grün war mit seinen neun Jahren. Auch die Resonanz von den Trainern war positiv." Die Einschätzung der Bundestrainerin lautete: "Die beiden haben sich sehr gut weiterentwickelt und Cosmo hat einfach gigantische Höhepunkte."

Den Auftakt für das deutsche Team hatten am Morgen Dorothee Schneider (Framersheim) und Sammy Davis jr. gemacht. Für den elfjährigen bayerischen Wallach ist es die erste internationale Grand-Prix-Saison und sein erster Start in der Aachener Soers, der mit 74.529 Prozent und Rang sieben belohnt wurde. "Er hat sich noch ein bisschen geduckt, sonst hätten es noch ein paar Prozent mehr sein können. Aber das war eine ordentliche Runde zum Auftakt ohne größere Fehler", sagte Schneider. "Es ist einfach toll, wie schnell Sammy die Leiter nach oben geklettert ist, seit seinem ersten internationalen Start im März. Er ist ein Pferd, das durch seine Schönheit und seine Ausstrahlung besticht."

Weniger zufrieden war Hubertus Schmidt (Borchen-Etteln) mit seiner Prüfung. Sein Trakehner Hengst Imperio ließ gleich zu Beginn in einer seiner eigentlich stärksten Lektionen, der Trabverstärkung, Punkte liegen. Auch die Piaffen und die Galopptour waren nicht optimal, sodass am Ende 71.371 Prozent und Rang 15 heraussprangen. "Da ist man natürlich erstmal enttäuscht. Ich kann auch gar nicht genau sagen, woran es lag. Eigentlich fühlte es sich gut an, der Fehler in der Trabverstärkung ist auch total unüblich für Imperio. Nach der Winterpause sind wir gut in die Sommerturniere gestartet, aber nach der Prüfung heute musste ich doch etwas schlucken", sagte Schmidt. Doch für ihn bietet sich am Samstag im Grand Prix Special genau wie seinen Teamkollegen eine neue Chance. Dann steht die Entscheidung in der Mannschaftswertung an. Außerdem geht es um die Startplätze in der Grand Prix Kür, die am Sonntag auf dem Programm steht.  (fn-press / jbc)

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