Am Wochenende startet die Vielseitigkeit in Bredeneek
Erschienen am 14.04.2011
Christian Zehe hat die Geländekurse gebaut

Christian Zehe war selbst erfolgreicher Vielseitigkeitsreiter. Es war das Jahr 1990, nur wenige Monate nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze. Beim traditionellen Saisonauftakt der Vielseitigkeitsreiter in Schenefeld tauchte Christian Zehe erstmals in Schleswig-Holstein auf. Er ritt Gallus, ein Pferd, das Experten noch heute als eines der besten deutschen Pferde im Gelände bezeichnen. Bereits ein Jahr später gehörte das Mecklenburger Paar zum deutschen Aufgebot bei den Vielseitigkeits-Europameisterschaften in Punchestown. Nach einer Aufholjagd im Gelände - Christian Zehe und Gallus lagen nach der Dressur auf Platz 44 - platzierten sich die Beiden in der Endabrechung auf Platz sieben und waren zweitbestes deutsches Paar. Ein Jahr später endete ihre Karriere abrupt: Gallus erlitt im Trainingslager für die Olympischen Spiele in Barcelona beim Abschlussgalopp einen Aorta-Abriss.
Christian Zehe beendete seine internationale Karriere und widmete sich dem Geländeaufbau. “Meine große Passion war eigentlich immer mehr der Hindernisbau als das Reiten”, erzählt er. “Schon als Kind habe ich mir Stöckchen hingelegt und bin sie - ohne Pferd -gesprungen. In meinen Schulheften waren mehr Zeichnungen von Hindernissen als Mathe- oder Schreibaufgaben zu finden”. Christian Zehe wurde ein gefragter Aufbauer. Vor allem von osteuropäischen Veranstaltern wurde er engagiert, u.a. hat er in Strzegom/Polen FEI-Weltcupqualifikationen gebaut. Zu seinen “Lehrmeistern” zählen so bekannte Aufbauer wie die ehemaligen Bundestrainer Wolfgang Feld und Rüdiger Schwarz.
Seit mittlerweile zehn Jahren ist Christian Zehe für den Geländeaufbau in Bredeneek zuständig. “Ich möchte Reiter und Pferd für weitere Aufgaben ausbilden”, ist die Philosophie seines Kursbaus. Knappe 3.000 Meter, gespickt mit 28 Hindernissen liegen am 17. April vor den Reitern. Die Trassenführung wird die gleiche sein, die vorhandenen Hindernisse sind aufgepeppt worden. “Damit alles neu aussieht” schmunzelt der Aufbauer. Der Schlossteich wird nicht wieder zu erkennen sein, denn er wird dieses Mal von der anderen Seite durchquert. “Wir werden hier mit neuen Hindernissen eine ganz neue Abfragung haben”, sagt Christian Zehe. Ihm wird die Arbeit in Bredeneek leicht gemacht, denn “Hendrik von Paepcke und Stefan Ganders wissen um die Wünsche der Reiter. Sie kennen den Spitzensport genau und haben den Ehrgeiz, die Prüfung professionell zu organisieren”. Und deshalb haben sie auch Verständnis für die sportfachlichen Bedürfnisse des Course-Designers Christian Zehe….