Mecklenburger Landeschampionate 2012
Erschienen am 19.09.2012
Springchampion werden erstmals in der Halle ermittelt vom 27.-28.10.12
Die Landeschampionate der Mecklenburger Pferde und Ponys standen im Herbst vorigen Jahres in der Diskussion. War die Beteiligung und das Interesse an diesen Championaten Mitte der 1990er Jahre noch recht groß und die Teilnehmerzahlen der Populationsgröße angemessen, so sanken die Zahlen Anfang 2000 von Jahr zu Jahr. Besonders im Reitpferde- und Dressurpferdebereich wurden nur noch wenige Pferde zum Championat vorgestellt. Vorgeschaltete Prüfungen, in denen sich die Finalisten vor Jahren noch qualifizieren mussten, waren aufgrund der geringen Nennungszahlen längst nicht mehr erforderlich. Als 2011 bei den fünf- und sechsjährigen Dressurpferden gerade mal noch je ein Pferd zum Championat antrat, zog die Landeskommission im Einvernehmen mit dem Verband der Pferdezüchter MV die Reißleine. Ein neues Konzept sollte her, um wieder mehr Pferde einzubeziehen.
Da lag es nahe, dass die Ergebnisse von allen in Deutschland startenden Mecklenburgern und Mecklenburger Ponys aus Basis und Aufbauprüfungen erfasst werden, um auf diese Weise Landeschampion zu ermitteln. Einzige Ausnahme sollten die Springpferde/Springponys sein, weil von denen ganz einfach mehr im sportlichen Einsatz sind.
Die Reitponyzüchter und -halter baten die Landeskommission jedoch, den derzeitigen Aufwind dieser Spezies zu nutzen und für die drei- und vierjährigen Ponys auch weiterhin auf einem Turnier die Besten zu ermitteln und als Landeschampion auszuzeichnen. Dem wurde entsprochen und Anfang August fand dieses Championat erfolgreich in Wittenbeck statt.
Mit Ausnahme dieser Ponys und der Springpferde und Springponys bleibt es jedoch dabei, dass "die Küken im Herbst gezählt werden". Sprich, dass alle Erfolge im Jahrbuchzeitraum (1. Oktober 2011 bis 30. September 2012) anhand des Online-Jahrbuchs ermittelt werden, das dabei gewonnene Preisgeld durch die Anzahl der Platzierungen dividiert wird (um der Vielstarterei zu begegnen) und das Pferd/Pony mit dem höchsten Durchschnittswert als Landeschampion der jeweiligen Disziplin und Altersklasse ausgerufen wird. Die Mindestzahl an Platzierungen wurde mit drei festgelegt. Die Ehrung soll unter Anwesenheit der Züchter im Rahmen der Körtage Ende November in Redefin erfolgen.
Aber auch bei den Springpferden/Springponys gibt es eine Änderung. Weil von den Reitern immer das Argument kam, wir müssen zu einem anderen Turnier und können deshalb nicht am Landeschampionat teilnehmen, ist das Championat nun in die Halle verlegt worden zu einem Zeitpunkt, an dem weit und breit kein anderes Turnier im Einzugsbereich stattfindet. Dieser Termin ist nun am 27. und 28. Oktober in der großzügigen Reitanlage der Familie Schmidt in Neu Benthen. Man darf gespannt sein, ob sich diese Maßnahme nun in höheren Starterzahlen auswirken.
Die Springpferdeprüfungen, sieben an der Zahl, finden alle, inklusive der drei Championatsprüfungen (vierjährige Pferde und 4-6 jährige Ponys in Klasse A, fünfjährige Mecklenburger in Klasse L und sechsjährige Mecklenburger in Klasse M) am Samstag statt.
Zusätzlich hat die Landeskommission den Vorschlag gemacht, erstmals ein Freispringchampionat auszutragen, was auch Heinz & Heiko Schmidt begrüßen. Diese für Pferde/Ponys aller Reitpferderassen offenen Prüfungen werden nach LPO durchgeführt, so dass die Ergebnisse auch bei der FN für die Pferde registriert werden, was aber nur für die möglich ist, die bereits als Turnierpferde angemeldet sind. Aber auch alle anderen drei und vierjährigen Pferde und Ponys können teilnehmen. Freispringchampion, die auch mit Schärpe und Decke ausgezeichnet werden, können aber nur Pferde/Ponys mit Papieren des Verbandes der Pferdezüchter Mecklenburg-Vorpommern werden. Das Freispringchampionat findet am Samstagabend nach den Springpferdeprüfungen statt.
Am Sonntag stehen in Neu Benthen dann noch fünf Standardspringprüfungen von Klasse A bis S* auf dem Programm. Ein hochinteressantes Turnier also, dass sich besonders Züchter, Halter und Reiter junger vier- bis sechsjähriger Mecklenburger Pferde und Mecklenburger Ponys nicht nur im Kalender anstreichen, sondern ihre Pferde melden sollten. (Franz Wego)