6. Deutsche Meisterschaft im Gespannpflügen 13./14.9.2014
Erschienen am 04.09.2014
in Luckau, Ortsteil Fürstlich Drehna, Brandenburg
Mit einer Vielzahl von aktiven Einwohnern, Nachbarn und Unterstützern wird Fürstlich Drehna mit einem vielfältigen Programm das Dorf- und Landleben inmitten der Bergbaufolgelandschaften als Ausrichter des 11. Brandenburger Dorf- und Erntefestes am 13. September 2014 gestalten.
Das Fest wird präsentiert vom Brandenburger Landfrauenverband, dem Landesbauernverband, pro agro und der Stadt Luckau mit seinem Ortsteil Fürstlich Drehna. Kein Fleckchen Fürstlich Drehna wird beim 11. Brandenburger Dorf- und Erntefest unberührt bleiben. Neben einem Kulturprogramm auf drei Bühnen, der Deutschen Meisterschaft im Gespannflügen, dem Landeshüten und dem Bauern- und Handwerkermarkt, gibt es für den Besucher noch einiges mehr zu sehen und zu entdecken: u.a. moderne Landtechnik, Tierschau, Jagd und Fischerei, Erntekronenwettbewerb, Imkerei:
Samstag mit vielfältigem Programm
Die Pflüger der Deutschen Meisterschaft trainieren schon am Samstag ab 10 Uhr mit ihren Pferden. Ab 12 Uhr ist ein offener Pflügewettbewerb für Gespanne aus der Umgebung. Damit möglichst alle Besucher auf ihre Kosten kommen, werden an beiden Tagen auf dem Bauernmarkt regionale Produkte angeboten; traditionelles Handwerk wird ebenfalls vertreten sein. Weitere Attraktionen, u. a. Schafscheren, historische Ernte und die Vorstellung der Bockwindmühle runden das Angebot für große und kleine Besucher ab. Ganztägig gibt es ein Bühnenprogramm auf 3 Bühnen und eine Schlagerparty am Abend.
Höhepunkt am Sonntag - die 6. Deutsche Meisterschaft im Gespannpflügen
der Zweispänner, ausgerichtet von der Interessengemeinschaft Zugpferde e.V./IGZ, zusammen mit der Stadt Luckau als Veranstalter.
Die Schirmherrschaft hat Herr Udo Folgart, Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes und Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburgübernommen.
Die Teilnehmer haben sich dabei in den letzten beiden Jahren bei ihren Landesmeisterschaften qualifiziert. Im Wettbewerb geht es hauptsächlich um Exaktheit und die gute ackerbauliche Qualität der gezogenen Furchen mit sehr detaillierten und für Laien kompliziert klingenden Regeln. Es werden Spaltfurche, Zusammenschlag, Auseinanderschlag und die schwierige Schlußfurche auf den 10 x 40 m großen Beeten mit einem einscharigen Pflug gezeigt. Die Bewertung erfolgt durch 6 erfahrene Richter an beiden Seiten der Beete.
Wer auch immer die Meisterschaft gewinnt, sie oder er beherrscht die Kunst des Pflügens!
Etwa 22 Pflügerinnen und Pflüger aus dem gesamten Bundesgebiet haben sich für die Meisterschaft qualifiziert und werden mit ihren Rössern nach festem und strengem Reglement um Sieg und Platzierung kämpfen. Anders als im Sport ist nicht Schnelligkeit Trumpf, sondern exaktes, ja akribisches Arbeiten im vorgegebenen Pflugbeet. Als Titelverteidiger wird Jürgen Donker aus Osterwald im westl. Niedersachsen gegen die besten Pflüger aus 12 Bundesländern antreten.
Nostalgie oder sportlicher Wettkampf oder ernsthafter Bodenschutz?
Wettbewerbe im Gespannpflügen - sei es mit Pferden, sei es mit Rindern - sollten nicht unter dem Aspekt "Feldarbeit wie in der ‚guten, alten Zeit’ beurteilt werden. Diese Wettkämpfe auf regionaler, Länder- und Bundesebene besitzen durchaus sportliche Komponenten ähnlich denen der Traktorpflüger. Was indes ihren eigentlichen Wert ausmacht: Das Wissen von sanfter und schonender Bodenbearbeitung mit dem handgeführten Pflug bleibt erhalten, wird kontinuierlich erweitert. Der Pferdepflüger erlebt den Boden noch direkt, kann dessen Zustand mit allen Sinnen erfassen, sogar förmlich riechen! Dem normalen Traktorpflüger ist dies verwehrt. Gefangen in seinem Cockpit, zählt für ihn allein die Flächenleistung: Quantität versus Qualität.
Könnte der Boden, das Kapital der Landwirtschaft, entscheiden, er entschiede sich bestimmt für den von Pferden gezogenen Pflug!
Satzungsgemäßes Ziel der IGZ ist es, den Einsatz von Zugpferden und Arbeitstieren zu fördern in allen dafür in Frage kommenden Bereichen.
Dabei sind unter Zugpferde nicht nur Kaltblutpferde zu verstehen sondern auch Vertreter anderer Rassen, so sie denn die für den Arbeitseinsatz notwenigen Voraussetzungen besitzen: Gelassenheit und Nervenstärke, Arbeitstauglichkeit und Arbeitswilligkeit sowie eine für die jeweilige Aufgabe ausreichende Körpermasse.