Die Arbeitsphase im Training

Erschienen am 21.12.2013

Lösen, arbeiten, entspannen: So lautet die Reihenfolge beim Aufbau einer Trainingsstunde im Sattel. Diesmal geht es um die Arbeitsphase. Welche Abfolge von Lektionen und Gangarten ist hier sinnvoll? Und wie lang sollte die Arbeitsphase eigentlich dauern? Wann ist der Zeitpunkt gekommen, dass das Pferd neue Übungen kennenlernt?

Mehr über das "Warm up" (englisch für: Aufwärmen) habt ihr im Newsletter pferdenah 5-13 erfahren. Wenn euer Pferd also schön locker und motiviert aus der Lösungsphase kommt, ist es Zeit mit der Arbeitsphase zu starten. In dieser Phase könnt ihr mit eurem Trainer an weiteren Ausbildungszielen arbeiten sowie das bereits Gelernte wiederholen und festigen. Außerdem ist die Arbeitsphase zum Wiederholen bekannter Übungen und Lektionen wichtig. Der Reiter verfeinert dabei seine Hilfengebung. Außerdem kann er mit Hilfe des Ausbilders das Pferd darauf vorbereiten, neue Lektionen und Übungen zu lernen. Übungsreihen dafür sollten natürlich Schritt für Schritt vorbereitet und entwickelt werden. Denn auch der Zweibeiner lernt eine neue Matheaufgabe oder neue Vokabeln nicht in fünf Minuten.

Nehmen wir mal als Beispiel die Lektion Viereck-verkleinern und -vergrößern. Dies wird vorbereitet durch Schenkelweichen entlang der Bande mit zunächst geringfügiger Stellung im Genick. Danach vergrößert der Reiter nur von der Mittellinie in Richtung Hufschlag. Anschließend verkleinert er ausschließlich vom zweiten Hufschlag. Auch hier sollten vom Pferd anfangs nur wenige Schritte ins Viereck hinein verlangt werden bei geringfügiger Seitwärts-Tendenz und wenig kreuzenden Vorder- und Hinterbeinen. Wenn diese Teilübungen sicher gelingen, wird nach dem Viereck-Verkleinern eine Pferdelänge geradeaus geritten und danach das Viereck vergrößert bis zum Hufschlag. So baut man Schritt für Schritt das Erlernen der neuen Lektion auf.

Die Arbeitsphase ist außerdem auch dazu da, den Leistungsstand von Reiter und Pferd zu überprüfen. Und das klappt sehr gut durch Aufgaben- oder Parcoursreiten (dazu solltet ihr das neue Aufgabenheft parat haben) sowie Übungen im Geländereiten.

Tipp: Merkt euch folgende Vorgehensweisen, die im Training grundsätzlich gelten sollten:

Dann kommt es natürlich auch noch auf das Alter, den Leistungsstand des Pferdes an. Beim jungen Pferd sowie gegebenenfalls auch bei einem Korrekturpferd, sollte die Arbeitsphase sehr kurz sein und ähnlich wie die Lösungsphase überwiegend aus lösenden Übungen bestehen. Achtet darauf, in der Arbeitsphase nicht durchgängig auf dem gleich hohen Belastungsniveau zu reiten. Zwischendurch ist auch mal "Pause" angesagt. Jeder verantwortungsvolle Reiter und Ausbilder baut in der Arbeitsphase zwischendurch lösende Übungen ein, um eventuell auftretende Spannungen wieder abbauen zu können oder das Pferd für vorhergehende gute Leistungen und motivierte Mitarbeit zu belohnen. Das Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen bietet sich hier sehr gut an.
Merkt euch: Mit Rücksicht auf die Kräfte und auch die Konzentrationsfähigkeit von Pferd und Reiter, müssen immer wieder Entspannungspausen eingelegt werden.

Und wie ist das mit den Gangarten? Während der gesamten Übungsstunde solltet ihr mehrmals Schritt reiten, um das Pferd für die vorangegangene Arbeitsphase im Trab und/oder im Galopp zu belohnen und erneut Konzentration für die nächste aufzubauen. Der Schritt sollte am langen oder wenn möglich mit hingegebenen Zügel geritten werden. Achtet dabei auf taktsicheres Schreiten. So kann sich das Pferd am besten entspannen.

Im nächsten Newsletter pferdenah erfahrt ihr mehr über die Erholungsphase.

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