Fütterung: Eiweiß ist nicht gleich Eiweiß

Erschienen am 15.03.2013
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Zur Verdaulichkeit des Rohproteins bei Pferden (von Dr. Ernst Stephan, SALVANA Elmshorn)

Alles was unsere Pferde am Tag fressen, hat einen ähnlichen stofflichen Aufbau. Nur die Gehalte an diesen Nährstoffen und deren Verfügbarkeit für die Ernährung des Pferdes schwanken von Futtermittel zu Futtermittel und bestimmen so die Versorgungslage des Pferdes.

Jedes Futtermittel kann grundsätzlich in die gleichen chemischen Stoffgruppen eingeteilt und damit verglichen und bewertet werden. Wenn von einem Futtermittel der Wassergehalt abgezogen wird, erhält man die so genannte Trockensubstanz (abgekürzt: TS). Der Trockensubstanzgehalt ist entscheidend für die Gesamtfutteraufnahme des Pferdes und muss in den praktischen Rationsberechnungen berücksichtigt werden.

Die Trockensubstanz (TS), die auch als Trockenmasse bezeichnet wird, kann weiterhin in fünf verschiedene Stoffgruppen eingeteilt werden. Diese fünf Stoffgruppen sind das Rohprotein, das Rohfett, die Rohfaser, die Rohasche und die letzte Gruppe der N (Stickstoff)-freien Extraktstoffe (abgekürzt: NfE). Die Stoffgruppe der NfE umfasst all das, was in die anderen Gruppen chemisch nicht mehr reinpasst. So sind z.B. hier die Stärke und alle Zuckersorten wieder zu finden, die bei der Auslösung der Hufrehe eine entscheidende Bedeutung haben können.

Am Beispiel des Hafers kann die Aufteilung in die verschiedenen Stoffgruppen einfach verdeutlicht werden (Tabelle 1). Aus der Übersicht ist erkennbar, dass im Mittel 10,6% des Hafers aus Rohprotein besteht. In einer praktischen Ration bedeutet dies, dass, wenn z.B. zwei Kilogramm Hafer am Tag verfüttert werden, das Pferd aus dieser Menge Hafer mehr als 200 Gramm Rohprotein erhält.

Die Angabe des Rohproteingehaltes reicht jedoch für die praktische Rationsgestaltung nicht aus, da die Empfehlungen für die Proteinversorgung der Pferde in "verdaulichem" Rohprotein (abgekürzt: vRp) erfolgen. Da das Rohprotein vom Hafer für das Pferd im Mittel nur zu 79% verdaulich ist, erhält das Pferd zwar 200 Gramm Rohprotein, aber nur knappe 160 Gramm verdauliches Rohprotein. Dieser Mittelwert in Höhe von 79% wurde in verschiedenen Verdauungsversuchen an insgesamt über 500 Pferden ermittelt.

Da sich die Futtermittel in der Verdaulichkeit ihres Rohproteins sehr stark unterscheiden, ist dies zurzeit die beste Möglichkeit, den wahren Bedarf des Pferdes abzuschätzen und auch erfolgreich zu füttern.
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