Richterkonvent 27. Januar 2011

Erschienen am 30.01.2011
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Hohe Beteiligung am Richterkonvent

Blick in den gut gefüllten Tagungsraum des Richterkonvents. Foto: WegoGüstrow. Mit 45 Teilnehmern von 57 Richtern und Richteranwärtern die auf der Liste der Landeskommission Mecklenburg-Vorpommern stehen, war die Beteiligung am diesjährigen Richterkonvent (27.01.) in der Sportschule Güstrow sehr hoch. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzender der Richterkommission, Eckehard Werner, sprach Verbandspräsident Dr. Klaus Lemcke zu den Anwesenden. Er gab einen allgemeinen Überblick über die Verbandsarbeit und stellte geplante Satzungsänderungen vor, die auf der Delegiertenversammlung am 12. März zur Abstimmung anstehen. Breiten Raum seiner Ausführungen nahmen Themen und Beschlüsse der letzten Präsidenten- und Geschäftsführertagung in Warendorf ein. Dabei ging er auf anstehende LPO-Änderungen ein, die die Richter im besonderen Maße wissen müssen.
Mit Blick auf den Landesverband und die Landeskommission im eigenen Land nannte er Schwerpunkte, die die Sensibilität der Richter erhöhen sollen. Dr. Lemcke streifte Themen wie Pferde- und Equidenpasskontrollen, neue Vorstellungen der Landeskommission zu Starts außer Konkurrenz (dazu gab es eine kontroverse Diskussion). Ferner die Aufsicht auf dem Vorbereitungsplatz, den Einsatz von Richtern mit entsprechender Qualifikation, die Doppelfunktionen von Richtern (insbesondere das Richten und der gleichzeitige Einsatz als Turniertierarzt). Auch Themen wie Sicherheitsbeauftragter bei Geländeprüfungen, der geringe Anteil von Online-Nennern in MV im Verhältnis zu anderen Verbänden, waren Bestandteil seiner interessanten Ausführungen. Er appellierte an die Richter, ihren Einfluss geltend zu machen, dass wieder mehr Pferdefreunde von der Möglichkeit der Abzeichenprüfung Gebrauch machen, insbesondere im Bereich Motivationsabzeichen. Die Zahlen sind 2010 deutlich gesunken, wie Geschäftsführer Hans-Joachim Begall später ausführte. Dr. Lemcke ging auch auf einen Beitrag im letzten Richter-Mitteilungsblatt ein, in dem es um reitende Richter ging. Danach sollten Richter, um Autorität und Glaubwürdigkeit nicht zu beschädigen, mindestens einen Notenbereich von 60 bis 65% erreichen, sonst sollte eins von beiden aufgegeben werden.
Geschäftsführer Hans-Joachim Begall, der den Richtern eine umfangreiche Dokumentationsmappe übergab, ging in seinen Ausführungen auf das abgPräsident Dr. Klaus Lemcke sprach nach der Begrüßung durch den Kommissionsvorsitzenden Eckehard Werner (r.) zu den Richtern. Foto: Wegoelaufene Turnierjahr ein und warf einen Blick voraus. Danach sind die dramatischen Verluste an Mitgliedern, die die FN zu beklagen hat (-1,6%), in MV nicht zu verzeichnen. Ein Rückgang scheint sich 2011 aber bei den Turnierveranstaltungen anzubahnen. Wurden im Land in den letzten sechs Jahren stets um 105 Turniere durchgeführt (die meisten gab es mit 109 im letzten Jahr), so liegen die Anmeldungen für 2011 erstmals unter 100. Den niedrigsten Stand, wenn auch nicht dramatisch, gab es 2010 bei den Turnierstarts mit 31.373. Im Spitzenjahr 1998 waren es 38.459. Dagegen ist die Zahl der durchgeführten Prüfungen seit acht Jahren um die 1.700 relativ konstant und betrug im Vorjahr 1.719.
Sorgen macht der Landeskommission aber vor allem der Rückgang an Reit- und Fahrausweisinhabern, „wenngleich das Verhältnis zwischen Verbandsmitgliedern und Ausweisinhabern bei uns einen Spitzenwert in Deutschland darstellt“, so der Geschäftsführer. Gab es 2001 noch 1.802 Ausweisinhaber, so waren es 2010 nur noch 1.405. Ein schmerzlicher Verlust von 400! Was die von Dr. Lemcke angesprochene Abzeichenabnahme betrifft, so nannte er einige beängstigende Zahlen. Waren es 2002 noch 1.472 Abzeichen, so wurden 2010 nur noch 865 ausgereicht. Ein Rückgang um mehr als 40%.
In seinen weiteren Ausführungen wertete Hans-Joachim Begall die Landeskommissionsberichte aus. Danach hat es keine dramatischen Verfehlungen oder Vorkommnisse gegeben. Auch die Disziplin in Sachen Equidenpässe hat sich deutlich gebessert. Es gab nur 13 Beanstandungen im ganzen Jahr. Der Geschäftsführer appellierte an die Richter bei den unverzichtbaren Pferdekontrollen sensibel vorzugehen und zeitliche Zwänge sowie Personalnöte der Reiter zu beachten, wenn sie mehrere Pferde reiten. Er informierte darüber, dass die Landeskommission dem Beispiel anderer Kommissionen folgen will und bei den Landeskommission-Beauftragten nach drei Jahren eine Rotation einführen will, nicht zuletzt um auch junge Richterkollegen in das Amt einzuführen. Auch den FN-Beschluss, dass ein von der FN bestelltes Tierärzteteam punktuell zu Medikationskontrollen auf Turnieren auftauchen kann, hat der Geschäftsführer erläutert. Da gibt es mit der FN aber noch Klärungsbedarf, dem er sich annehmen will. Es muss seitens der FN mehr darauf geachtet werden, solche Turniere auszuwählen, wo dies in die zeitlichen Abläufe passt.
Was die Abzeichenprüfungen betrifft, appellierte Hans-Joachim Begall an die Sorgfaltspflicht der Prüfer.
Kommissionsvorsitzender Eckehard Werner ging auf die Richterentwicklung ein und erläuterte den Anwesenden die Seminarvorhaben für 2011, die in „Mecklenburger Pferde“ nachzulesen sind. Im Herbst werden Dr. Kirsten Büsing (Schwaan) und Silke Federiwitz (Kluis/Rügen) die Richtergrundprüfung in Warendorf bestreiten. Er informierte über die Möglichkeit, dass Reiter der Leistungsklasse 1 über einen abgekürzten Weg das Richteramt erlangen können. Ein Beispiel dafür ist Matthias Granzow (Passin). Eckehard Werner setzt sich dafür ein, Kaderreiter mit entsprechender Voraussetzung zu Richterseminaren einzuladen, um sie auf das Richteramt aufmerksam zu machen.
Im Anschluss an die Berichte entfachte sich eine lebhafte Diskussion. (HMW)
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