Hamburg: 82. Deutsches Springderby

Erschienen am 03.06.2011

Michael Withaker gewann die zweite Qualifikation

 Mit Animation II, einer 18-jährigen Stute, gewann Whitaker mit einer fehlerfreien Runde in 98,98 Sekunden die 2. Qualifikation zum Hamburger Springderby.Hamburg - "Ich war hier schon 40-ster," bemühte sich Michael Whitaker (Großbritannien) darum, die Wogen der Begeisterung zu glätten. Kurz zuvor hatte der 50-Jährige vor seinem Landsmann Guy Williams die zweite Qualifikation zum Deutschen Spring-Derby gewonnen. Mit Animation II, einer 18-jährigen Stute gewann Whitaker mit einer fehlerfreien Runde in 98,98 Sekunden. Der Mann aus Yorkshire war absolut zufrieden, blieb aber auch cool: "Man muss von Tag zu Tag gucken und am Sonntag gilt das auch."
Guy Williams fiel bereits im vergangenen Jahr mit zwei Siegen auf Skip Two Ramiro in den beiden Qualifikationen zum Deutschen Spring-Derby auf. Der Venezolaner Pablo Barrios beeindruckte auf G&C Sinatra mit dem dritten Rang bei seiner Derby-Premiere und Rasmus Lüneburg aus dem nahe gelegenen Hetlingen wurde mit der erst acht Jahre alten Teresia Vierter. 
Bis zur Steinmauer ware Matthias Granzow mit Antik noch fehlerfrei, am Einsprung der Holsteiner Wegesprünge erwischte es ihn dann doch noch.Für die Mecklenburger verlief die 2. Qualifikation durchwachsen. Viel Medieninteresse muss André Thieme über sich ergehen lassen. Der 16-jährige Nacorde ging bis zum vorletzten Sprung, den Holsteiner Wegesprüngen, souverän. Wie ein Derby-Professor kam er gleichmäßig den Wall und glich auch die Situation am German Pellets-Sprung aus, als André nicht rechtzeitig die passende Distanz fand. Er wollte einfach keinen Fehler machen. Aber dann geschah es doch: die verflixten Wegesprünge. André war schnell und wollte im Rangking weit vorn landen. Doch dann bekam er schon wieder keine Distanz und die Parade ging, anders als gewöhnlich bei Nacorde, etwas nach oben weg. Das Pferd kam nach links und wäre fast nicht mehr abgesprungen - dann aber doch mit deutlichem Rumpler. Dass Nacorde dennoch den zweiten Sprung fehlerfrei überwand, spricht für seine Klasse. Es hätte der 3 Platz nach der Zeit werden können. So wurde André Thieme Neunter. Matthias Granzow, der auf Casanova mit drei Abwürfen startete war mit Antik drittletzter. Auch die Azarro-Stute Antik sieht deutlich besser aus als 2010. Alle Klippen wurden bravourös gemeistert aber auch er bekam an Hindernis 13a, dem Einsprung der Holsteiner Wegesprünge, nicht genug Höhe und riss die Stange (17. Platz). ThNacorde ist blendend in Form und sehr motiviert - nur am Holsteiner Wegesprung gab es ein Problem. omas Kleis erwischte es am Aussprung der ersten Kombination und am Trekehner Graben (21. Platz). Philipp Makowei stellte auch in der 2. Qualifikation unter Beweis, dass er die Derbyanforderungen bewältigen kann. Drei Abwürfe auf Zetor brachten ihn auf Rang 32.
Die zweite Qualifikation barg wie immer Überraschungen und Enttäuschungen und oft genug erwies sich entweder der Wall oder auch Oxer und vereinzelt die Palisade als schier erschreckende Klippe. Die Wege von Bernardo Alves und dem Schimmel Quentin, die beide 2010 sicher ins Stechen um den Sieg im Deutschen Spring-Derby jumpten, trennten sich unerwartet mitten im Kurs, Ludger Beerbaums Schimmelhengst Coupe de Coeur zögerte einmal zuviel auf dem Wall, was das Aus bedeutete und Geir Gulliksen (Norwegen) trat nach einem Sturz die Fahrt ins Krankenhaus an - möglicherweise hat sich der Springreiter eine Adduktorenverletzung zugezogen. Auffallend oft, nämlich 19 Mal traten die Pferde auf das Band des Wassergrabens.
Angeführt wird die Riege der Derby-Kandidaten nach zwei Qualifikationen von Mario Stevens aus dem oldenburgischen Molbergen. Der 28 Jahre alte Profi aus Niedersachsen geriet unversehens in eine Luxussituation: Sowohl der 13 Jahre alte Westfalen-Wallach D`Avignon, als auch der neun Jahre alte Hengst Celta Yar machten ihren Job in den Derbykursen gut. "Mein Gefühl sagt mir, dass ich am Sonntag Celta Yar nehme," bekannte Stevens. "Obwohl ich mit dem gar nicht geübt habe, ist der am Donnerstag und Freitag da so durch gegangen, als ob er das jeden Tag macht. Da habe ich also mal mit meinem Mitbesitzer gesprochen und wir haben das dann entschieden." Der Mitbesitzer ist übrigens Ludger Beerbaum.
Auf Platz zwei folgt schon Rasmus Lüneburg aus Hetlingen und dann Andre Thieme mit Nacorde. Er hat seinen jungen Kollegen immerhin zwei Derbysiege voraus.
 
Damentrio im Deutschen Dressur-Derby
Am Sonntag werden drei Damen zum Deutschen Dressur-Derby mit Pferdetausch antreten. Pferdewirtschaftsmeister Hubertus Schmidt (Borchen) muss verzichten, da der Besitzer von Valentino G dem Einsatz nicht zustimmte. Schmidt hatte bereits unumwunden erklärt, dass er die internationale Ausschreibung nicht sorgfältig genug gelesen hatte: "Das ist klar mein Fehler, das nehme ich auf meine Kappe." Angesichts der Tatsache, dass Valentino G nach einer Verletzung im Frühjahr erst seit einiger Zeit wieder im regulären Turniereinsatz steht, sind die Bedenken des Eigentümers nachvollziehbar. Schmidt, der liebend gern einmal das Deutsche Dressur-Derby gewinnen würde, muss nun auf eine neue Chance warten.
Auch Andreas Helgstrand verzichtet auf den Start im Deutschen Dressur-Derby mit seinem elf Jahre alten Marron, so dass nun die Tochter von Derbysieger Dolf-Dietram Keller nachrückt. Kathleen Keller - gerade mal 21 Jahre jung - hatte ihren Wonder FRH auf Platz fünf im Grand Prix de Dressage pilotiert und blickt nun zwei aufregenden Tagen entgegen: "Papi kam kurz bevor ich mit Halloween in die Prüfung der U25 Tour musste und hat gesagt - nun ist es offiziell. Ich wollte das erst gar nicht glauben, bin dann in die Prüfung und habe die auch noch gewonnen - 73 Prozent hatte ich noch nie, der ist so gut gegangen." Soll heißen: Kathleen Keller reitet den Pferdewechsel im Finale der U25-Reiter, lässt am Sonntag den Pferdewechsel im Deutschen Dressur-Derby folgen "und Springen reite ich ja auch noch". Unverkennbar ist die smarte Blondine zwar auch etwas nervös, vor allem aber freut sie sich, dass der Traum vom Derby-Finale wahr wird.
In der U25 Tour wird es mit Keller, Vera Nass mit Le Rouge und Theresa Wahler (beide Bad Bevensen) mit Du Commerce ebenfalls ein Damenfinale geben.
Dem stehen die Ponyreiter in nichts nach. Sophie Kampmann aus Hamburg, gerade mal 13 Jahre alt, gewann souverän beide Qualifikationen mit Voyager und tauscht nun am Sonntag mit Joline Thüning (Steinfurt) und Top Anthony und mit der Französin Joy Albeck auf Tim die Pferde. Die Pony-Dressurreiter eröffnen den Finalreigen am Sonntag im Derby-Park.
Ein wichtiges Finale steht am Samstag auf dem Programm - der TESCH Inkasso Cup wird entschieden im Nachwuchspferde Grand Prix (FN) ab 14.00 Uhr. Brigitte Wittig (Rahden) gewann mit der Burgpokal-Siegerin Blind Date die Qualifikation in der Intermediaire II, das Ticket ins Cup-Finale in Münster wird am Samstag vergeben.
 
Informationen über den Turnierklassiker in Hamburg Klein Flottbek gibt es unter www.engarde.de in der Rubrik Events.Das Kartentelefon ist unter Telefon 01805 - 119 115 erreichbar.

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