Brück: Der Kampf der Giganten
Erschienen am 30.06.2011
St
ärkstes Kaltblut kommt aus Brandenburg
Bei den Titanen der Rennbahn siegte Holzrücker "Benno" aus der Schorfheide beim Brandenburger Championat für das "Stärkste Kaltblut".
BRÜCK. Dietrich Wesebaum und Udo Hinz, gestandene, langjährige Holzrücker und nicht gerade die Jüngsten sprangen in die Luft und klopften sich auf die Schultern, als ihr achtjähriger "Benno" nach 60 Metern die Ziellinie überquerte und gelassen in die Runde blickte. Nach andächtiger Stille brandete von den Tribünen langer Beifall auf. Schon beim ersten Zugschritt mit dem 1040 Kilo schweren Schlittenwagen herrschte atemlose Stille. Und das
bei jedem der sechs Teilnehmer des Endausscheides beim Brandenburger Championat für das "Stärkste Kaltblut". Doch nur der 950 Kilo schwere Wallach aus dem Biosphärenreservat Schorfheide, der unter sonstiges Kaltblut eingetragen ist, schaffte die Tonnenlast 60 Meter weit in der Superzeit von 38 Sekunden. Der starke Kaltblüter gehört dem Landesforstbetrieb Brandenburg. Vor zwei Jahren, als Benno ebenfalls die Nüstern ganz vorn hatte, waren es noch 40,55 Sekunden. Da wog er allerdings 60 Kilo weniger. 2008 war er im Championat Sechster geworden. Den großen, ehrenden Lorbeerkranz hingegen mochte der gutwillige "Benno" auch in diesem Jahr nicht. Es dauerte, bis seine Chefs ihm das grüne Ungeheuer über Kopf und Hals gestülpt hatten. Nach einigen Versuchen entschied er, dass es nichts Leckeres zum Fressen sei und beg
ab sich gelassen auf die Ehrenrunde mit Dietrich Wesebaum, der begeistert den Pokal schwenkte. Auch in der Zugleistung Zweispänner schwere Klasse über 80 Meter hatte sich der große Dicke zusammen mit seinem achtjährigen, 850 Kilo schweren Rheinisch-Deutschen Stallgefährten "Bubi" mächtig in die Kumte geworden. Es wurde ein dritter Platz. Im Brandenburger Championat für das "Stärkste Kaltblut" ging der zweite Platz ging Baden-Württemberg. Thomas Müller aus Alfdorf im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald schaffte mit dem fünfjährigen Süddeutschen Kaltblut "Tiger" die 60 Meter in 49 Sekunden. Er war zum ersten Mal bei den Titanen der Rennbahn und fuhr die grandiose, weltweit einmalige Zehnspänner-Quadrille mit. Der dritte Platz ging mit 53 Sekunden an das
Titanen-Urgestein Axel Gürntke aus dem sächsischen Radeburg mit dem achtjährigen "Ulf".
Sehr zur Freude der Zuschauer zeigten die Muli von Achim Rensch aus Lychen in der Uckermark erneut den großen Schwergewichten die Hufe. Attica, Pascha, Pepe und Usaja siegten in 36,78 Sekunden in der Zugleistung Vierspänner leichte Klasse vor Frank Oelsner (41,81 Sek.) aus dem sächsischen Crottendorf und Dietmar Krüger (43,35 Sek) aus Niedersachen. In der schweren Klasse setzte sich Uwe Engel aus dem sächsischen Badeborn an die Spitze.