Güstrow: Vielseitigkeitstag

Erschienen am 06.11.2011

 

Buschreiter blickten zurück und nach vorn

Gesche Beerbaum (r.) hat den Vielseitigkeitscup der Junioren gewonnen. Vorn dabei auch Flora Reemtsma (l.) und Nadine Finkl. Fotos: WegoIm Bürgerhaus zu Güstrow trafen sich am 4. November 49 Aktive, Eltern, Richter und Freunde des Geländereitsports zum "Vielseitigkeitstag". Güstrow liegt nicht nur im Zentrum unseres Landes. Vielmehr gehört diese Stadt zu den Orten mit der längsten Tradition im Reitsport allgemein und im Vielseitigkeitssport im Besonderen. Einer der schon seit 1952 dazu gehört ist Franz Kellner. Noch heute managt er die Vielseitigkeitsevents in Güstrow und hat zusammen mit Karl-Heinz Schröder, der fast zeitgleich mit Kellner Anfang der 1950er Jahre in Güstrow mit dem Reitsport begann, im März die erste Hallenlandesmeisterschaft in der Vielseitigkeit gleich neben dem "Bürgerhaus" ins Leben gerufen. Das Güstrower Team erntete dafür beim Vielseitigkeitstag viel Beifall.

Rita Nagel, Vorsitzende des Fachbeirates Vielseitigkeit, begrüßte die Teilnehmer und gratulierte zu Beginn Landestrainer Andreas Brandt zAndreas Brandt wurde Cupsieger bei den Reitern vor Marianne Bürenheide (r.).um Gewinn der Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft für junge Vielseitigkeitspferde mit der siebenjährigen Stute FRH Escada JS in Le Lion d'Angers (Frankreich). Sie warf einen kurzen Blick zurück in die Anfänge des Beirates und des Vielseitigkeitstages, die 2002 begannen. Georg Koch, Anke Schüler und Rita Nagel selbst waren die Pioniere, die den erfolgreichen Versuch starteten, aus der "Vielseitigkeitstruppe" des Landes eine Gemeinschaft zu formen.

Sie sprach auch schmerzliche Probleme an. Etwa die Situation im Nachwuchsbereich, wo es an der Spitze zwar ausgesprochen gute Leistungen gibt, die Zahl der Reiter aber rückläufig ist. Auch auf dem Veranstaltungssektor nehmen die Sorgen zu. Waren es 2005 noch 12 Standorte im Land, an denen es Vielseitigkeitsprüfungen gab, so ist die Zahl inzwischen auf fünf gesunken. Die positive Nachricht: Diese fünf Standorte bieten größtenteils qualitativ gute Prüfungen an mit modernen Hindernissen und gutem Geläuf.

LanBei den Jungen Reitern hat Stephan Donst den Cupsieg aus dem Vorjahr verteidigt und Andrea Sack wurde Zweite. destrainer Andreas Brandt sprach über die Erfolge der Vielseitigkeitsreiter im abgelaufenen Jahr. Dabei konzentrierte er sich auf die zentralen Veranstaltungen im Jugendbereich. Die Namen Flora Reemtsma, Lara Bergmann, Stina Packheiser, Gesche Beerbaum, Nadine Finkl, Stephan Donst und Andrea Sack kamen mehrfach vor. Die Erfolge von Flora Reemtsma, Lara Bergmann und Stina Packheiser beim Preis der Besten Pony-Vielseitigkeitsreiter in Warendorf hob Brandt besonders hervor. Er erwähnte aber auch den Sieg von Dr. Martina Reemtsma im CDV-Cup (Club der Deutschen Vielseitigkeitsreiter). Alle Ergebnisse wurden von den Anwesenden mit Beifall aufgenommen.

Die Ehrung der Cup-Sieger in der VielseitigkeitCupsieger Georg Koch (l.) bei den Senioren und Dr. Burkhard Dittmann als Zweiter mit Rita Nagel, die den Beirat neun Jahre vorstand und nicht mehr zur Wahl antrat. war ein weiterer Tagungspunkt. Gesche Beerbaum (Trebeltal), Stephan Donst (Strietfeld), Andreas Brandt (Neuendorf) und Georg Koch (Parkentin) sind die Sieger. Insgesamt nahmen 36 Reiter an den Cup-Wettbewerben teil. Bei den Junioren (bis 18 Jahre) löste Gesche Beerbaum Titelverteidigerin Shanice Ashanti Stepper (Barth) ab. Bei den Senioren (über 40 Jahre), die das größte Teilnehmerfeld aller Altersklassen stellten, gab es mit Georg Koch einen neuen Cup-Gewinner. Dagegen verteidigten ihren Titel aus dem Vorjahr Stephan Donst bei den Youngstern (19-27 Jahre) und Andreas Brandt bei den Reitern (28-39 Jahre). Aus dem Veranstalter-Cup, der von Familie Reemtsma gefördert wird, ging die Landesmeisterschaft in Hohen Luckow vor dem Vielseitigkeitsturnier in Seelen als Sieger hervor.

SehBlick in den Tagungsraum des Bürgerhauses in Güstrow beim Vielseitigkeitstag.r lebhaft, wie es den Buschreitern eigen ist, ging es in der Diskussion zu, bei der sich 13 Personen zu Wort meldeten. Ute Forler regte an, einen Vielseitigkeitskalender mit allen Vielseitigkeitsturnieren in MV und den Nachbarländern zu erstellen. Sie wünscht sich außerdem eine bessere Abstimmung zwischen Verband, Landestrainer und Jugendreitern. Andreas Brandt räumte ein, dass die Begleitung der Nachwuchsreiter über das ganze Jahr hindurch noch mangelhaft ist. Er wünscht sich aber auch mehr Rückinformationen über Starts der Reiter außerhalb des Landes, weil er selbst nicht überall dabei sein kann. Sabine Gülzow (Warsow) kritisierte die Form, wie die Besten im Veranstalter-Cup ermittelt werden. Das Gremium das darüber befindet, kann die Turniere aus ihrer Sicht nicht ausreichend beurteilen. Andreas Brandt informierte, dass über den Cup im Beirat gesprochen wurde und zukünftig Veranstalter mehr berücksichtigt werden, die Wettbewerbe im Einsteigerbereich durchführen. Hugo Wilfert warf ein, dass der Sponsor mehr gehört werden muss was diesen Cup betrifft. Verbandspräsident Dr. Burkhard Dittmann nahm die Schärfe aus der Diskussion und erläuterte, wie man zu dem Ergebnis im Veranstalter-Cup kam.

Der neue Fachbeirat Vielseitigkeit: v.l. Roland Maaß, Christian Zehe, Bianca Sack (Vorsitzende), Georg Koch, Andrea Sack (Jugendsprecherin), Andreas Brandt (Disziplintrainer).Richter Ekkehard Werner nahm zu dem Hinweis von Georg Koch Stellung, der kritisierte, dass beim Richterseminar mit Martin Plewa in Güstrow nach seiner Meinung nicht genügend Richter anwesend waren. Er konnte darlegen, dass die Beteiligung durchaus akzeptabel war, wenn man die Zahl der Vielseitigkeitsrichter im Land berücksichtigt. Auf seine Frage, wie sich der Beirat auf die Frage des "Sicherheitsbeauftragten" bei Geländeprüfungen positioniert, brachte Georg Koch die unterschiedlichen Positionen auf den Punkt. Er könne nicht einsehen, wenn ein fachlich qualifizierter LK-Beauftragter und ein ebenso qualifizierter Parcourschef bei den Turnieren tätig sind, die natürlich gut zusammenarbeiten müssen, noch eine dritte Person als "Sicherheitsbeauftragter" gebraucht wird.

Zum Abschluss des Vielseitigkeitstages wurde der Fachberat neu gewählt. Der Disziplintrainer Andreas Brandt wurde in seinem Amt bestätigt. Aus einem Gremium von sieben Wahlkandidaten mussten vier für den Beirat gewählt werden, was in schriftlicher Form unter Leitung von Dr. Burkhard Dittmann erfolgte. Gewählt wurden Bianca Sack, Georg Koch, Christian Zehe und Roland Maaß. In einem konstituierenden Gespräch wählten die Fünf Bianca Sack zu ihrer Vorsitzenden. Zusätzlich wurde eine Elternvertreterin und eine Jugendsprecherin in den Beirat mit beratender Stimme kooptiert. Elternvertreterin ist nun Dr. Martina Reemtsma und die Jugend vertritt Andrea Sack. (Franz Wego)

 

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