Trauer: Heinrich Warnecke verstorben
Erschienen am 17.11.2011
Einer der ganz Großen des Fahrsports schloss für immer die Augen
Er war zusammen mit Albert Gaiser und später Dietmar Timm das Idol des Fahrsports im Norden der ehemaligen DDR. Am 14. November schloss Heinrich Warnecke, einen Monat vor seinem 67. Geburtstag, nach langer schwerer Krankeit viel zu früh für immer die Augen.
In Brenz bei Neustadt-Glewe war seine Wohn- und Wirkungsstätte. Im ehemaligen Volkseigenen Gut (VEG) "Lewitz " hat er unter der Regie von Ulrich Scharfenorth in der Abteilung Pferdezucht und Sport seinen Dienst versehen und war maßgeblich am Ausbau einer auf hohem Niveau betriebenen Pferdezucht, zu der neben den Schecken, die heute als Rasse Lewitzer geführt werden, auch Warmblutpferde gehörten.
Seit 1974 gibt es organisierten Pferdesport in Neustadt-Glewe. Die Anfänge waren mit großen Schauveranstaltungen gekoppelt, an deren Organisation besonders der 1993 verstorbene einstige Amtstierarzt des Kreises Ludwigslust, Dr. Rudi Bockentin, großen Anteil hatte. Heinrich Warnecke war stets mit von der Partie - seine Aufritte als Chicos mit acht Pferden sind unvergessen.
Aus diesen Anfängen hat sich unter Führung von OVR Dr. Bockentin eine Fahrerszene entwickelt, zu der neben Heinrich Warnecke auch Dietmar Timm und Manfred Nagel gehörte. Auf stilechten Achenbach-Fahrsport wurde stets besonderer Wert gelegt. Die Gespanne sorgetn bei Schauauftritten immer wieder für Bewunderung. Dressurquadrillen mit je vier Vier- und Sechsspännerzügen, Große Mehrspänner aus einer Hand in allen Tempi gefahren, Sechser,- Achter-, Zehner- und Fünfzehnerzüge, auch anlässlich Redefiner Hengsparaden vorgestellt und der von Heinrich Warnecke gefahrene Zwölferzug Rappen mit 6 Leinen. 1990 erfüllte das Fahrertem noch den lange gehegten Wunsch von Dr. Bockentin, 23 Charakterpferde vor eine Kutsche zu spannen, natürlich auch unter Fehderführung von Heinrich Warnecke.
Zu DDR-Zeiten war Heinrich Warnecke, dessen Tochter Dorit ebenso wie seine Enkel Christian, besonders aber der jüngere Mathias, ebenfalls den Fahrsportvirus geerbt haben, kaum zu schlagen. Seit 1980 war er zehnmaliger Bezirksmeister und nahm mehrfach erfolgreich an DDR-Meisterschaften und internationalen Turnieren teil. Die gute Verbindung zu Familie Mecklenburg von Canel machte es finanziell möglich, dass Heinrich Warnecke 1990 an der Weltmeisterschaft der Vierspänner in Stockholm teilnehmen konnte. Nach der Wende gehörte er vier Jahre lang dem Zweispännerkader der Bundesrepublik Deutschland an. Einige Jahre wirkte er im neu gegründeten Landesverband Pferdesport Mecklenburg-Vorpommern als Disziplintrainer Fahren, bis es seine beginnende Krankheit nicht mehr zu ließ.
Der Fahrsport in Mecklenburg-Vorpommern verliert in Heinrich Warnecke einen seiner ganz großen Vorbilder und Leitfiguren. Seine Kinder und Enkel setzen die Tradition des Fahrsport der Familie fort. Tochter Dorit, lange Jahre die Beifahrerin ihres Vaters und verheiratet mit Thomas Wolf, ist eine gefragte Meldestellenleiterin, Schwiegersohn Thomas Wolf gehört zu den aktivsten und erfolgreichsten Fahrern im Land und aktuell tritt Enkel Mathias Wolf ganz intensiv in die Fußtapfen seines Opas und gehört inzwischen dem Nachwuchskader in Mecklenburg-Vorpommern an.
Die bedeutendsten Turniererfolge von Heinrich Warnecke:
1982 Bezirksmeister Bezirk Schwerin
1983 Bezirksmeister Bezirk Schwerin
1984 Bezirksmeister Bezirk Schwerin
1984 5. Platz der DDR- Meisterschaften
1985 3. Plätze Internationale Turnier, Humburky und Kladruby CSSR
1985 Bezirksmeister Bezirk Schwerin
1985 4. Platz der DDR Meisterschaft
1986 1. Platz Internationales Turnier Neustadt Glewe
1986 3. Platz Internationales Turnier Humburky CSSR
1986 Vizebezirksmeister Bezirk Schwerin
1986 4. Platz der DDR Meisterschaft
Die Trauerfeier für den Verstorbenen findet mit Urnenbeisetzung am Freitag den 25. November um 13.00 Uhr auf dem Friedhof in Neustadt-Glewe statt. Wir verneigen uns vor dem Toten, unser Mitgefühl gilt seiner Familie! (Franz Wego)