Hagen: Totilas und Valegro triumphieren bei Horses & Dreams
Erschienen am 30.04.2012
Matthias Alexander Rath reitet persönliches Bestergebnis

Ein glänzendes Comeback gelang Matthias Alexander Rath in Hagen mit Totilas. Mit persönlichen bestleistungen gewann er den Grand Prix und die Grand Prix Kür gegen Vite-Europameisterin Laura Bechtolsheimer (England). Foto: Frieler
Hagen a.T.W. - "Das ist hier ja fast wie bei Championat", hauchte eine Zuschauerin am Dressurviereck des Turniers "Horses & Dreams" in Hagen. So viele hochklassige Paare sieht man in der Tat selten an einem Ort versammelt. Ihr Comeback nach dem Grand Prix-Sieg am Samstag bestätigten Totilas und Matthias Alexander Rath mit einem souveränen Sieg in der Kür. Den Grand Prix Special gewann die Britin Charlotte Dujardin auf Valegro und stellte zugleich einen neuen Weltrekord auf.
Die Erleichterung stand Matthias Alexander Rath auch nach der Kür ins Gesicht geschrieben. "Ich habe im Grand Prix und in der Kür mit Totilas mein persönliches Bestergebnis erzielt", sagte der 27-Jährige aus Kronberg. Vor proppenvollen Tribünen und Stehplatzreihen hatte er den zwölfjährigen niederländischen Hengst Totilas in einer neuen Kür zu einem Medley von Michael Jackson tanzen lassen. 88,025 Prozent lautete das Ergebnis der Premiere. Der niederländische Richter Ghislain Fouarge hatte das Paar sogar bei über 91 Prozent gesehen. Rath: "Ich fahre jetzt frohen Mutes nach Hause und freue mich auf die nächsten Turniere." In drei Wochen steht das CDI in München auf dem Programm. Natürlich schweift auch bei Rath der Blick nach London, wo in 89 Tagen die Olympischen Spiele beginnen. Auf die Chancen des deutschen Teams angesprochen, meinte er: "Die Briten sehe ich in der Mannschaftswertung als Favoriten. Aber in der Einzelwertung wird es sehr spannend. Auch wir Deutschen haben sehr starke Paare."

Im Grand Prix Spezial führte kein Weg an der Dänin Charlotte Dujardin mit Ausnahmepferd Valegro vorbei. Foto: Frieler
Auf den zweiten Platz in der Kür (87,6 Prozent) ritt die britische Vize-Europameisterin Laura Bechtolsheimer mit ihrem 17-jährigen dänischen Wallach Mistral Hoirjis. Sie präsentierte ebenfalls eine neue, um einige technische Schwierigkeiten angereicherte Kür. Die allererste Kür auf diesem Level erlebte der deutsche Shooting-Start Kristina Sprehe. Die 25-jährige hatte für die Kür Discoklänge aus den 80er Jahren gewählt. "Kleine Abstimmungsprobleme gibt es zwar noch, aber Desperados arbeitet super mit. Er will immer alles richtig machen, das gibt mir ein beruhigendes Gefühl", erzählte sie freudestrahlend. Mit 83,775 Prozent belegte sie den dritten Platz vor der weithin unbekannten Dänin Sidsel Johansen mit dem Gribaldi-Sohn Schianto (79,375).
Im Grand Prix Special führte wiederum kein Weg an dem britischen Ausnahmepferd Valegro vorbei. Seine 26-jährige Reiterin Charlotte Dujardin zelebrierte regelrecht die Dressur. Der niederländische Wallach absolviert die schwierigen Lektionen mit einer Leichtigkeit und Durchlässigkeit, wie man sie nur selten beobachten kann. Mit 88,11 Prozent stellte das Paar sogar einen neuen Weltrekord im Special auf. Die Dänin Anna Kasprzak wird sich einmal mehr bestätigt gefühlt haben, dass der Kauf von Christoph Koschels Erfolgspferd Donnperignon eine erfolgreiche Investition war. Im Special schaffte die junge Frau 79,844 Prozent und hat mit diesem Resultat zur Weltspitze aufgeschlossen. Drittbestes Paar waren Anabel Balkenhol und Dablino (78,244), die nach langer Turnierpause die gute Leistung des Vortages im Grand Prix Special eindrucksvoll bestätigen konnten. Auf den Plätzen vier und fünf folgten Isabell Werth mit Don Johnson (76,578) und Monica Theodorescu mit Whisper (73,400). (fn-press).