Alt-Sammit: Dressur- und Fahrturnier im Gestüt Ganschow
Erschienen am 05.11.2012
Kati Spierling im Dressursattel und Mario Schildt Sieger an den Leinen
Alt-Sammit - Am letzten Wochenende lud der Reit- und Fahrverein des Gestütes Ganschow in seine Reithalle nach Alt-Sammit zum Dressur- und Fahrturnier ein. Bei den Fahrern ging es am Sonntag um Punkte im Mecklenburger Fahrercup.
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Königsdisziplin des Fahrsports ist das Vierspännerfahren, das, ausgetragen in Klasse M, den Abschluss und Höhepunkt des Fahrturniers markierte. Die Fahrer hatten ein Kombiniertes Hindernisfahren in der 20 x 60 Meter großen Reithalle zu absolvieren, zu dem auch zwei Geländehindernisse gehörten, die als Kombination mit jeweils vier Durchfahrten aufgebaut waren. Es gab in allen Prüfungen zwei Umläufe. Besonders bei den Vierspännern war fahrerisches Geschick in der Enge einer Halle gefordert.
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In der Zweispännerkonkurrenz der Klasse M setzte sich der 34-jährige Mathias Engelhard aus Siggelkow gleich mit zwei Gespannen in Alt-Sammit an die Spitze. Foto: Jutta Wego
Das hat Mario Schildt aus Groß Nieköhr, der für den RFV des Gestütes Ganschow fährt und an der Organisation des Turniers wesentlich beteiligt war, zur Genüge bewiesen. Ist der 34-Jährige doch derzeit der mit Abstand erfolgreichste Fahrer in Mecklenburg-Vorpommern. In Alt-Sammit konnte er je einen Ballabwurf in beiden Umläufen jedoch nicht verhindern und kassierte damit zehn Strafsekunden. In den Toren der Geländehindernisse fand er jedoch die kürzesten Wege und gewann die Vierspännerprüfung mit den Pferden Playboy, Laura, Valli und Varus in einer Gesamtfahrzeit von 214,82 Sekunden. Die Stute Laura wird ihm seit langem von Hörst Gröschel (Sukow-Marienhof) zur Verfügung gestellt, der beim Fahrturnier als Moderator im Einsatz war. Der Kladrumer Fred Dittberner traf noch einen Kegel mehr (15 Strafsekunden) und wurde mit
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In Klasse A gewann der Woldegker Christian Hornung-Petit die Zweispännerkonkurrenz mit Candy Girl und Chamber HP. Foto: Jutta Wego
220,36 Sekunden Zweiter. Sehr präzise fuhr der 44-jährige Rene Stuhr aus Lübz, der keinen Fahrfehler hatte, mit 235,54 Sekunden aber in der Grundzeit deutlich länger unterwegs war und Dritter wurde.
In den Zweispännerprüfungen der Klasse M, für Großpferde und Ponys getrennt ausgeschrieben, hatte Mario Schildt weniger Glück und kassierte insgesamt 30 Strafsekunden (6. Rang). "Ich habe Playboy und Laura lange nicht zusammengespannt und trainiert, deshalb gab es noch Abstimmungsprobleme und die Pferde müssen sich an die Enge einer Halle auch erst wieder gewöhnen", begründete Schildt die Kegelfehler.
Das klappte bei Mathias Engelhard aus Siggelkow ganz anders. Der 34-Jährige schlug mit den Pferden Alena und Makra ein Tempo an, dass einem schwindelig wurde. Zwar traf auch er einen Ball (5 Strafsekunden), aber mit 168,00 Sekunden gewann er die Prüfung zusammen mit seinem Vater Ulrich als Beifahrer überlegen. Eine noch schnellere Grundzeit hatte er mit den Pferden Ramira und Ronja, die er in einem zweiten Gespann vorstellte. Das hohe Risiko wurde jedoch mit 25 Strafsekunden für fünf Kegelfehler bestraft. Die Gesamtzeit von 171,58 Sekunden reichte aber dennoch zum 2. Platz. Auf die Insel Usedom an Karsten Strack ging der 3. Platz mit 176,93 Sekunden (10 Strafsekunden).
Die Ponykonkurrenz in Klasse M ging an Rebekka Römmer aus Derenburg (Sachsen-Anhalt), die mit 177,96 Sekunden Manfred Groth aus Alt Meteln auf den 2. Platz verwies (181,82 Sekunden). Beide blieben in beiden Umläufen ohne Strafsekunden.
Das kombinierte Hindernisfahren für Zweispänner der Klasse A gewann Christian Hornung-Petit aus Woldegk in 139,30 Sekunden mit den Pferden Candy Girl und Chamber HP. Chancen auf einen Sieg hatte auch der 75-jährige Grand Seigneur des Fahrsports in MV, Hans-Joachim Thamm. Er fuhr im 2. Umlauf aber falsch durch ein Tor und musste disqualifiziert werden. Bei den Einspännern ging die goldene Schleife der Siegerin an Anika Groth (Alt Meteln, die mit Eddi fehlerfrei fuhr und 152,83 Sekunden für beide Umläufe benötigte.
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Die höchste Dressurprüfung (M-Dressur) am Dressurtag in Alt-Sammit ging an Kati Spierling aus Neuenkirchen-Leist auf Befana. Foto: Jutta Wego
Kati Spierling gewann die M-Dressur auf Befana
Im Dressurteil des Turniers gewann Kati Spierling aus Neuenkirchen-Leist die Hauptprüfung. Mit ihrer Stute Befana erhielt sie in der M-Dressur Wertnote 7,4. Damit hatte sie zwei Zehntelpunkte mehr als Gastgeber Rene Mencke mit dem Hengst Sir Galanto. In den Dressurpferdeprüfungen für junge Pferde war Landesmeister Ronald Lüders vom Gestüt Kempke Hof nicht zu schlagen. Mit dem fünfjährigen Luigi und der gleichaltrigen Lordana belegte er bereits in Klasse A die Plätze eins (8,2) und zwei (8,0) und wiederholte das in gleicher Reihenfolge in Klasse L (8,2 bzw. 7,9).
Susanne Voß (Laage) gewann die A-Dressur mit Wertnote 7,5 auf San Salvador und Ramona Schilloks holte sich nach ihren Erfolgen in Neustadt-Dosse am Samstag den Sieg vor heimischer Kulisse in der Eignungsprüfung mit Wertnote 8,1 auf Manjana und wurde auf Canus Lupus auch Dritte (7,9). Dazwischen schob sich Hela
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Sieg und Platz gab es für Ronald Lüders in Alt-Sammit in den Dressurpferdeprüfungen mit Luigi und Lordana (Foto). Foto: Jutta Wego
Heiden auf Coleen (8,0), die gleich gegenüber der Reithalle in Alt-Sammit ihren heimatlichen Stall hat.
Schließlich gab es in Alt-Sammit auch eine Reitpferdeprüfung die Regina Berfelde vom Gestüt Kempke Hof mit Wertnote 8,1 auf der vierjährigen Sancisco-Stute Sweet Dreams gewann. Kati Spierling, die oft mit Ronald Lüders zusammen auf dem Kempke Hof trainiert, ritt die Mecklenburger Siegerstute des Jahres 2011, Sitara v. Swarovski, mit Wertnote 7,9 auf den 2. Platz. (Franz Wego)