Stuttgart: Weltcup-Rekord für Langehanenberg und Damon Hill
Erschienen am 18.11.2012
Kristina Sprehe und Desperados auf Rang zwei

Helen Langehanenberg hat mit dem Rekordergebnis von 86,775 Prozent die Weltcup-Kür von Stuttgart auf Damon Hill gewonnen. Foto: Frieler
Stuttgart - Das war wirklich der sprichwörtliche große Wurf: Helen Langehanenberg begeisterte die rund 8.000 Zuschauer in der ausverkauften Schleyer-Halle mit einer neuen Kür, in der sie das Potenzial des zwölfjährigen westfälischen Hengstes Damon Hill optimal entfalten konnte. Niemals hatte man dieses Paar besser gesehen. 86,775 Prozent bedeuten einen neuen internationalen Rekord für die beiden.
"Es war ein großartiges Gefühl, noch besser als gestern", schwärmte Helen Langehanenberg (Havixbeck) überglücklich. Dabei hatte sie schon im Grand Prix mit über 82 Prozent ein neues persönliches Bestergebnis erzielt. In der Weltcup-Kür vermochte sich der Donnerhall-Sohn Damon Hill noch zu steigern und punkte besonders in der Piaffe und Passage. Auf diese beiden Lektionen legt die neue Kür, ein gelungene Kombination aus Klassik und Rock, einen deutlichen Schwerpunkt. Ein Richter schien regelrecht aus dem Häuschen gewesen zu sein: Der Franzose Raphael Saleh bewertete die künstlerische Gestaltung (B-Note) mit sagenhaften, noch nie erreichten 97 Prozent! Im Durchschnitt sahen die Richter das Paar bei 86,775 Prozent - neuer internationaler Rekord für Helen Langehanenberg und Damon Hill. Lediglich einmal, bei der Deutschen Meisterschaft 2012 in Balve, vergab die Jury über 88 Prozent.
Über kleine "Haker" ärgerte sich Kristina Sprehe (Dinklage), war aber im Großen und Ganzen zufrieden. Der elfjährige Hannoveraner Desperados hatte die Kür mit 83,275 Prozent beendet. Wie Helen will auch sie über die Weltcup-Stationen Amsterdam und Neumünster das Finale in Göteborg Ende April anpeilen. Auf dem dritten Rang folgte die Italienerin Valentina Truppa mit Eremo del Castegna (80,6) vor der Schwedin Tinne Vilhelmson-Silfven mit Don Aurelio. Als drittbeste Deutsche behauptete sich Uta Gräf (Kirchheimbolanden) mit Le Noir auf Rang 7 (77,3).
Die Weltcup-Premiere in Stuttgart fiel auf uneingeschränkt positive Resonanz. Turnierleiter Gotthilf Riexinger erklärte: "Wir sind überglücklich, dass wir von der FEI den Zuschlag bekommen haben, auch für das kommende Jahr. Das Publikum war begeistert, wir konnten wirklich großen Sport erleben." Der deutsche Chefrichter Dr. Dietrich Schüle hob ebenfalls die hohe Qualität des Starterfeldes hervor. Für ihn kommt die Zeit des Abschiednehmens. In wenigen Tagen wird der Fünf-Sterne-Richter aus dem bayerischen Anspach 72 Jahre alt und muss aus dem FEI-Richteramt ausscheiden. Der Grand Prix Special am Sonntag soll sein letztes Turnier als Richter sein. Künftig wird man Schüler aber wohl als FEI-Supervisor bei großen Championaten antreffen können. (fn-press).