Stuttgart: Französischer Sieg im Weltcup-Springen

Erschienen am 18.11.2012

Kevin Staut eine Hunderstel Sekunde schneller als Marcus Ehning

Stuttgart Die Jagd um Hundertstel Sekunden prägte auch das Stechen des Stuttgarter Weltcup-Springens, ganz wie bei der Spitzenprüfung "Mercedes German Master" am Freitag. Der Franzose Kevin Staut, Europameister von 2009, schnappte Marcus Ehning den Geländewagen mit Stern vor der Nase weg.

Erstmals seit 1985 siegte wieder ein Franzose im Großen Preis von Stuttgart. Damals bei der Premiere des internationalen Turniers in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle sauste mit seinem Toppferd Silvana, einer 13-jährigen niederländischen Schimmelstute, eine Hundertstel Sekunde schneller über die Ziellinie als der bis dahin führende Marcus Ehning (0/42,66). Der Borkener hatte mit seiner routinierten bayerischen Stute Noltes Küchengirl alles auf eine Karte gesetzt und den Stechparcours in Spitzenzeit überwunden. Es sollte nicht reichen. So musste der 38-Jährige den Hauptgewinn, einen Geländewagen mit Stern, an sich vorbeiziehen lassen. Kleiner Trost: Der zweite Platz wurde auch noch mit 30.000 Euro belohnt. So knapp geschlagen zu werden, ist zwar bitter, aber Ehning sagte: "Über die zwei Sekunden Rückstand am Freitag beim Masters Springen habe ich mich mehr geärgert." In dieser Prüfung hatte ihn der unglaublich rasante Christian Ahlmann um den Sieg und ebenfalls um einen Mercedes gebracht.

Mit Rang drei endete das Rolex Weltcup-Springen für die Brasilianerin Luciana Diniz mit Winningmood (0/43,9). Hinter dem Schweden Jens Fredericson mit Lunatic und dem Iren Denis Lynch auf Abbervail behaupteten sich fünf Deutsche auf den Platzen sechs bis zehn: Fehlerfrei absolvierten Carsten-Otto Nagel und Corradina das Stechen (45,27), gleiches gelang Ludger Beerbaum mit dem erst achtjährigen Hengst Zinedine, den er seit einigen Monaten unter dem Sattel hat. Von diesem Pferd aus der niederländischen Zucht (v. Guidam-Heartbreaker) wird man noch viel hören. Optisch an Goldfever erinnernd, verfügt der Fuchs über herausragende Qualitäten über dem Sprung. Der Weltcup war sein erstes ganz schweres Springen, vor ein paar Wochen setzte Beerbaum ihn noch in der Youngster Tour ein. Altersentsprechend verlangte der Riesenbecker dem Hengst im Stechen nicht so viel ab - Hauptsache fehlerfrei. 48,42 Sekunden bedeuteten Platz sieben. Auch Meredith Michaels-Beerbaum ließ ihrer Bella Donna Zeit (0/52,41). Christian Ahlmann (Marl) auf Codex One und Lokalmatador Hans-Dieter Dreher (Eimeldingen) auf Embassy kassierten jeweils einen Abwurf im Stechen und rangierten auf den Plätzen neun und zehn.

Nach den fünf bisherigen Weltcup-Stationen der Westeuropaliga (Oslo, Helsinki, Lyon, Verona und Stuttgart) liegen der Spanier Sergio Alves Moya und der Franzose Kevin Staut in Führung. Weitere sieben Turniere folgen noch bis zum Finale, das im April in Göteborg ausgetragen wird. (fn-press).

Ranking:
1. Sergio Alves Moya/ESP 58 Punkte, Kevin Staut/FRA 58, 3. Jeroen Dubbeldam/NED 35, 4.Pius Schwizer/SUI 32, 5. Christian Ahlmann 30, 6. Meredith Michaels-Beerbaum 29, 7. Marcus Ehning 28, 8. Scot Brash/GBR 26, 9. Maikel van der Vleuten/NED 23, 10. William Funnell/GBR 23.

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