Die Welt des Springsports driftet immer mehr auseinander
Erschienen am 03.03.2013
Bremen/ Hongkong - Wie im ganz normalen Leben spielt sich auch der Reitsport nur noch zwischen oben und unten ab. Als Beispiel stehen an diesem Wochenende Bremen und Hongkong. Der Sieger im Großen Preis von Bremen erhielt 16.000 Euro - der von Hongkong mehr als das zehnfache… Deutschland war mal das Land zum Abkassieren. Nirgendwo sonst konnte mehr auf Turnieren gewonnen werden. Und um Lizenzgebühren beim Weltverband zu sparen, wurden ausländischen Reitern Gastlizenzen ausgestellt. Diese Zeit ist Vergangenheit. Geld wird inzwischen nur noch im Ausland verdient, in Spanien, Frankreich, in den arabischen Ländern, nun auch wahrscheinlich auf längere Sicht in China. Und wer ganz oben reitet, der wird kaum etwas daran ändern wollen. Und die oben, dieser geschlossene Kreis von rund 30 Reitern, werden auch kaum etwas ändern wollen. Sie haben sich alles selbst erarbeitet, durch Talent, Fleiß und Ehrgeiz. Und wer wie Ludger Beerbau ein Unternehmen unterhält mit Pferden, Angestellten und allem, was sonst dazu gehört, hat monatliche Ausgaben von gut und gerne 300.000 Euro. Und wer ein Pferd beim deutschen Vorzeigereiter in Beritt gibt, hat so an die 3.500 Euro im Monat zu berappen - ohne Tierarzt, Schmied usw. Der viermalige Olympiasieger kann sich das leisten. Er braucht nicht irgendwo im Lande hausieren zu gehen, um Berittpferde zu bekommen, man geht zu ihm. Und wer kommt und anklopft, hat eben seinen Preis zu zahlen. Es wird ja niemand gezwungen, sich den Stall Ludger Beerbaum auszuwählen. Quelle: www.ludwigs-pferdewelten.de