Mecklenburg-Vorpommern kürte seine Elitefohlen
Erschienen am 23.07.2013
Groß Viegeln - Den Auftakt der Pferdewochen mit elf Veranstaltungstagen auf der Reitanlage von Holger Wulschner in Groß Viegeln machten am 20. und 21. Juli die Fohlen des Verbandes der Pferdezüchter Mecklenburg-Vorpommern. Die Bedingen in Groß Viegeln waren wie stets auf der Vorzeigeanlage hervorragend und das Wetter kaiserlich. 55 Fohlen mit dem Mecklenburger Brandzeichen und 85 der Ponys, Kleinpferde und Spezialrassen wurden den Kommissionen zur Beurteilung vorgestellt.
Cameo und Chalord stellten die Sieger bei den Mecklenburgern
Mecklenburger Siegerhengstfohlen v. Cameo / Cellestial.
Reservesieger der Mecklenburger Hengstfohlen v. Gavi / Escudo II.
Drittplatzierten Mecklenburger Hengstfohlen v. Cameo / Lancado.
Am ersten Tag standen die Mecklenburger zur Beurteilung an. Die Mecklenburger Züchter sind bekannt dafür, dass sie nur die allerbesten Fohlen aufladen und zum Elitefohlenchampionat fahren. Die Verbandsprämie, Voraussetzung zur Teilnahme am Elitefohlenchampionat, erhielten auf den regionalen Fohlenschauen 70 Fohlen. Die Züchter fuhren aber nur mit 30 Hengst- und 25 Stutfohlen zum Championat.
Dementsprechend hoch war die Quote der Fohlen, die mit dem "Elitetitel" wieder nach Hause gefahren wurden. Wobei 20 Hengstfohlen (66,67%) und 22 Stutfohlen (88,00%) diesen Titel erhielten, der auch in die Zuchtpapiere eingetragen wird und als Qualitätssiegel gilt. Die Quote der Elitefohlen insgesamt von den 55 aufgetriebenen Fohlen beträgt 76,36 Prozent. "Uns wurden ganz hervorragende Fohlen vorgestellt, die keinem Vergleich in ganz Deutschland scheuen müssen", sagte Kommissionsmitglied Friedrich Jahnke vom Hannoveraner Verband. "Wir sahen Fohlen in hervorragendem Typ und an der Spitze mit überragenden Bewegungen. Modern aufgemacht und mit gefragter internationaler Abstammung. Wobei die Stutfohlen insgesamt vielleicht noch einen Tick besser waren als die Hengstfohlen." Gemeinsam mit Friedrich Jahnke aus Dannenberg richteten Verbandsvizepräsident Dieter Quaas und Zuchtleiter Uwe Witt die Mecklenburger Fohlen.
Der Sieger bei den Hengstfohlen kommt aus dem Pferdezuchtverein Güstrow. Siegfried & Enrico Finck aus Zehlendorf haben ihre Cellestial / Golden Miller-Stute Cherry II mit dem Catoki-Sohn Cameo angepaart, der sich im Besitz von Ira Denkhaus in Plaaz befindet. Ein bewegungsstarkes Fohlen, mit viel Aufrichtung und "Schnabel" wie Züchter sagen. Das Fohlen stammt aus dem 1. Jahrgang seines Vaters Cameo, der sich unter Kati Lekander (Friedrichshof) auch im Sport bewährt hat und jetzt vom Tschechen Roman Duchas geritten wird. Mutter Cherry II ist eine Schwester zur Staatsprämienstute Cuba, beide von Siegfried & Enrico Finck gezogen, die 2010 Zweite auf dem Brillantring der Mecklenburger Elitestutenschau wurde.
Mecklenburger Siegerstutfohlen v. Chalord / Fürst Lexow.
Reservesiegerin der Mecklenburger Stutfohlen v. Christ / Salut Le Bon.
1. Drittplatziertes Mecklenburger Stutfohlen v. Fürst Heinrich / D’Dolympic.
2. Drittplatziertes Mecklenburger Stutfohlen v. Surpice / Johnson.
Auf den 2. Platz setzte die Jury ein Gavi-Fohlen, das von Helene Hübner aus Poseritz/Rügen mit der Escudo II / Star Regent xx-Stute Europa gezogen wurde. Auch dieser kleine braune Hengst verfügt über ganz viel Aufrichtung und wusste sich in Groß Viegel sehr gut in Szene zu setzen. Gavi ist ein Hannoveraner vom Graf Grannus, der über das Gestüt Sprehe züchterisch genutzt wird und im Springpferdealter viele Platzierungen hatte. Die Zuchtgemeinschaft Finck war an diesem Wochenende außerordentlich erfolgreich. Auch der 3. Platz ging an ihren Züchterstall. Wiederum mit einem Fohlen von Cameo und mit der Stute Lanea von Lancado / Mistral II gezogen.
Bei den Stutfohlen gab es an der Spitze höhere Wertnoten. Siegerin wurde eine Chalord-Tochter, die von der Zuchtgemeinschaft Notzke aus Süderholz mit der Fürst Lexow / Gloriosus-Stute Lina gezogen wurde. Chalord ist ein Sohn des Hengstes Chalan aus dem Hause Sosath (Lemwerder). In dunkelbrauner Jacke daher trabend, begeisterte das Fohlen mit korrektem Exterieur, sehr guter Entwicklung und mit hervorragender Kopf-Halsformierung.
Nur Nuancen dahinter ein Christ-Fohlen auf dem 2. Platz. Die Zuchtgemeinschaft Joachim Witt & Anke Neumann aus Grimmen hat das Fohlen mit der Salut Le Bon / Donnerschwee-Stute Charlotte gezogen. Im vorigen Jahr stellte diese Zuchtgemeinschaft das Siegerhengstfohlen vom Fürst Fugger. Der 3. Platz wurde bei den Stutfohlen zweimal vergeben. Jeacco & Susanne van Pas (Lüblow) waren mit einem Surprice-Fohlen vertreten, dass sie mit der Stute Boomerang D von Johnson / Ferro gezogen haben. Der zweite 3. Platz ging an ein Fürst Heinrich-Fohlen das Eberhard Mahnke aus Gotthun mit seiner D’Olympic / Astor-Stute Delia gezogen hat. Alle vier erstplatzierten Fohlen waren nur um einen Punkt voneinander getrennt und verkörpern höchste züchterische Qualität.
Insgesamt stammen die 55 vorgestellten Mecklenburger Fohlen von 36 Vätern ab. Mit fünf Nachkommen, stellte Destano, der Sohn des Grand Prix-Hengstes Desperados FRH vom Gestüt Sprehe, die meisten Fohlen. Mit vier Fohlen war der Redefiner D’Olympic vertreten. Je drei Fohlen hatten Cameo, Christ, Levisonn und Lycon zum Vater.
17 Rassegruppen waren bei den PKS vertreten
Für die Züchter der Ponys, Kleinpferde und Spezialrassen ist das Elitefohlenchampionat ein noch bedeutenderer Höhepunkt im Zuchtjahr als bei den Züchtern von Mecklenburger Warmblutpferden. Das kommt auch in der hohen Beteiligung an den regionalen Fohlenschauen zum Ausdruck, bei denen sich 120 Fohlen dieser Rassen für das Elitefohlenchampionat qualifiziert haben. 85 von diesen waren in Groß Viegeln anwesend. Mit 40 Hengstfohlen und 45 Stutfohlen hielt sich das Geschlechterverhältnis fast die Waage.
69 dieser Fohlen erhielten den "Elitetitel", das sind 81,18 Prozent der Aufgetriebenen. Ein Unterschied in der Qualität zwischen Hengst- und Stutfohlen konnte die Kommission, bestehend aus Volker Hofmeister (Trittau), Armin Spierling (Gristow/Neuenkirchen) und Zuchtleiter Uwe Witt, bei diesen Rassen kaum erkennen. Die Elitefohlen verteilen sich auf 31 Hengstfohlen und 38 Stutfohlen.
Das größte Lot stellten die Deutschen Reitponys und Haflinger mit jeweils 18 Fohlen. Zwei Edelbluthaflinger waren vertreten. Es folgen die Lewitzer mit acht Fohlen, sechs stellten die Rheinisch Deutschen Kaltblüter. Acht Welsh-Ponys verteilen sich auf vier der Sektion B, drei Sektion A und ein Fohlen der Sektion D. Die Shetlandgruppen waren mit sieben Minis, sechs Shetlandponys und einem Partbredshetti vertreten. Inländer und das Kleine Deutsche Reitpferd entsendeten je drei Fohlen. Zwei Fjordpferde waren dabei und je ein Friese, Pinto und Connemara Fohlen komplettierten das Lot.
Der Sieg bei den Hengstfohlen der Deutschen Reitponys ging nach Kühlungsborn an Patricia von Mirbach mit einem Sohn des FS Chacco Blue, den sie aus der Pamira H von Pamir ox / Waldemar gezogen hat. Den 2. Platz nahm die Zuchtgemeinschaft Tack aus Grabowhöfe mit ihrem Dance on Top / D’Acord / Eldorrado-Fohlen ein. Albrecht Keunecke aus Barth durfte sich über den Sieg seines DR-Stutfohlens von Mel Brook freuen, das er mit der Staatsprämienstute Nelly-Nordis von Top Nordpol / Nordstrom gezogen hat. Auch Klaus-Dieter Drogi aus Brömsenberg war mit einem Stutfohlen von King Bjuti vertreten, das er aus einer Eldorrado / Shameur ox-Stute gezogen hat und Zweite ihrer Rasse wurde.
Siegerhengstfohlen der Deutschen Reitponys v. FS Chacco Blue / Pamir I ox.
Siegerstutfohlen der Deutschen Reitponys v. Mel Brook / Top Nordpol.
Das Haflingergestüt Reimer (Zarnewanz) stellte mit einem Nordcup-Fohlen, das aus der Maja von Askhan / Albatros gezogen wurde, den Hengstsieger bei den Haflingern. Silvio Braun (Mistorf) wurde Zweiter mit einem Wallenstein / Askhan / Nastral-Fohlen. Bei den Stutfohlen ging der Sieg nach Ummanz/Rügen an Jörg Fratzke. Nordlicht / Wallenstein / Nobelstar lautete die Abstammung dieser Siegerin. Zweiter wurde Jürgen Broschei (Zarnewanz) mit seinem Nordcup / Askhan / Winter-Fohlen.
Siegerhengstfohlen der Haflinger v. Nordcup / Askhan.
Siegerstutfohlen der Haflinger v. Nordlicht / Wallenstein.
Jörg Fratzke stellte auch das Siegerstutfohlen bei den Edelbluthaflingern, das von Wallenstein abstammt und eine Novara / Appell-Mutter hat. Zweitbestes Fohlen dieser Rasse wurde ein Hengst von World-Cup / Askhan / Arthos, das Bernd Burow in Altkalen gezogen hat.
Sieger der Edelbluthaflinger, Stute v. Wallenstein / Novara.
Beide Sieger der Lewitzer kommen vom Jagdschloss Friedrichsmoor und sowohl der Siegerhengst, als auch das Siegerstutfohlen haben Saphir zum Vater. Der Hengst wurde aus der Mogena von Mondprinz / Granat gezogen, das Stutfohlen aus der Sanara von Sascha B / Allat Al Ganschow ox.
Siegerhengstfohlen der Lewitzer v. Saphir / Mondprinz.
Siegerstutfohlen der Lewitzer v. Saphir / Sascha.
Günther Lüdders (Laschendorf) war mit einem Louis / Silvio / Ardo-Fohlen vertreten, das bei den Hengsten des Rheinisch Deutschen Kaltbluts siegte. Das beste Stutfohlen dieser Rasse stellte Manfred Scheel (Spoldershagen) aus. Heidjer II ist der Vater, Mutter die Violett von Verdun / Falter.
Siegerhengstfohlen des Rheinisch Deutschen Kaltbluts v. Louis / Silvio.
Siegerstutfohlen des Rheinisch Deutschen Kaltbluts v. Heidjer II / Verdun.
Auch das Friesenstutfohlen von Targon von Marschhorst / Okke / Nanno das in Groß Viegeln dabei war (ausgestellt von Hermann Baumann, Utzedel) erhielt hohe Noten und wurde als Sieger prämiert.
Siegerfohlen der Friesen v. Targon von Marschhorst / Okke.
Sieger des Kleinen Deutschen Reitpferdes wurde ein Hengst von Ille’s Baumann, das Siegfried & Jutta Illner (Zingst) aus einer Lancado / Liberty Life-Stute gezogen haben.
Siegerfohlen der Kleinen Deutschen Reitpferde v. Ille's Baumann / Lancado.
Christiane Never (Bastorf) fuhr mit ihrem Fjord-Stutfohlen von Solbjor Borken / Hoimar / Ohlsen als Siegerin dieser Rasse nach Hause.
Siegerfohlen der Fjordpferde, Stute v. Solbjor Borken / Hoimar.
Bei den Islandfohlen gelang das Susan Niwiarra (Klein Bünzow) mit ihrem Hengst von Öspakur vom Strelitzer Hof, den sie aus einer Oddur fra Rödli / Geisli fra Keldnakoti-Stute gezogen hat.
Sieger der Islandpferde, Hengstfohlen v. Öspakur vom Strelitzer Hof / Oddur fra Rödli.
Auch bei den drei Welsh-Sektionen gab es drei Sieger. Wolfgang Kuhrt (Siedenbrünzow), eigentlich als erfolgreicher Züchter von Mecklenburgern bekannt, war mit einem Welsh-D Stutfohlen von Llaun Braint Euros / Cockmoor Brenin Ebrill vertreten, das als Siegerin ausgerufen wurde.
Welsh-D Sieger, Stute v. Llaun Braint Euros / Cockmoor Brenin Ebrill.
Bei den Welsh-B siegte ein Hengst von Lets Dance / Moorkieker Gawain / Downland Goldflake, das der bekannte Fahrer Udo Haugk aus Tutow ausstellte, der die Fahrertage und Turniere in Jarmen organisiert.
Welsh-B Sieger, Hengst v. Lets Dance / Moorkieker Gawain.
Jan Schumacher aus Bargischow ist Züchter und Aussteller des Siegerhengstes bei den Welsh-A, das er mit Blaenau Denver und der Monypenny von Rondeels Mac gezogen hat. Hätte es einen Gesamtsieger der PKS-Rassen gegeben, wäre dieser sicher an dieses typ- und bewegungsstarke Fohlen gegangen, das über alle Rassen mit 84,5 Punkten (entspricht Wertnote 9,39) die höchste Bewertung erhielt.
Welsh-A Sieger, Hengst v. Blaenau Denver / Rondeels Mac.
Bei den Shetlandgruppen waren diesmal die Minis am häufigsten vertreten. Das beste Hengstfohlen stellten Stefan & Gesine Schumann (Vellahn) aus, das von Zirko vom Poldeka / Sander van de Hoefslag abstammt. Siegerin bei den Stutfohlen wurde eine Tochter des Göttings Ernesto aus der Nelvira oft he Mini Farm von Fellow vom Bromishet, das Jana Lojewski aus Schieren ausstellte.
Siegerhengstfohlen der Mini-Shetlandponys v. Zirco von Polderka / Sander van de Hoefslag.
Siegerstutfohlen der Mini Shetlandponys v. Göttings Ernesto / Fellow v. Bromishet.
Andy Kunas (Groß Voigtshagen) nahm sein Sehtland-Hengstfohlen von Ambitie van der Zan / Putz / Pirat als Sieger mit nach Hause. Das gelang Heinz Büttner aus Kloddram mit seinem Shetlandstutfohlen von Pedro / Whiteboy / Polarstern.
Siegerhengstfohlen der Shetlandponys v. Ambitie van der Zan / Putz.
Siegerstutfohlen der Shetlandponys v. Pedro / Whiteboy.
Von den zwei Deutschen Partbred Shetlandponys kürte die Kommission das Stutfohlen von Komet vom Kellerberg zur Siegerin, das Sandra Hollatz (Heringsdorf) aus einer Maistern / Fury-Stute gezogen hat. (Franz Wego)