Hengst aus der Uckermark gewinnt das Deutsche Galopp-Derby 2014

Erschienen am 07.07.2014

Der im traditionsreichen Gestüt Görlsdorf* (Uckermark) gezogene Hengst Sea the Moon v. Sea the Stars wurde seiner Favoritenrolle beim 145. Deutschen Galopp-Derby mehr als gerecht. Er deklassierte seine Konkurrenz und kam unter dem Jubel von 23.000 Zuschaueren mit elf Pferdelängen Vorsprung ins Ziel. Der kurz zuvor aus Frankreich eingeflogene belgische Starjockey Cristophe Soumillon ritt den Hengst schon kurz nach dem Start in der Spitzengruppe. Zu Beginn der Zielgeraden beorderte er den Hengst nach außen und vergrößerte mit jedem Meter seinen Vorsprung. Seat he Moon war so gut, dass die anderen 17 Pferde nicht mithalten konnten. Selten hat Hamburg einen so überlegenen Sieger gesehen, der alle Diskussionen vergessen ließ, die es im Vorfeld um den Jockeywechsel gegeben hatte. Der Görlsdorfer Stalljockey Andreas Helfenbein, der den Hengst zu seinen ersten drei Siegen führte und ihn somit zum Favoriten machte, wurde kurzerhand gegen Christophe Soumillon ausgetauscht, obwohl er zu Beginn der Derbywoche mit Görlsdorfer Pferden zweimal Sieger und einmal Zweiter war. Dennoch durfte sich die Besitzerfamilie Bischoff mit dem Wechsel bestätigt sehen und sich über das Preisgeld von 390.000 Euro freuen. Zweiter wurde der in England gezogene Lucky Lion mit Ioritz Mendizabal, dessen Preisgeld immerhin noch 130.000 Euro beträgt. Auf dem dritten Platz folgte der Außenseiter Open your Heart (Mirco Demuro) aus dem bei Darmstadt gelegenen Gestüt Karlshof.

*) Das Gestüt Görlsdorf wurde bereits 1883 von der Grafenfamilie v. Redern gegründet und zählt zu den ältesten Vollblutgestüten Deutschlands. Gleich acht Jahre nach der Gründung kam mit Impuls der erste in Görlsdorf gezogene Derbysieger. Zu den erfolgreichsten Pferden zählte damals Namouna, Siegerin im St. Leger und Großen Preis von Baden. Auch zu DDR-Zeiten war der VEB Görlsdorf im Galopp-Rennsport erfolgreich. Drei Hoppengartener Derbysieger entstammen dieser Zuchtstätte, u.a. Tauchsport, dessen ebenfalls in Görlsdorf geborener Sohn Meerwirbel viele Jahre als Redefinder Landbeschäler wirkte. Nach der politischen Wende übernahm die Familie Bischoff (Eigner der Fluggesellschaft Germania) das Gestüt, das von Heike Bischoff-Lafrentz geleitet wird. Als Trainer arbeitet der aus Baden-Baden stammende Markus Klug, erster Stalljockey ist Andreas Helfenbein. (Text und Fotos: Volker Tauchnitz)

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