Was macht eigentlich Matthias Granzow?
Erschienen am 15.10.2014
Viele Jahre gehörte Matthias Granzow zu den erfolgreichsten Springreitern in Mecklenburg-Vorpommern. Mit der Azarro-Stute Antik gehörte der in Bornhof bei Ankershagen geborene Berufsreiter in seiner Passiner Wirkungszeit auch zu den Mecklenburgern, die beim Deutschen Springderby in Hamburg Schleifen sammelten. 2009 wurde er hinter seinem Freund Thomas Kleis (Gadebusch) Derby-Zweiter. Allein 64 M- und S-Siege gehen bisher auf das Konto des ehemaligen MV-Disziplintrainers Springen.
Matthias Granzow mit der Azarro-Stute Antik auf dem Derbyplatz in Hamburg Klein-Flottbek. Foto: Jutta Wego
Eine enge Freundschaft verbindet Matthias Granzow seit der gemeinsamen Zeit bei der Bundeswehrsportschule in Warendorf mit Marco Kutscher (Bad Essen). Durch ihn bekam er im Herbst vorigen Jahres Kontakt zum ehemaligen Springreiter und Geschäftsführer der RATIO-Unternehmensgruppe, Hendrik Snoek, dem vor den Toren von Münster in Sendenhorst die Reitanlage "Gut Berl" gehört. Auf Gut Berl, das seit 2013 von Bundeskaderreiter Lars Nieberg geleitet wird, wurde zu dessen Unterstützung ein Ausbilder und Bereiter gesucht. Matthias Granzow bewarb sich, bekam den Zuschlag und arbeitet nun seit exakt einem Jahr auf dem Gut. Zu Jahresbeginn zog auch seine Frau Maren mit den gemeinsamen Kindern nach Münster.
Die Familie hat sich in Westfalen eingelebt "mit Lars verstehe ich mich sehr gut" (O-Ton Granzow) und auch sportlich ging es für den Mecklenburger schnell bergauf. Seinem letzten S-Erfolg am 6. Oktober 2013 in Gadebusch auf Cortus, den Thomas Kleis im Lot seiner Berittpferde hat, folgte bereits am 23. Oktober mit Cupido in Warstein die erste M-Platzierung für Gut Berl. Inzwischen gab es 67 weitere Erfolge im neuen Wirkungskreis von Matthias Granzow. Diese gipfelten am 4. Oktober dieses Jahres mit dem Sieg im Stechen des Großen Preises bei einem nationalen Turnier in Warstein auf dem 13-jährigen Sachsen-Anhaltiner Aaron (v. Askari / Nektar), der von Norbert Rodenbeck in Königsmark gezogen wurde.
Hauptsächlich sitzt der Mecklenburger Matthias Granzow aber im Sattel junger Pferde. Springpferdeplatzierungen machen deshalb knapp die Hälfte der Erfolge in seinem neuen Wirkungskreis aus. Aber auch 16 S-Erfolge weist sein diesjähriges Konto auf, die er in den westfälischen Pferdesporthochburgen erzielt hat. In Mecklenburg-Vorpommern hat Matthias Granzow mit seinem Wechsel nach Münster eine Lücke hinterlassen. Auch seine Eltern und Schwiegereltern sehen ihre Kinder und Enkel nun nur noch sehr selten. Die Reiterwelt in Mecklenburg-Vorpommern wünscht ihm und seiner Familie alles Gute und vielleicht kehrt er eines Tages ja wieder in seine Heimat zurück. (FW)