Festhallenturnier Frankfurt
Erschienen am 16.12.2012
Mehr als 43.000 Zuschauer verfolgten die Prüfungen
Frankfurt a.M. - Dressur pur bestimmte den Auftakt am Sonntag beim Internationalen Frankfurter Festhallen Reitturnier: Das Finale des Louisdor-Preises - Nachwuchspferde Grand Prix (FN) - holten sich in der Frankfurter Festhalle ein 30 Jahre junger Berufsreiter und sein zehn Jahre alter Wallach: Thomas Wagner aus Bad Homburg und Very Keen "rockten" die Festhalle und gewannen das Finale der renommierten Nachwuchspferdeserie.
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"Das tollste Weihnachtsgeschenk" sei dieser Erfolg, räumte Wagner ein. In der Einlaufprüfung sei Very Keen - was übrigens übersetzt "Sehr beflissen" bedeutet - noch abgelenkt gewesen. "Es waren viele Kinder in der Halle und ein paar wohlmeinende Besucher haben die Kinder zur Ruhe ermahnt und pscht gemacht", so Wagner lachend, "aber genau das pscht hat Very Keen dann gar nicht gefallen…" In der Finalprüfung am Sonntag zeigte sich der KWPN-Wallach hochmotiviert und konzentriert. 2011 hatte Wagner dem Pferd ein komplettes Lehrjahr verordnet und ihn dann 2012 in der Nachwuchspferde-Serie gezeigt. Jetzt ermunterten den Berufsreiter auch die Bundestrainer, den Turnierplan für das kommende Jahr genau zu planen. "Das werde ich in den Weihnachtstagen auch machen." Ingrid Klimke (Münster), die mit Dresden Man am Vortag bereits Platz zwei im Finale des Nürnberger Burg-Pokals belegte, wurde mit dem zehn Jahre alten Dressurtalent Liostro Zweite. Erstmals war das Finale des Louisdor-Preises Bestandteil des Frankfurter Festhallen Reitturniers.
Mit Nadine Capellmann aus Würselen und Dorothee Schneider aus Framersheim haben zwei weitere international renommierte Reiterinnen das Finale der Serie Meggle Champions erreicht. Capellmann gewann mit ihrer Gribaldi-Tochter Girasol mit 76,00 Prozent die von der Schenker Deutschland AG präsentierte Grand Prix Kür, gefolgt von Schneider mit Forward Looking (75.95 Prozent). "Ich bin sehr zufrieden," unterstrich Capellmann, "da gab es immer noch kleine Fehlerchen, aber ich bin froh wie sehr sie gereift ist, da ist noch Potential nach oben". Gute Noten bekam auch Forward Looking von ihrer Reiterin, die wie Capellmann stets sehr selbstkritisch die Prüfungen beurteilt. "Doch das war in Ordnung. Vor allem bin ich froh, wie verlässlich das Pferd ist."
Beide Reiterinnen freuten sich über das neue Prüfungsangebot für die Dressurreiter mit den drei Championatsklassikern, dem Nürnberger Burg-Pokal und neu dem Finale des Louisdor-Preis - Nachwuchspferde Grand Prix (FN). Und auch Klaus-Martin Rath und Paul Schockemöhle zeigten sich zufrieden mit der Resonanz.
"Uns war schon ein wenig bange, wie die Zuschauer die Neuerungen aufnehmen, also die Ausstellung oben, die neue Farbe lila, etwas andere Wege", räumte Klaus-Martin Rath ein. Insgesamt allerdings seien die Neuerungen durchaus positiv aufgenommen worden. Hocherfreut waren Schockemöhle und Rath über den Besucherzustrom. "Insgesamt sind es knapp über 43.000 Besucher", gab Paul Schockemöhle bekannt. Nach dem Festhallen Reitturnier wird in der Nachbetrachtung auch gleich die Planung für 2013 aufgegriffen. "Man muss immer alles betrachten und auch im Detail verändern, sonst ist man kein guter Veranstalter", so Paul Schockemöhle