3. Schweriner Horse Show
Erschienen am 11.02.2013
Finaltag stand ganz im Zeichen der Hassmann Brüder
Schwerin - Debütant Toni Hassmann hat den Großen Preis bei der 3. Horse Show in Schwerin gewonnen. Mit dem elfjährigen Hengst Cotopaxi (v. Cornet Obolensky) hatte er sich durch eine schnelle Runde im Normalparcours des Drei-Sterne Springens den letzten Startplatz der 12 Teilnehmer an der Siegerrunde erkämpft. Diesen nutzte er geschickt, weil er so die Konkurrenz vor sich hatte. Sein jüngerer Bruder Felix Hassmann, schon seit der 1. Horse Show in Schwerin dabei, hatte zuvor auf Horse Gym’s Lianos mit fehlerfreiem Ritt in 33,08 Sekunden in Führung übernommen. Auf der langen Geraden zum letzten Hindernis machte Bruder Toni Hassmaan die entscheidenden Zehntel gut, um mit 32,36 Sekunden das Springen für sich zu entscheiden. Dieter Smitz aus Schaumburg wurde auf Landlady mit 33,33 Sekunden Dritter. Bester Mecklenburger war Holger Wulschner (Groß Viegeln), der mit dem zweitschnellsten Vier-Fehler-Ritt die Siegerrunde erreichte, hier einen weiteren Fehler bekam und mit acht Fehler auf den 10. Platz kam. In die Platzierung ritt auf dem 14. Platz mit vier Fehlern aus dem Umlauf auch der Poeler André Plath auf Cormic Blue.
Toni Hassmann, Debütant in Schwerin, hat auf Cotopaxi den Großen Preis gewonnen (Foto) und am Sonntagmorgen auf Conchita S auch das Finale der Youngster Tour. Foto: Jutta Wego
5.000 Zuschauer besuchten von Freitag bis Sonntag die Mammutveranstaltung mit Starterlisten bis zu 146 Reiter-Pferd-Paaren. Am Freitag gingen in nur drei Springen 374 Pferde über den Parcours. Für die Zuschauer und selbst für Teilnehmer nicht nur ein Vergnügen. Ansonsten lobten die Teilnehmer das Turnier, weil sie viele Pferde reiten konnten. "Ein tolles Turnier, schöne Halle und Klasseboden", sagt Toni Hassmann. Sein Bruder ergänzt: "Ich kenne kein Turnier in Deutschland bei dem ich so viele Pferde reiten und somit auch meine Pferdebesitzer zufrieden stellen kann". Lediglich das zu kleine Abreitzelt wurde kritisiert. Die Feuerwehr lässt eine Vergrößerung aus Platzgründen aber nicht zu. Abhilfe soll im nächsten Jahr ein zweites Zelt schaffen, in dem die Reiter ihre Pferde ohne Sprünge schon etwas warm reiten können.
Thomas Kleis war erfolgreichster Teilnehmer aus MV: Auf Questa Vittoria gewann er die 1. Qualifikation der großen Tour und wurde am Sonntag im Finale der mittleren Tour Zweiter.
Foto: Jutta Wego
Thomas Kleis gewann die 1. Qualifikation
Die große Tour hat am Freitagabend mit 96 Reiter-Pferd-Paaren begonnen. Bereits als Zehnter an den Start gegangen, setzte der Gadebuscher Thomas Kleis auf der zehnjährigen Stute Questa Vittoria mit 47,69 Sekunden eine Bestmarke, die kein Konkurrent unterbieten konnte. Sein Schwager Philipp Makowei, der auf der Insel Poel bei André Plath als Bereiter arbeitet, lieferte mit Balouna Windana ebenfalls eine tadellose Runde in 50,58 Sekunden, die zum 4. Platz reichte. Ein Wiedersehen in Mecklenburg-Vorpommern gab es mit dem Hengst Champion De Cord, der vor Jahren als Deckhengst auf der Station Papendorf in Tentzerow wirkte und von der Finnen Kati Lekander geritten wurde. Jetzt auf der Hengststation Sprehe im oldenburgischen Benstrup im Einsatz, wurde er in Schwerin von Denis Nielsen geritten und wurde im 1. Springen der großen Tour Dritter.
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Ralf Weihs hatte im Mächtigkeitsspringen auf Amadeus erst bei einer Höhe von 2,00 m einen Abwurf und wurde Dritter. Foto: Jutta Wego
Von den fünf MV-Paaren, die den Parcours mit vier Fehlern beendeten, war der für Dersekow startende Christoph Lanske auf dem Hengst Callboy der Beste (Rang 38). Weitere Tagesplatzierungen gab es für die MV-Teilnehmer in der Youngster Tour für siebenjährige Pferde durch Thomas Kleis auf Wanda (4.), Rene Rückert auf Cherowa (6.), Christoph Lanske auf Calato’s Charles (7.) und Michael Nagel auf Cevaro (11.).
In der 2. Qualifikation verließ die MV-Reiter das Glück. Das Drei-Sterne Springen war mit Stechen ausgeschrieben, das 16 der insgesamt 85 Starterpaare erreichten. Bereits hier setzte Toni Hassmann ein Zeichen und lieferte bereits im Umlauf mit Oui M’Sieu Du Chateau die schnellste Runde. Der elfjährige Quidam de Revel-Wallach war wieselflink und
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Erster Start für den Stall Schmidt (Neu Benthen) und auf Christian gleich der erste Sieg in einer Springpferdeprüfung. Foto: Jutta Wego
dazu noch fehlerfrei. Mit 34,24 Sekunden setzte er sich an die Spitze des Feldes und gab die Führung nicht mehr. Derbysieger Nisse Lüneburg (Uetersen) kam auf Piana Joenna mit 34,54 dicht an die Siegerzeit heran und wurde Zweiter. Dirk Klaproth aus Kreiensen hatte die Jagd mit Graf Moritz eröffnet und kam am Ende mit 34,75 Sekunden auf den 3. Platz. Bester Mecklenburger war auf dem 34. Rang Philipp Makowei aus Gadebusch, der auf Balouna Windana im Umlauf vier Fehler hatte. Ebenfalls vier Fehler hatte Holger Wulschner auf Caprice de Dieu (Rang 37). Vortagssieger Thomas Kleis kam auf Questa Vittoria mit 12 Fehlern aus dem Parcours.
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Felix Hassmann, der jüngere Bruder von Toni, hat mit Cayles das Finale der Yonuhgster Tour gewonnen. Foto: Jutta Wego
Hassmann Festival begann schon am Sonntagmorgen
Der Finaltag war im wahrsten Sinne des Wortes ein Hassman-Festival. Am Morgen hatte Toni Hassmann schon das Finale der Youngster-Tour auf der achtjährigen Con Cento-Stute Conchita S vor seinem schärfsten Rivalen Otto Vaske (Klein Roscharden) gewonnen. Vaske wurde in dem Zwei-Phasen Springen Klasse S auf dem siebenjährigen Stakkato Special Zweiter und auf dem achtjährigen Latino Dritter. Kein ostdeutscher Reiter kam in die Platzierung.
Die 1. Qualifikation für die sieben- und achtjährige Pferde wurde mit insgesamt 138 Startern bereits am Donnerstagabend ausgetragen. Die Siege gingen bei den Siebenjährigen mit 83 Teilnehmern in der 1.
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Auch Daniel Heuer absolvierte in Schwerin seinen ersten Start als Bereiter bei German Horse Pellets Wismar und ritt mit dem Hengst Succes zum Sieg in der Springpferdeprüfung Klasse M. Foto: Jutta Wego
Abteilung an Jasper Kools (Oldenburger Münsterland) auf Chatto. Bester Mecklenburger war auf dem 4. Platz Rene Rückert vom Stall Auge auf der Cellestial-Stute Cherowa. In der 2. Abteilung siegte der in Deutschland reitende Däne Sören Pedersen mit dem Chacco-Blue-Nachkommen Tailormade Chacco Gold.
55 achtjährige Pferde gingen an den Start. Dieter Smitz aus Schaumburg gewann die 1. Abteilung auf Emilie de Ravin. Derbysieger Nisse Lüneburg aus Uetersen sicherte sich die 2. Abteilung auf Quintara. Bester Mecklenburger war auf dem 6. Platz in der 2. Abteilung Ronny Sauer aus Lübz auf dem Chacco-Blue-Wallach Dark Dream.
Auch am nächsten Tag gab es einen Sieg für Sören Pedersen. Diesmal gewann er auf
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Gute Ritte absolvierte Rene Rückert (Stall Auge/Güstrow) auf der Cellestial-Stute Cherowa, mit der er sich in der Youngster Tour zweimal platzierte. Foto: Jutta Wego
Tailormade Confidence die 1. Abteilung der siebenjährigen Pferde. Michael Nagel wurde auf Cevaro mit 0,25 Zeitfehlern als bester Mecklenburger Elfter. In der 2. Abteilung führte Toni Hassmann mit Conchita S die Ehrenrunde an.
Die Yongster-Tour hatte ein "Trostspringen" (Zwei-Sterne Punktespringen Klasse M) für die Pferde, die sich nicht für das Finale qualifizierten. Die Dänin Sashia Astrup Jensen gewann die Prüfung der Siebenjährigen mit dem Schimmel Tailormade La Vie. Bester Mecklenburger war auf dem 11. Platz Jörg Möller (Garlitz) auf Welcome Cor. Auf dem 14. Rang platzierte sich seine Bereiterin Ebba Johansson auf Kleiner Lord. Auf dem 13. Platz landete der Gadebuscher Michael Nagel mit dem Mecklenburger Cero I-Wallach Cevaro.
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Zweifacher Springpferdesieger wurde Thomas Kleis. Im Klasse M siegte er auf Dylon. Foto: Jutta Wego
Der Sieg bei den achtjährigen Pferden ging nach Westfalen an Philip Gorontzi auf Campino. In dieser Abteilung gab es keinen platzierten Mecklenburger Reiter. Alle platzierten Paare erreichten die volle Punktzahl 65.
Thomas Kleis ritt Questa Vittoria im Finale der mittleren Tour auf Rang 2
Im Finale der mittleren Tour konnten gemäß Ausschreibung auch Pferde aus der großen Tour gestartet, also getauscht werden. Das nutzte Thomas Kleis, weil "Questa" am Samstag nicht ganz so gut drauf war. Unter zehn Stechteilnehmern schon früh am Start ging er mit rasantem aber kontrolliertem Ritt in Führung. Diese Führung auf der zehnjährigen Stute Questa Vittoria musste er letztlich aber
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Einziger Mecklenburger im Großen der das Stechen erreichte war Holger Wulschner, der auf Cavity G Zehnter wurde. Foto: Jutta Wego
ebenfalls an einen Hassmann-Vertreter abgeben. Diesmal war es der jüngere Bruder Felix der auf Cayles nach 33,16 Sekunden fehlerfrei über die Ziellinie galoppierte (Kleis hatte 34,53 Sekunden vorgelegt). Der 3. Platz ging an den Dänen Sören Pedersen, der auf Tailormade Quinnuns 34,67 Sekunden benötigte.
Die mittleren Tour begann mit 146 Startern. Am ersten Tag konnte sich in dem Ein-Sterne Springen kein MV-Reiter platzieren. Der Sieg ging an den in Deutschland bei Elmshorn trainierenden Dänen Lars Bak Andersen auf dem Lord Pezi-Wallach Niagara. In der zweiten Qualifikation war Jonas Panje aus Garlitz mit dem Schimmel Caballito auf dem 8. Platz bester Mecklenburger. In die Platzierung ritten auch Danny Schröder (Minzow) auf Chanel B (19.) und Ronny Sauer (Lübz) auf Conneticut B (36.).
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Sehr gute Ritte lieferte Philipp Makowei in der großen Tour. In der 1. Qualifikation wurde er auf Balouna Windana Vierter. Foto: Jutta Wego
Die ersten sechs Siege blieben alle im Land
Die Schweriner Horse Show begann am Donnerstag mit Erfolgen für die Reiter aus Mecklenburg-Vorpommern. Sechs Abteilungen Springpferdeprüfungen für fünf- und sechsjährige Pferde standen auf dem Programm. Alle sechs Sieger kommen aus Meck-Pomm. Mit zwei Siegen war Thomas Kleis aus Gadebusch der erfolgreichste Teilnehmer.
Der in Gadebusch beheimatete Reiter hatte auf dem sechsjährigen Catoki-Sohn Catoki’s Clever mit 8,5 die Tageshöchstnote, gewann damit die L-Prüfung und wurde auf Dylon mit Wertnote 8,4 auch Zweiter. In Klasse M stand der Derbysieger von 2009 in der Altersklasse der sechsjährigen Pferde erneut an der Spitzer der Platzierten. Diesmal wechselten jedoch die Pferde. Kleis siegte auf Dylon (WN 8,3) und wurde auf Catoki’s Clever mit 8,0 Zweiter. Es gab in Klasse M eine zweite Abteilung, die mit Daniel Heuer auf dem Hengst Success der neue Bereiter von German Horse Pellets in Wismar gewonnen hat (WN 8,1).
Das erste Springen des Turniers gewann mit Günter Stübing der neue Reiter bei Familie Schmidt in Neu Benthen. Auf dem fünfjährigen Christian (v. Christo) siegte er in der A-Prüfung mit Wertnote 8,3. Ramona Schilloks aus Ganschow wurde auf Manjana (v. Mighty Magic) Zweite (WN 8,0) und gewann die erste L-Prüfung ebenfalls mit Wertnote 8,0 auf Canus Lupus (v. Clarimo). Hier wurde Günter Stübing auf Christian Zweiter (WN 7,7). Tagessieg Nummer sechs ging an die Finnin Kati Lekander, die in Friedrichshof bei Altentreptow trainiert und auf Ver Ron (v. Verdi) Wertnote 8,2 erhielt.
Ein seltenes Bild: Die Brüder Toni (links) und Felix Hassmann in einem Großen Drei-Sterne-Preis auf Platz eins und zwei nebeneinander. Foto: Jutta Wego
Ralf Weihs überraschte im Mächtigkeitsspringen
Im Mächtigkeitsspringen, erstmals im Programm, schieden bereits im Umlauf ungewöhnlich viele Teilnehmer aus. Sechs kamen in das 1. Stechen mit einer Mauerhöhe von 1,70 m. Drei von Ihnen blieben aber auch noch bei 1,90 m fehlerfrei. Der Sieg wurde bei 2,00 m entschieden und gemeinsam teilten sich diesen Christian Glienewinkel (Wilkenburg) auf SB-Spezialist Professional Aircare und der Pole Oskar Murawski auf Continuo. Auch der Mecklenburger Ralf Weihs aus Sukow war im 4. Stechen noch dabei, hatte auf Amadeus vier Fehler und wurde Dritter. Viele Fans warteten auf den Einsatz von Thomas Kleis mit Quick Vainquer, der in solchen Springen stets als Favorit gilt. Der Wallach hatte sich jedoch verletzt und konnte deshalb nicht eingesetzt werden.
Das Landgestüt Redefin präsentierte im Showblock mit den Hengsten Sir Galanto und Roland Volkmann und Con Ferro unter Dorit Schicketanz im Damensattel ein Pas de Deux. Foto: Jutta Wego
Das Zweikampspringen, ebenfalls neu im Programm hatte im letzten Durchgang Henry Vaske aus dem oldenburgischen Klein Roscharden mit Infinity gewonnen. Philipp Makowei wurde als bester Mecklenburger auf der siebenjährigen Landeschampioness Cellestina Fünfter.
Schwerin war auch Austragungsort einer Qualifikation zur "Rauch Happy Day Tour für Reiter bis 23 Jahre. Robin Sellmann vom Gut Vorbeck gewann das Zwei-Sterne Springen Klasse M auf Cincentara vor Lisa Rohde (Steinhagen) auf Lantano und Julian Sass auf Pandora. Christian Strahlmann hat als Veranstalter auch ein Herz für die jüngsten Reiter. Es gab am Sonntag ein Stilspringen Klasse E das Lilli Plath von der Insel Poel mit dem Schimmelpony Little Gone gewann. Wertnote 8,0 gaben die Richter der zehnjährigen Tochter von André Plath.
Die Fahrertrophy gewann an beiden Tagen der Siggelkower Steffen Engelhard.
Foto: Jutta Wego
Die langen Turniertage in Schwerin endeten am Sonntagabend um kurz vor 20.00 Uhr mit einem Zwei-Sterne Springen der Klasse M. Die Siegerin hieß Ramona Schilloks aus Ganschow die im Sattel von Carolin saß und zwei Zehntel Sekunden schneller war als der Redefiner Julian Sass auf Pandora. Bereits am Donnerstag stand nach den Springpferdeprüfungen schon ein M-Punktespringen auf dem Programm. Die 1. Abteilung gewann Sandro Junghans (Wendorf) auf Junior und in der zweiten Abteilung führte Danny Schröder (Stall Thieme/Plau) die Ehrenrunde auf Avanti an. (Franz Wego)