Neu Benthen: 4. Mecklenburger Hallen-Derby

Erschienen am 11.03.2013
Ergebnisse

Jan Peters vierter Sieger im Mecklenburger Hallen-Derby

Der Derbykurs von Neu Benthen bei voll besetzter Halle. Vorweg gab es eine Show des Zirkus Zamundi. Foto: Jutta Wego

Neu Benthen - Noch bevor das Schneechaos einsetzte begann das Finalspringen zum 4. Mecklenburger Hallen-Derby vor vollen Rängen in Neu Benthen. Zu diesem Springen gingen 24 Reiter-Pferd-Paare an den Start. Der Kurs mit 14 für die Pferde zum Teil ungewohnten sehr luftigen Sprüngen war 610 Meter lang.

Riesige Freude bei Jan Peters und den Besuchern in der voll besetzten Halle über den einzigen fehlerfreien Ritt, der zum Sieg im 4. Mecklenburger Hallen-Derby führte. Er gewann das Drei-Sterne-Springen mit Kokolores von Kolibri. Foto: Jutta Wego

Nachdem Bernd Peters aus dem brandenburgischen Schwanebeck als zweiter Starter mit seinem Schimmel Kokolores eine fehlerfreie Runde absolvierte, lag der Verdacht nahe, dass es in diesem Jahr ein Stechen geben würde. Doch das war ein Trugschluss - der Kurs erwies sich als ausgesprochen anspruchsvoll, so wie man es von Derbykursen gewohnt ist. Die Favoriten scheiterten reihenweise. So auch der sächsische Titelverteidiger Frank Müller (4 Fehler) oder Thomas Kleis (Gadebusch), der acht Fehler hatte.

Zum 4. Mal wurde das Derby von der Heck-Humus Kompostierungsgesellschaft mbH Schwerin präsentiert. Seniorchef Michael Heck (r.) und Sohn Christian gratulieren zusammen mit Turnierleiter Heiko Schmidt (l.). Foto: Jutta Wego

Im Verlauf des Springens wurde der fehlerfreie Ritt von Bernd Peters immer wertvoller. Er hat über seinen Vater Bernd Mecklenburger Wurzeln (der Vater stammt aus der Nähe von Warin und hat in Trinwillershagen gelernt) und im letzten Jahr auch schon in der 1. Qualifikation zum Deutschen Derby in Hamburg mit einer Platzierung aufhorchen lassen.

Am Ende freute sich der junge Mann, der eine Zeit lang auf dem Hof Schmidt als Bereiter tätig war, riesig über seinen Sieg. Der 2. Platz ging nach Sachsen-Anhalt an Amke Stromann und Celentano (vier Fehler in 94,05 Sekunden. Dritter wurde Josef-Jonas Sprehe aus dem oldenburgischen Benstrup mit Leo Vuitton (4 / 97,31). Etwas Pech hatte Philipp Makowei (Insel Poel) der den derbyerfahrenen Zetor unter dem Sattel hatte der keine Stange berührte. Auf der Geraden zu Sprung 10 versagte die "Lenkung" etwas und Zetor galoppierte am Sprung vorbei. Mit 5,50 Fehlern wurde das Paar jedoch noch Sechster in dem Drei-Sterne-Springen und damit bestplatzierter MV-Teilnehmer.

Thomas Kleis gewinn Qualifikation und Großen Preis

Mit Siegen in der Qualifikation (Zwei-Sterne) und im Großen Drei-Sterne-Preis wurde Thomas Kleis erfolgreichster Reiter des 4. Mecklenburger Hallen-Derbys in Neu Benthen. Foto: Jutta Wego

Thomas Kleis (Gadebusch) konnte sich zwar nicht in der Finalprüfung zum Hallen-Derby vorn platzieren. Mit Questa Vittoria gewann er am Samstag aber das Zwei-Sterne-Springen Klasse S, die Qualifikation zum Großen Drei-Sterne-Preis. Würde die Stute am Sonntag noch einmal eine so große fehlerfreie Leistung bringen können fragten sich die Fans? Die Frage beantwortete Questa Vittoria schon im Umlauf des Großen Preises von Lübzer und des Böckmann-Centers Bützow. Gemeinsam mit neun weiteren Reiter-Pferd-Paaren blieb der Derbysieger des Jahres 2009 im Umlauf fehlerfrei und wahrte die Chance auf den Hauptpreis, ein Zwei-Pferde-Anhänger im Wert von zirka 6.000 Euro.

 

Sieger Thomas Kleis ließ sich das Lübzer schmecken und nahm die Glückwünsche von  Marketing-Chef Christoph Seite und Heiko Schmidt entgegen.
Foto: Jutta Wego

 

 

 

 

 

Karl-Heinz Markus vom Gestüt Sprehe (Benstrup) legte im Stechen mit Azur de Luciano eine fehlerfreie Runde in 33,12 Sekunden vor. Dann war bereits Kleis an der Reihe und machte mächtig "Betrieb", weil er die meisten Konkurrenten noch hinter sich hatte. Vom Start weg auf Angriff und am vorletzten Oxer aus unpassender Distanz viel Glück, kam er fehlerfrei in 31,08 Sekunden ins Ziel. Die nachfolgenden Reiter versuchten alles, um die Zeit noch zu toppen. Das gelang aber nur Michael Kölz aus dem sächsischen Leisning, der auf dem Moritzburger Landgestütshengst nur 30,02 Sekunden benötigte, aufgrund des hohen Risikos am letzten Hindernis aber einen Fehler bekam und Siebter wurde. Auch Vorjahressieger Henry Vaske aus Klein Roscharden (Niedersachsen) konnte mit Quinaro einen Abwurf nicht vermeiden und wurde mit 31,74 Achter.

Das ist der Siegerpreis vom Böckmann-Center Bützow dessen Eigentümer nun Thomas Kleis ist. Foto: Jutta Wego

Der Sieg blieb somit in Mecklenburg-Vorpommern und Thomas Kleis wurde Besitzer des Zwei-Pferde-Anhängers. "Ich musste richtig Gas geben, wenn ich gewinnen wollte und bedanke mich bei meinem Pferd, dass es mich aus komplizierter Lage am vorletzten Sprung so toll gerettet hat", so Thomas Kleis. Und weiter: "Mal sehen, ob wir den Erfolg am nächsten Wochenende in Braunschweig wiederholen können." Der 2. Platz ging an Karl-Heinz Markus auf Azur de Luciano (0/33,12) und Dritter wurde der Holsteiner Jörg Kreuzmann (Holstenhalle Neumünster) mit Chevignon (0/33,31).

Starke Brandenburger in den Jugendspringen

Eine Aufwertung erfuhr das Turnier mit einer Nachwuchsreiter-Tour (bis 21 Jahre) in Klasse S. Hier erwiesen sich die Berlin-Brandenburger Reiter besonders erfolgreich. Unter Leitung von Landes-Nachwuchstrainer Bernd Peters (Schwanebeck) gewann Maximilian Wricke (Niederwerbig) das erste Springen mit Pink Panther vor Josef-Jonas Sprehe (Bentrup) auf Tschaika und Laura Strehmel (Neustadt-Dosse) auf Letkiss. Am nächsten Tag stand Jessica Freye (Alt-Lübars) mit Beaujolais du Ruet an der Spitze der Siegerehrung und verwies Laura Strehmel mit Letkiss auf den 2. Platz. In der Besetzung Jessica Freye, Laura Strehmel, Maximilian Wricke und Kimberly Alexandra Gibson gewann das Berlin-Brandenburger Team mit vier Fehlern auch das Mannschaftsspringen. Lediglich im Finale der Tour am Sonntag ging der Sieg im Stechen nach Weser-Ems an "Jo

Zum Sieg im Finale der Nachwuchsreiter-Tour gratulierte Sponsorin Dr. Martina Reemtsma Josef-Jonas Sprehe. Foto: Jutta Wego

Jo" Sprehe, wie Josef-Jonas allgemein genannt wird, der auf Tschaika mit fehlerfreiem Ritt in 40,89 Sekunden gewann und die Brandenburgerin Kimberly Alexandra Gibson (Elisenau) mit Tingirl auf den 2. Platz verwies (0/42,09).

Familie Reemtsma aus Groß Walmsdorf hat die Serie unterstützt und lobte außerdem einen Stilpreis aus. Dieser ging an den 19-jährigen Henry Vaske aus Klein Roscharden, der im vorigen Jahr den Großen Preis in Neu Benthen gewann. Das Finale der mittleren Tour, ein Ein-Sterne S-Springen, gewann zum dritten Mal infolge der Ex-Sachsen-Anhaltiner Marcel Buchheim aus Iserhagen mit der Trakehner Stute Abahatschi. Einst in Mecklenburg-Vorpommern als Bereiter tätig, sitzt der gebürtige Sachsen-Anhaltiner

auch im Sattel der siebenjährigen Mecklenburger Stute Lissy von Landjonker (Züchter und Besitzer Marlene und Bernd von Mandelsloh, Damm), mit der er auch bei der Horse-Show in Schwerin mit drei vorderen Platzierungen aufhorchen ließ.

Eine sehr gute Idee hatte Heiko Schmidt als Turnierveranstalter, der derzeit durch eine langwierige Krankheit, die nach einem Jahr aber langsam im Abklingen ist, weiß, dass die Gesundheit vor Llem geht. Er lernte die Krebsstation für Kinder in Schwerin kennen und entschloss sich spontan diese zu unterstützen. Vor dem Derbyspringen ging dafür ein Sammeltopf durch die Publikumsreihen  und in Kürze kamen 1.405 Euro zusammen. Diesen Betrag stockte Heiko selbst auf 2.000 Euro auf und übergab das Geld einem Arzt der Klinik.

Für Marcel Buchheim (Isernhagen) ist Neu Benthen ein erfolgreiches Pflaster. Zum dritten Mal infolge hat er mit Abahatschi das Finalke der mittleren Tour gewonnen. Foto: Jutta Wego

Fünf lange Turniertage gingen am Sonntag nach dem Großen Preis zu Ende. Der letzte Tag des sehr gut organisierten Turniers, das seitens der Reiter viel Lob erfuhr, wurde leider von den Wetterkapriolen mit viel Schnee und Verwehungen beeinflusst. Einige Reiter kamen nicht durch die Schneemassen und auch die Besucherzahl, die am Freitag bei der Hengstschau und am Samstag beim Derby in Scharen die Halle füllten, hielt sich in Grenzen. Insgesamt gab es 39 Entscheidungen und Thomas Kleis wurde mit Siegen in den beiden Hauptspringen der Großen Tour, sowie weiteren vorderen Platzierungen (unter anderem Zweiter im Finale der mittleren Tour auf For Success) erfolgreichster Reiter.  (Franz Wego)

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