Braunschweig: Anna Cavallaro und Nicolas Andreani holen die Titel
Erschienen am 17.03.2013
Braunschweig - "Das war mein Ziel in diesem Jahr," lachte Nicolas Andreani aus Frankreich. Den FEI World Cup Vaulting gewinnen. In Braunschweig bei den Löwen Classics hat er dieses Ziel erreicht, genauso wie Anna Cavallaro aus Italien. "Ich glaube das ist für den Voltigiersport in Italien gut - einen so wichtigen Titel zu holen," unterstrich die siebenmalige italienische Meisterin abschließend in der Pressekonferenz. Braunschweigs Pferdesportpublikum bescherte den Weltcup-Finalisten aus sieben Nationen eine wunderbare Kulisse. "Sahnehäubchen" oben drauf waren Platz drei für Jennifer Braun (Regensburg) und der zweite Platz für Thomas Brüsewitz aus Garbsen.
Nicolas Andreani (Frankreich), Weltmeister und neuer Weltcupsieger mit Carlos. Foto: Karl-Heinz Frieler
Die 20 Jahre junge Bayerin turnte im "Windschatten" der Favoritinnen nach vorn, steigerte sich in der zweiten Kürrunde nochmal deutlich und zog so auch an Landsfrau Regina Burgmayr vorbei. Thomas Brüsewitz, der mit Wildcard an den Start gegangen war hatte ein klares Ziel: "Jetzt ein technisch saubere Programm turnen und das Beste geben." Klar, dass der junge Voltigierer vom Publikum gefeiert wurde.
Als klare Favoritin war Anna Cavallaro nach Braunschweig gekommen, zeigte in der ersten Runde eine anspruchsvolle und wunderbar geturnte Kür, die der jungen Italienerin schon einen deutlichen Vorsprung bescherte. Der zweite Platz ging in die Schweiz an Simone Jäiser, deren Popularität an der des vom aktiven Sport zurück getretenen Welt- und Europmeisters Patric Looser anschließt. "Wir treffen auf großes Medieninteresse, ich merke das schon," so Jäiser, die mit ihrem zweiten Platz rundum zufrieden war.
Ein Klasse für sich war erwartungsgemäß der Weltmeister Nicolas Andreani: Athletik, Eleganz, Kraft, Ausdruck - alles kam in der Kür des Weltmeisters zum Ausdruck. Auch den
Europameistertitel hatte er schon gewonnen, der Weltcuptitel habe noch gefehlt, ließ Andreani wissen. Nächstes Ziel des derzeit wohl besten internationalen Voltigierers sind die Weltreiterspiele 2014 in der Normandie - also praktisch ein "Heimspiel". Auch Platz drei ging an einen Franzosen, an Yvan Nousse. Er haderte ein wenig mit seinen Noten aus der zweiten Kür-Runde. "Ich fand, dass ich heute besser war als gestern…" Landsmann Andreani nutzte die Gelegenheit, sich bei Yvan Nousse und Longenführerin Elke Schelp-Lensing zu bedanken, die ihm Voltigierpferd Carlos zur Verfügung stellten, weil er auf sein etatmäßiges Voltigierpferd nicht zurück greifen konnte.
Die Qualität der Pferde und der Longenführer sind maßgeblich für Erfolg oder Misserfolg und machen sogar 25 Prozent der Note aus. Bettina de Rham, Vertreterin des Weltverbandes FEI, unterstrich prompt die Bedeutung der Pferde und Longenführer und zeigte sich zufrieden mit der Einführung des Warm-Ups vor dem Weltcup-Finale. Für die Pferde ist die Gewöhnung an die Atmosphäre in einer großen Halle sehr wichtig. Das sorgte in der Braunschweiger Volkswagen Halle für ausgeglichene Auftritte in beiden Weltcup-Runden.
Andreani wie auch Yvan Nousse wurden von Elke Schelp-Lensing mit Carlos vorgestellt. Thomas Brüsewitz vertraute auf Hannovers absolutes Verlasspferd Airbus und Irina Lenkeit. Anna Cavallaro hat in Harley einen erstklassigen vierbeinigen Partner und in Nelson Alcides Vidoni einen sehr erfahrenen Longenführer. Luk und Rita Blieske waren die Verlasspartner für Simone Jäiser, Jennifer Braun baute auf Willow und Verena Rosenkranz.
Axel Milkau, Veranstalter der Löwen Classics und damit Gastgeber des dritten FEI World Cup Finals Vaulting in der Geschichte des Voltigiersports, sah sich in der Entscheidung für das Finale bestätigt: "Alle Zuschauer, die ich getroffen habe, waren beeindruckt von der Leistungsfähigkeit und von den Bildern." Voltigieren war 2013 ein hochwillkommener Programmpunkt in der Volkswagen Halle.