Mario Schildt gewann in Heidekrug überlegen die Vierspänner-Kombi

Erschienen am 29.04.2013
Ergebnisse

Mammutturnier mit 92 Gespannenen und unfallfreier Geländefahrt

Heidekrug - "Generalprobe gelungen", so das nüchterne Fazit von Mario Schildt aus Groß Nieköhr, dem großen Sieger des Fahrturniers in Heidekrug bei Boizenburg (27.-28.04.), der am kommenden Wochenende beim S-Turnier in Blievenstorf schon seinem ersten Saisonhöhepunkt gegen die Deutsche Fahrelite entgegensieht.

Die Hindernisse in Heidekrug erforderten viel fahrerisches Geschick, das der fünffache Sieger Mario Schildt mit den Pferden Lauda, Lauris, Varus und Valli fast in Vollendung zeigte. Foto: Jutta Wego

Der Run auf das Turnier war riesengroß. 92 Gespanne aus ganz Norddeutschland gingen am 1. Tag in der Dressur an den Start. In der letzten Teilprüfung, der Geländefahrt, waren es immerhin noch 78. Ein gewaltiges Pensum das die Veranstalter um Turnierleiter Dirk Kiewald vom Trakehnerhof und die Juroren abzuwickeln hatten.

Sieger der Pony-Kombi Klasse M wurde Thomas Wolf aus Muchow mit den Lewitzer Ponys Melany und Nora. Foto: Jutta Wego

Am Ende gab es einen Fahrer, der alle überstrahlte: Mario Schildt hatte die letzten Hallenturniere ausgelassen, um sich systematisch auf die Freilandsaison vorzubereiten und dabei mit Hilfe des einstigen Weltmeisters Michael Freund besonders an der Dressur gefeilt. Das Ergebnis war in Heidekrug unübersehbar. Mit 433 Punkten gewann er diese Teilprüfung vor Franz Schnider, einem Gast aus der Schweiz, der auf 420 Punkte kam. Im anschließenden Hindernisfahren fiel zwar ein Kegel. Mit drei Strafpunkten und der schnellsten Zeit von 133,82 Sekunden gewann Mario Schildt aber auch diese Prüfung mit den Pferden Lauda, Lauris, Varus und Valli. Fred Dittberner aus Kladrum kam mit vier Strafpunkten auf den zweiten Platz.

Seinen Unfall hat Milchviehhalter Erhard Schildt aus Groß Nieköhr gut überstanden und zeigte im Gelände von Heidekrug mit Korn und Sonita wieder seine alte Klasse.
Foto: Jutta Wego

 

Das Geländefahren war schon immer die Schokoladenseite von Mario Schildt. Wie ein Uhrwerk lenkte der 34-Jährige sein Gespann durch das Labyrinth der fünf Geländehindernisse und nahm dabei, trotz engster Wendemanöver, die kürzesten Wege. "Bestzeit von allen Gespannen" riefen die Zeitnehmer der beiden ersten Hindernisse fast ungläubig, nachdem der Landesmeister als 76. Gespann die Hindernisse passiert hatte. Schildt fuhr nicht nur die Bestzeiten in allen fünf Hindernissen, sondern dazu noch mit großem Vorsprung. Der Sieg in der Kombinierten Wertung fiel mit 91,21 Punkten zum Zweiten Franz Schnider, der auf 116,39 Punkte kam, dementsprechend aus. Zum Dritten, dem Poeler Georg Plath, der jüngst Hallenpokalsieger wurde und auf 130,98 Punkte, kam trennen ihn 39,77 Punkte. Das sind Welten im Vierspännerfahren. "Ich freue mich natürlich zu diesem überlegenen Sieg, vor allem aber, dass das Training mit Michael Freund in der Dressur Früchte trägt. Nun hoffe ich, dass meine Pferde die Saison über gesund bleiben", so der Sieger.

Sieger aller fünf Ponyprüfungen der Klasse M wurde Rüdiger Schulz aus Neuhof (Poel), mit den Ponys Fugetsch, Kalina, Kalinka und Fips. Foto: Jutta Wego

Der durfte sich über weitere Erfolge auch in der Zweispännerkonkurrenz freuen. Auch hier gewann Mario Schildt die Dressur, wurde im Hindernisfahren Zweiter, kam im Gelände aber "nur" auf Rang fünf. Weil es in einem Hindernis einen kleinen "Hacker" gab, kostete ihm das mit nur 0,38 Punkten Rückstand zu Martin Brümmer aus dem oldenburgischen Haselünne den Gesamtsieg. Für Mario sprang im Gelände aber dessen Vater Erhard Schildt ein, der diese Prüfung mit den Pferden Korn und Sonita vor dem Gesamtsieger Martin Brümmer gewann. Dabei hatte auch Erhard Schildt in Hindernis vier einen leichten Blackout. Weil er aber vor allem in den ersten drei Hindernissen überlegene Bestzeiten fuhr, reichte es noch zum Sieg. Auch er verbesserte sich zu früheren Wettkämpfen in der Dressur (5. Platz), musste im Hindernisfahren aber erhebliche Einbußen hinnehmen. In der Kombinierten Wertung wurde er hinter dem Bollewicker Heinz Priestaff Vierter.

Es ist eine Freude die fast 12-jährige Marijke Purmann aus Rattey an der Leine ihrer Ponys Akiro und Piccolo zu sehen, die die Dressur und die A-Kombi gewonnen hat.
Foto: Jutta Wego

Es gab auch eine Ponykonkurrenz für Zweispänner Klasse M, in der Felix Dallmann aus Friedland im Gelände Zweiter und in der "Kombi" Vierter wurde. Der Sieg ging an Thomas Wolf, dem Mitorganisator des Fahrturniers am kommenden Wochenende in Blievenstorf, der mit seinen Lewitzer Ponys Melany und Nora auch die Geländefahrt gewann und in der Dressur Zweiter wurde.

Gelände- und Kombi-Sieger der Zweispänner Pferde in Klasse A wurde Hans-Werner Meyer aus Semlow mit den Pferden Grete und Gustaf. Foto: Jutta Wego

Sehr dünn war die Starterdecke bei den Pony-Viererzügen. Rüdiger Schulz aus Neuhof (Poel) wurde hier vierfacher Sieger mit den Ponys Fugetsch, Kalina, Kalinka und Fips. Bei den Einspännern gab es ein Comeback des einstigen Bundes-Ponykaderfahrers Tim Dallmann. Inzwischen als Trainer hauptsächlich Clas Studier aus Spantekow behilflich, hatte der 27-Jährige in Heidekrug die Leine wieder selbst in der Hand und wurde in Klasse M im Hindernisfahren Vierter und im Gelände Dritter. In der Dressur gab es noch erhebliche Defizite. "Es ist doch etwas anderes, wenn man jahrelang Ponys fuhr, zwei Jahre ausgesetzt hat und dann plötzlich mit Großpferden startet", so Dallmann, dessen Stimme im Gelände zur Unterstützung seiner Pferde auch in Heidekrug wieder unverkennbar war.

Ein Comeback feierte der 27-jährige Tim Dallmann in Heidekrug nach zweijähriger Pause in den Einspännerprüfungen für Pferde Klasse M. Foto: Jutta Wego

Mit Marijke Purrmann aus Rattey gibt es ein junges Talent, das am 7. Mai erst 12 Jahre alt wird und an den Leinen ihrer Ponys Akiro und Piccolo hervorragend agiert. Sie gewann die Dressur der Pony-Zweispänner, wurde im Gelände Dritte und konnte auch die Kombinierte Wertung der Klasse A gewinnen. Einen Sieg gab es auch für den Ganschower Patrick Wegener in der Dressur der Einspänner für Pferde Klasse A. Bei den Ponys wurde Elisa Rehse (Burg Stargard) Zweite. Im Hindernisfahren der Klasse A setzte sich bei den Zweispännern Hartmut Priestaff (Bollewick) durch. Bei den Pony-Einspännern ging die goldene Schleife an Anja Krüger, mit ihrem Reitpony Baron. Der Semlower Hans-Werner Meyer (Mitglied der Gaschower Zweispännerquadrille) siegte mit seinen Füchsen Grete und Gustaf in der Geländefahrt Klasse A für Zweispänner und gewann auch die "Kombi".

Anja Krüger aus Katzow ist jetzt mit Reitponys unterwegs und gewann in Heidekrug mit Pony Baron die Dressur der Einspänner in Klasse A. Foto: Jutta Wego

Ein gelungenes Fahrturnier auf der Anlage des Trakehnerhofes von Dirk Kiewald, das am Freitag noch fast im Regen zu versinken drohte, am Sonntag aber hervorragende Bedingungen im Gelände bot. So kann das Fahrerjahr weitergehen!    (Franz Wego)

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