André Plath gewinnt den Großen Preis von Rehna
Erschienen am 03.06.2013
Rehna - Das diesjährige Reitturnier in Rehna, eines der wenigen in ganz Deutschland das den Wassermassen am 1. Juniwochenende nicht zum Opfer fiel, drohte mit mehr als 1.200 Meldungen fast aus den Nähten zu platzen. 40 Wettkampfstunden waren an den drei Turniertagen erforderlich, um die 22 ausgeschriebenen Prüfungen und Wettbewerbe von der Einsteiger bis zur schweren Klasse abzuwickeln. Bis zu 14 Stunden Wettkampf am Stück pro Tag gingen für Veranstalter und Jury an die physische Leistungsgrenze. "Wir wollten keinen vierten Tag hinzunehmen, weil der Aufwand für alle Beteiligten dann noch größer geworden wäre", sagt Anngret Eisermann von der Turnierleitung.
Mit dem Chacco-Blue Wallach Cosmic Blue gewann der 42-jährige André Plath am Sonntag den Großen Preis von Rehna. Foto: Jutta Wego
Im Großen Preis der Stadt Rehna gingen 53 Reiter-Pferd-Paare an den Start. Die Linienführung war recht schwierig und überforderte einige Teilnehmer. Nur vier blieben im Umlauf fehlerfrei. Erste war als 25. Starterin die Schwedin Ebba Johansson, die als Bereiterin im Stall der Gebrüder Möller in Garlitz arbeitet. Den fehlerfreien Ritt auf Convertus wiederholte sie in der Siegerrunde und setzte sich zunächst an die Spitze. Ihr Chef Jörg Möller lieferte auf Leonarde ebenfalls zwei makellose Runden kam aber nicht ganz an die Zeit der Schwedin heran. Letzter Starter war der Poeler André Plath, dem der Ruf des ewigen Zweiten anhaftet. Diesmal jedoch sollte es anders werden. Auf kurzen Wegen und einem sehr motivierten Cosmic Blue, der vom legendären Mecklenburger Erfolgshengst Chacco-Blue abstammt, den André Plath selbst einst in den Sport brachte bevor er zu Paul Schockemöhle ging, galoppierte der Deutsche Mannschaftsmeister kontrolliert und fehlerfrei über den Kurs. Im Ziel riss er in Siegerpose die Arme hoch und herzte sein tolles Pferd. In diesem Moment hatte er den Großen Preis gewonnen und Favoriten wie Holger Wulschner, Heiko Schmidt und Thomas Kleis, die im Umlauf patzten, hinter sich gelassen.
Die Schwedin Ebba Johansson (Bereiterin im Stall Möller, Garlitz) lieferte auf Convertus den ersten fehlerfreien Ritt im Großen Preis und wurde am Ende Zweite. Foto: Jutta Wego
"Das Pferd sprang so geil, einfach phantastisch", sprudelte es aus André Plath heraus, der am 2. Juniwochenende vom Bundestrainer für das Vier-Sterne-Turnier im polnischen Poznan nominiert ist. Der zweite und dritte Platz ging nach Garlitz und mit vier Fehlern aus dem Umlauf, aber der absolut schnellsten Zeit in der Siegerrunde (37,42 Sekunden), wurde mit Denise Svensson eine weitere Schwedin auf dem Hengst Callboy Vierte, die im Stall von Heiko Schmidt als Bereiterin arbeitet.
Lisa Rohde gewann den Peter Heitmann Förderpreis für Nachwuchsreiter und wird von der Geschäftsführerin des RVF Gadebusch, Anngret Eisermann, gratuliert. Foto: Jutta Wego
Das S-Springen am Samstag hatte ihr Chef Heiko Schmidt nach mehr als einjähriger krankheitsbedingter Pause gegen 71 Konkurrenten auf der Mecklenburger Stute Coco Chanel gewonnen, die von Cellestial abstammt. Jonas Panje (Garlitz) wurde auf Caballito Zweiter vor Christoph Lanske (Schwaan) auf Caligula. In Rehna wird jedes Jahr dem einstigen Mitbegründer der Pferdesportorganisation in Gadebusch (Ausrichter des Rehnaer Turniers) Peter Heitmann gedacht. Der Peter Heitmann Nachwuchsförderpreis für Reiter bis 25 Jahre ist Ausdruck dieses Gedenkens. Das M-Springen gewann in brillanter Manier die 23-jährige Lisa Rohde aus Steinhagen bei Stralsund auf dem Lancado-Wallach Lantano. Weitere M-Sieger waren Philipp Makowei (Poel) auf Luc de Beaufour, Sandro Junghanns (Wendorf) auf Junior, Knut Oetjens (Stubben/SH) auf Enduro S, Daniel Ostendorf (Böbs/SH) auf Queenara und Nico Kruse (Gadebusch) auf Eiro
Thomas Kleis wurde im Großen Preis auf For Success Fünfter und gewann bei dem Turnier vier Springpferdeprüfungen. Foto: Jutta Wego
In den Prüfungen für junge Pferde dominierte Thomas Kleis (Gadebusch). Im Großen Preis auf For Success Vierter, gewann der Deutsche Mannschaftsmeister Vier der acht Springpferdeabteilungen. Mit Diamant de Chanel und Questro siegte er in zwei A-Prüfungen. In Klasse L gab es auf Dylon (8,6) und Catoki’s Clever (8,5) einen Doppelerfolg. In Klasse M erhielt Kleis auf Catoki’s Clever bei seinem Sieg die Tageshöchstnote von 8,7. (FW)