Sieg für Jung und Nicholsen in Luhmühlen

Erschienen am 19.06.2013

Andrew Nicholson, der neuseeländische Sieger im CCI4* von Luhmühlen auf Mr. Cruise Control. Foto: Tauchnitz

Luhmühlen - Zwei anspruchsvolle Prüfungen mit den besten Vielseitigkeitsreitern der Welt lockten vom 13. bis 16. Juni 2013 rund 26.000 Zuschauer zur Westergellerser Heide nach Luhmühlen. Im CIC3* siegte Olympiasieger Michael Jung mit dem Heraldik xx-Sohn Halunke FBW vor Dirk Schrade auf Hop and Skip und Ingrid Klimke auf der Hannoveraner Stute FRH Escada, die von Andreas Brandt (Neuendorf) einst in den Sport gebracht wurde. Der MV-Landesmeister hatte auch für den CIC3* genannt, startete aber nicht. "Ich wollte nicht riskieren, dass Clever vor der Deutschen Meisterschaft noch etwas passiert", begründet Brandt seine Fernbleiben.

Der 51-jährige Andrew Nichelson mit Mr. Cruise Control auf der Ehrenrunde.
Foto: Lohrmann

Als Zweitpferd hatte Michael Jung das im sächsischen Schönberg bei Mirko Glotz gezogene "Deutsches Sportpferd" Ricona FST gesattelt. Für die jetzt achtjährige Stute, die bereits 2011 das Bundeschampionat und die Weltmeisterschaft der jungen Vielseitigkeitspferde gewinnen konnte, war es der zweite Start in einem internationalen Drei-Sterne-CIC. In der Dressur lag die dunkelbraune Tochter des Vollblüters Ituango xx noch an 24. Stelle. Im Gelände aber zeigte sie sich unbeeindruckt von den massiven Hindernissen und belegte dort den 2. Platz. Im Parcours gab es einen Abwurf, der dann im Endergebnis den 9. Platz bedeutete, was bei 45 Startern für ein junges Pferd als großer Erfolg gewertet werden darf. Die Stute führt in der hinteren Ahnenkette bewährte Vererber aus Mecklenburger Zucht wie Duralin I, Junior, Dominik und Adriano.

Im CIC3* siegte Olympiasieger Michael Jung mit dem Heraldik xx-Sohn Halunke FBW.

Im CCI4*, wo die absolute Weltelite am Start war, lag der siegreiche Neuseeländer Andrew Nicholson in der Dressur auf dem 3. Rang und nach dem Geländeritt bereits auf Platz 1, obwohl der 51-Jährige im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten hierbei äußerst schwierige Bedingungen mit strömenden Regen und stürmischen Winden bewältigen musste. Im abschließenden Springen am Sonntag "klapperte" sich sein irischer Schimmel Mr. Cruise Control zwar durch den Parcours, ließ aber alle Stangen liegen. Den zweiten Platz im Endergebnis sicherte sich die Enkelin von Queen Elisabeth II, Zara Phillips mit ihrem sauber springenden High Kingdom. Mit einer Nullrunde im Springen wäre der Ex-Weltmeisterin fast der Sieg geglückt. Auf dem 3. und 4. Platz folgte ihr britischer Landsmann William Fox-Pitt mit Neuf des Coeurs und Lionheart. Die besten Deutschen in einem Starterfeld von 48 Teilnehmern waren auf Platz 9 Andreas Dibowski mit dem Hannoveraner FRH Butts Avelon (v. Heraldik xx) und auf dem 13. Platz das Holsteiner Paar Peter Thomsen mit Cayenne (v. Cadino).

Dritte im CIC3* wurde Ingrid Klimke mit Escada JS, die einst Andreas Brandt in den Sport brachte. Foto: Lohrmann

Von den ursprünglich sieben deutschen Paaren beendete nur noch Kai Rüder (Blieschendorf) mit Leprince des Bois das CCI4*. Ein Vorbeiläufer im Gelände kostete ihn allerdings eine Platzierung. Er landete auf Platz 21. Dressur"siegerin" Ingrid Klimke verzichtete mit Tabasco TSF ebenso wie Dirk Schrade mit Edino nach einem Fehler am ersten Wasser auf die Fortsetzung des Ritts. Julia Krajewski (Warendorf) und Bettina Hoy hatten bereits nach der Dressur zurückgezogen.

Den 2. Platz im CCI4* sicherte sich die Enkelin von Queen Elisabeth II, Zara Phillips mit High Kingdom. Foto: Lohrmann

Tragischer Unfall überschattet die Prüfung
Die gesamte Prüfung wurde von einem Unfall am Geländetag überschattet. In der Vier-Sterne-Prüfung stürzte der Franzose Emeric George mit P’tite Bombe am letzten Element einer Hecken-Ecken-Kombination im Springstadion. Der Reiter selbst blieb unverletzt. Die Stute wurde zur näheren Untersuchung in eine nahe gelegene Klinik gebracht, wo eine Querschnittslähmung diagnostiziert wurde und das Pferd daher eingeschläfert wurde. "Ich bin jetzt seit zehn Jahren hier dabei und kann mich nicht erinnern, einen Sturz mit derartigen Folgen erlebt zu haben", sagte Dr.Olaf Neuberg von der Veterinärkommission. "Unser Mitgefühl gilt dem Reiter und seinen Eltern, denen das Pferd gehört", sagte Turnierchefin Julia Otto.   (Tauchnitz/wego)

Mit Ricona FST ritt Michael Jung auch ein Pferd aus ostdeutscher Zucht. Die in Sachsen gezogene Ituango xx-Tochter geht über Duralin I auf Mecklenburger  Blutlinien zurück.
Foto: Tauchnitz

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