Aachen: Helen Langehanenberg siegt im Großen Dressurpreis
Erschienen am 30.06.2013
Vorjahressiegerin Helen Langehanenberg hat ihre Siegesserie im Aachener Deutsche Bank Stadion fortgesetzt. Im Deutsche Bank Preis, Großer Dressurpreis von Aachen, setzte sie sich zum Abschluss des CHIO in der Grand Prix Kür an die Spitze des Feldes. Auf ihrem 14-jährigen Westfalen-Hengst Damon Hill NRW ritt die 31-Jährige zu 85,300 Prozent. Die zweitplatzierte Isabell Werth kam auf Don Johnson FRH auf 82,075 Prozent. Die Dänin Nathalie zu Sayn-Wittgenstein freute sich nach ihrem Auftritt auf Digby über 80,9000 Prozent und Platz 3.
Helen Langehanenberg schloss ihren CHIO-Ausflug nach Aachen mit drei Siegen ab (sie hatte zuvor bereits den Grand Prix und den Spécial dominiert) und war entsprechend glücklich mit sich und ihrem Pferd. "Damon Hill war hier unglaublich frisch. Besonders heute war er extrem fit", sagte die Frau aus Havixbeck. Vor dem Einritt zur finalen Runde habe der Hengst sogar gebuckelt. Im Viereck präsentierte sich das Pferd dann aber wieder hochkonzentriert und kassierte bei Richter B sogar 86,875 Prozent. Die Weltcupsiegerin stellte aber auch fest: " Da ist aber noch Luft nach oben." Mit dem elften Sieg beim zwölften Saisonstart zählt Langehanenberg nun bei den Europameisterschaften in Herning/Dänemark vom 20. bis zum 25. August zum engsten Favoritenkreis.
Der Siegerin Helen Langehanenberg gratulieren von rechts: Bundesaußenminister Dr. Guido Westerwelle, ALRV-Präsident Carl Meulenberg und Jürgen Fitschen, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bank AG. Foto: Michael Strauch
Auch Isabell Werth darf sich berechtigte Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis beim Championat machen. Die fünfmalige Olympiasiegerin aus Rheinberg zeigte auf ihrem elfjährigen Hannoveraner Don Johnson eine starke und vor allem die schwerste Kür, mit der sie es nach den Plätzen sieben und drei nun auf Rang zwei schaffte und die 5000 Zuschauer in der Arena begeisterte. Der zwölfjährige Hannoveraner-Wallach steigerte sich aber von Umlauf zu Umlauf. "Jetzt sind wir fit und eingespielt. Mit der Kür war ich sehr zufrieden. Genau so hätte ich Donnie gern schon am ersten Tag gehabt. Eigentlich könnte das Turnier für uns heute erst losgehen", sagte Werth. Im heutigen Umlauf habe sie bei "gefühlten 90 Prozent" gelegen. " Mehr Kunststücke kann ich aber nicht einbauen”, kommentierte Werth.
Nicht wirklich überraschend, dafür aber überzeugend präsentierte sich Nathalie zu Sayn-Wittgenstein. Die 38-jährige Dänin ritt auf ihrem 16-jährigen Dänischen Warmblut Digby auf Platz 3 und ließ damit ihre Landsleute Anna Kasprzak auf Donnperignon und Andreas Helgstrand auf Akeem Folader hinter sich. Der Deutsche Rudolf Zeilinger, der die dänische Mannschaft als Nationaltrainer betreut, kann also optimistisch in Richtung Heim-EM blicken.
"Wenn mir jemand vor dem CHIO gesagt hätte, dass ich auf Platz drei lande, hätte ich es nicht geglaubt. Ich bin sehr zufrieden. Es war unglaublich", analysierte zu Sayn-Wittgenstein. Enttäuscht war die jüngste Tochter von Prinzessin Benedikte von Dänemark lediglich vom dänischen Richter. Während alle anderen Unparteiischen die Nordeuropäerin zwischen Platz zwei und vier sahen, rangierte sie beim Landsmann auf Rang sieben. "Ich will nicht bevorteilt werden, aber so viel tiefer muss ja auch nicht sein", sagte zu Sayn-Wittgenstein.
Weil der Nennungsschluss für die EM erst am 17. Juli ist, verzichtete Bundestrainerin Monica Theodorescu auf die Bekanntgabe der fünf deutschen Starterpaare für das Championat in Herning. Neben Langehanenberg und Werth gilt Kristina Sprehe als gesetzt, die nach kurzer verletzungsbedingter Pause auf ihrem Desperados die kleine Tour gehen musste. "Ich habe ein gutes Gefühl", lautete die Bilanz von Theodorescu, die eine Longlist veröffentlichte. Hoffnungen auf das EM-Ticket dürfen sich demnach noch Anabel Balkenhol, Fabienne Lütkemeier, Jenny Lang, Nadine Capellmann und Jessica Werndl machen.