9. Junior-Ostsee-Championat in Groß Viegeln mit Superkritiken
Erschienen am 05.08.2013
Mit dem achtjährigen Chacco-Blue-Sohn Chacco meisterte Philipp Makowei alle Klippen des Derbyparcours in Groß Viegeln, auch den großen Wassergraben, und siegte im Stechen. Foto: Jutta Wego
Groß Viegeln - Was für ein Jugendturnier vom 2. bis 4. August auf der Anlage von Holger Wulschner in Groß Viegeln. Die Dankesworte und Lobeshymnen auf den Nationenpreisreiter wollten nach dem Großen Preis kein Ende nehmen. "Ihr müsst dieses tolle Turnier unbedingt erhalten und ich werde im Trainerrat den Antrag stellen dieser Jugendveranstaltung im Deutschen Turnierkalender einen besonderen Stellenwert einzuräumen", sagte der 72-jährige Reitmeister Karl-Heinz Streng, aus Baden Württemberg, vielfacher Equipechef mit Deutschen Nationenpreismannschaften und gefragter Ausbilder in ganz Deutschland, der als Richter fungierte.
Große Freude bei Philipp Makowei über seinen Sieg auf Chacco beim Jugend-Derby in Groß Viegeln. Sponsorin Sandra Eggersmann und MV-Verbandspräsident Dr. Burkhard Dittmann gratulieren. Foto: Jutta Wego
Ein besseres Lob aus berufenem Munde konnte es nicht geben. Eltern und Betreuer der Jugendlichen Teilnehmer stimmten reihenweise in die Lobesworte ein. "Selten haben wir ein Turnier für junge Reiter erlebt, bei dem es so gute Bedingungen gab und bei dem wir so herzlich aufgenommen wurden wie bei Holger Wulschner", sagten Eltern aus Westfalen, die in Groß Viegeln besonders im Ponybereich stark vertreten waren. Das Junior-Ostsee-Championat kehrte bei seiner 9. Auflage wieder an den Ort zurück, wo es durch Tatjana Zahn und Franz Wego 2003 aus der Taufe gehoben wurde und danach, mit Jugend-Derby, siebenmal in Passin stattfand.
Max-Hilmar Borchert wurde in Groß Viegeln im Derby auf Cuba Libre Zweiter, siegte auf Karlo Culucci und gewann zwei Rahmenspringen Klasse M** und S* auf Centina und Alcoy Z. Foto: Jutta Wego
Philipp Makowei holte den Derbysieg
Derbykönig auf einer Traumanlage die einem Golfplatz mit vielen Naturelementen gleicht, wurde Philipp Makowei aus Poel. Der 22-jährige Bereiter im Reitstall von André Plath schloss damit an seinen Derbyerfolg in Passin im Jahre 2010 an, damals auf dem Wallach Zetor. Diesmal stellte ihm André Plath sein Erfolgspferd Chacco (v. Chacco-Blue) zur Verfügung. Im Einlaufderby am Steilsprung auf dem großen Wall noch etwas zögerlich (4 Fehler), was ein Neuanreiten erforderlich machte aber dennoch Platz 3 bedeutete, gab es im Finale, auf Zwei-Sterne-Niveau Klasse M ausgetragen, an gleicher Stelle durch Abwurf erneut einen Fehler. Sein schärfster Rivale war Max-Hilmar Borchert aus Stechlin-Menz/Brandenburg, wie Makowei mit Erfahrungen vom Hamburger Derbyplatz ausgestattet. Mit Karlo Kolucci hatte "Maxe" am Vortag das Einlaufderby fehlerfrei vor Philipp Makowei gewonnen, der mit Quick Vainqueur ebenfalls fehlerfrei blieb.
Einen beherzten Ritt lieferte die 14-jährige Bansinerin Jule Christin Gürgens, die im Ponyderby auf Beauty Girl W Zweite wurde. Foto: Jutta Wego
Im Finale erwischte es Borchert mit Cuba Libre am Trakehnergraben, der der Planke hinter dem Wall folgt. Am Ende gab es zwei Vier-Fehler-Ritte, so dass das ausgeschriebene Stechen erforderlich wurde. Hier musste Max-Hilmar Borchert mit Cuba Libre vorlegen, blieb fehlerfrei und war nach 39,01 Sekunden im Ziel. Philipp Makowei ließ sich nicht unter Druck setzen, ritt sehr konzentriert und dennoch zügig. Chacco kam nie in die Nähe einer Stange und die elektronische Uhr hielt bei 38,73 Sekunden. Großer Jubel bei den Fahnenschwingenden Mecklenburger Fans brandete auf, der Sieg blieb somit in Mecklenburg-Vorpommern.
Die Siegerin des Ponyderbys Klara Maas-Timpert mit Pony Monte Negro, Sponsorin Sandra Eggersmann, Richter Karl-Heinz Streng, MV-Verbandspräsident Dr. Burkhard Dittmann und Turnierleiter Holger Wulschner. Foto: Jutta Wego
Das Ponyderby ging nach Westfalen
Beherzte Ritte bekamen die Zuschauer auf der Tribüne auch im Ponyderby zu sehen das in Klasse A ausgetragen wurde und dennoch eine Reihe der Derbyelemente enthielt. Der Sieg ging nach Westfalen an Klara Maas-Timpert auf dem Schimmel Monte Negro, mit dem sie schon das Einlaufderby gewann und die erfolgreichste Ponyreiterin des Turniers wurde. Im Stechen, das drei Teilnehmer mit fehlerfreien Ritten erreichten, war sie nicht nur die Schnellste, sondern blieb auch als einzige fehlerfrei. "Ein so schönes Turnier habe ich selten erlebt", sagte Klara und ihre Eltern stimmten mit ein.
Sehenswerte Leistungen im Ponyderby (Rang 6) und mit einem 5. Platz im Pony M-Springen brachte Lisa Hünemörder mit Soraya K. Foto: Jutta Wego
Justine Reemtsma Siegerin im Championat der Großen Tour
Riesenfreude bei Justine Reemstma, der einzigen Springreiterin in der "Vielseitigkeitsfamilie" aus Groß Walmstorf, die mit sechs Familienmitgliedern für den RSV Zierow reiten (ihre 16-jährige Schwester Flora steht mit zwei Pferden auf der Longlist zur Europameisterschaft der Vielseitigkeitsjunioren in Frankreich). Von ihrem Trainer Steffen Schott gut eingestellt, lieferte die 18-Jährige mit Caiser Cash drei fehlerfreie Runden in den beiden Zwei-Sterne M-Springen und im Großen Preis (S*) am Sonntag. Damit war sie die Reiterin mit den gleichmäßigsten Leistungen und gewann das Ostsee-Championat der Großen Tour.
Justine Reemtsma lieferte in der Großen Tour mit Caiser Cash die gleichmäßigsten Leistungen und gewann das Ostsee-Championat. Das Championat der mittleren Tour ging nach Weser-Ems an Josef-Jonas Sprehe. Foto: Jutta Wego
Im Großen Preis ging der Sieg nach Weser-Ems an Josef-Jonas Sprehe, der am Finaltag seine besten Leistungen brachte und mit Contendro-Star in der Siegerrunde mit fehlerfreiem Ritt Schnellster war. Gordon Schultz aus Thüringen blieb ebenfalls fehlerfrei und wurde auf Ladina Zweiter. Bester Mecklenburger war Paul Wiktor mit vier Fehlern aus dem Umlauf auf Le Sweet. Veranstalter Holger Wulschner hatte für den besten Mecklenburger im Großen Preis einen Sattel der Firma Passier ausgelobt, der somit an Paul Wiktor ging, der seit einigen Wochen bei Wulschner als Bereiter angestellt ist.
Justine Reemtsma bei einem ihrer sehenswerten Ritte in der Großen Tour auf Caiser Cash. Foto: Jutta Wego
Mit einem Sieg und zwei zweiten Plätzen auf Quidam’s Girl gewann "Jo-Jo" Sprehe auch das Ostsee-Championat der mittleren Tour (zwei Ein-Sterne und ein Zwei-Sterne M-Springen)
Ivana Lesemann aus Sachsen-Anhalt wurde Ponychampioness
Siegerin des Ponychampionats wurde Ivana Lesemann aus dem sachsen-anhaltinischen Halberstadt mit Mc Too . Foto: Jutta Wego
Klara Maas-Timpert aus dem westfälischen Dorsten wird das 9. Junior-Ostsee-Championat in besonders guter Erinnerung bleiben. Nach ihrem Erfolg im Pony-Derby, gewann sie auch das Finale der Pony-Tour, einem M-Springen, im Stechen auf dem Schimmelpony Monte Negro (v. Nobelboy). Sie war im Stechen vier Sekunden schneller als Isabell Zierleyn (Hannover) auf Bumerang (beide mit vier Fehlern) Das Ostsee-Championat der Ponyreiter ging jedoch nach Sachsen-Anhalt. Ivana Lesemann aus Halberstadt verließ das Glück zwar etwas im Finalspringen. Mit Pony Mac Too ritt sie im Gegensatz zu einigen anderen Teilnehmern jedoch in allen drei Wertungsprüfungen und lieferte die gleichmäßigsten Ergebnisse (Fünfte im Stilspringen mit Wertnote 8,6 und Zweite im L-Springen am 2. Tag).
Die Brandenburger gewannen das Mannschaftschampionat
Das Brandenburger Siegerteam im Mannschaftsspringen: v.l. Siegmar Ströhmer, Juliane Enders, Pia Janecke, Maximilian Wricke und Laura Strehmel. Foto: Jutta Wego
Den zweiten Platz im Mannschaftsspringen belegte Team 1 aus Mecklenburg-Vorpommern mit Mannschaftsführerin Christa Heiden, Justine Reemtsma, Ebba Johansson, Janine Stechow und Paul Wiktor. Foto: Jutta Wego
Ein weiterer Turnierhöhepunkt war das Championat der Verbandsmannschaften am Samstag. Ein Zwei-Sterne-Springen Klasse M, das auch einzeln für die Große Tour gewertet wurde. Sieben Teams traten an und als strahlende Sieger ging das Team aus Berlin-Brandenburg mit Mannschaftsleiter Siegmar Ströhmer hervor. Bis zum vierten Mannschaftsreiter lieferten sich Pia Janecke mit Chili, Juliane Enders mit Estefania, Laura Strehmel mit Lucie und Maximilian Wricke mit V Love U einen Kopf-an-Kopf-Fight mit den Mecklenburgern. Doch ausgerechnet die sonst als feste Bank geltende Schlussreiterin Janin Stechow (Steffenshagen) erwischte es einmal mit Adycate, was den Sieg des Gastgeberteam verhinderte und mit vier Fehlern Zweiter werden ließ. Das Siegerteam, das stolzen Hauptes mit der Brandenburger Fahne zur Siegerehrung einritt, hatte am Ende 0,5 Strafpunkte, die Mecklenburger vier. (FW)
Wieder in der Erfolgsspur ist Franziska Lass, die im Finale der mitteleren Tour auf Caroline Dritte wurde. Foto: Jutta Wego
Julian Sass aus Redefin gewann mit Quenten ein Springen der mittleren Tour und wurde mit dem Fair Play-Preis ausgezeichnet. Foto: Jutta Wego
Die Firma Passier hat einen Sattel gesponsert, den Holger Wulschner für den erfolgreichsten MV-Reiter im Großen Preis ausgelobt hat, das wurde sein Mitarbeiter Paul Wiktor auf dem 3. Platz mit Le Sweet. Astrid Wulschner überreicht den wertvollen Sonderehrenpreis. Foto: Jutta Wego
Sieger im Großen Preis wurde Josef-Jonas Sprehe aus Cloppenburg auf dem Hengst Contendro-Star, der von den Springreitern Heiko Schmidt, André Thieme,Andre Plath und Thomas Kleis gesponsert wurde. Astrid Wulschner und Heiko Schmidt gratulieren. Foto: Jutta Wego