EM Herning: Helen Langehanenbergs zweites Silber
Erschienen am 26.08.2013
Charlotte Dujardin Europameisterin in der Kür, Kristina Sprehe Fünfte
Herning - Gold mit der Mannschaft, Silber im Grand Prix Special und nun auch noch Silber in der Kür - für Helen Langehanenberg und den Hengst Damon Hill ist die Europameisterschaft in Dänemark wahrlich glänzend zu Ende gegangen. 87,286 Prozent erhielt die 32-Jährige für ihre schwungvolle Kür.
Die Medaillengewinner der Dressur-Kür: v.l. Helen Langenhanenberg, Charlotte Dujardinj, Adelinde Cornelissen. FEI-Foto
91,25 Prozent hatte Olympiasiegerin Charlotte Dujardin aus Großbritannien mit Valegro in ihrer beeindruckenden Kür vorgelegt. Zwar kein neuer Weltrekord, der liegt bei 92,3 Prozent, aber eine Hürde, die nur schwer zu überwinden sein würde. Das wusste Helen Langehanenberg natürlich, als sie mit dem 13-jährigen westfälischen Hengst Damon Hill ins Viereck einritt. Ein kurzes Stolpern in der Passage und ein kleiner Fehler in den Einerwechseln - ansonsten klappte die Kür auf den Punkt genau. Trotz der Wettkämpfe am Donnerstag und Freitag wirkte der Fuchshengst frisch und topfit. 87,286 Prozent lautete das Urteil der Jury. Damit konnte Helen Langehanenberg sehr gut leben. "Ich hatte halt zwei Fehler, insgesamt war die Kür aber traumhaft." Emotionaler hingegen hatte sie den Grand Prix empfunden. "Als keiner mehr glaubte, dass wir Deutschen noch Mannschaftsgold gewinnen können, und es dann doch geklappt hat, war das der gewaltigste Moment." Nun bekommt Damon Hill Turnierpause und kann sein neues Zuhause in aller Ruhe genießen. Helen und Ehemann Sebastian Langehanenberg haben kürzlich ihre eigene Reitanlage in Billerbeck, westlich von Münster, fertiggestellt.
Hinter Charlotte Dujardin und Helen Langehanenberg folgte die Niederländerin Adelinde Cornelissen mit dem 16-jährigen Wallach Parzival. Auch dieses Paar vermied Fehler und bestach besonders mit taktreinen Piaffen und ausdrucksstarken Traversalen. Landsmann Edward Gal schloss sich mit Undercover auf Rang vier an (84,911) an.
Kristina Sprehe und der Hannoveraner Desperados erzielten wie schon im Grand Prix Special Platz fünf. Es war das letzte Mal, dass die 26-Jährige diese Kür ritt, eine neue mit einem höheren Schwierigkeitsgrad ist in Arbeit. "Wir wollten sie eigentlich schon für Herning fertig haben", erzählte Kristina Sprehe. Der zwölfjährige Desperados präsentierte sich mit viel Ausdruck und fehlerfrei. Die schöne Vorstellung belohnten die Richter mit 81,875 Prozent.
Fabienne Lütkemeier hat ihre Europameisterschafts-Premiere bestens bestanden. In ihrer Kür, deren Schwierigkeitsgrad noch im unteren Bereich angesiedelt ist, schlich sich bei ihrem Hannoveraner D’Agostino nur ein Fehler in den Zweierwechseln ein, alle anderen Lektionen klappten hervorragend und harmonierten gut mit der Musik, die der Film- und Musikproduzent Hans Zimmer für sie zusammengestellt hat. 77,411 Prozent entsprachen Platz zehn.
Bundestrainerin Monica Theordorescu spendete zum Abschluss noch mal ein dickes Lob an ihr Team. "Es war eine lange Woche hier in Herning, aber eine ganz, ganz tolle. Alle Reiterinnen haben ihr Bestes gegeben. Das sind verdiente Medaillen."
Wie schon bei den Olympischen 2012 in London saß wieder das ganze deutsche Dressurteam auf Nachkommen des Vererberheros Donnerhall. Er ist der Vater von Damon Hill und Großvater von Desperados und D’Agostino, die beide von Donnerhalls Sohn De Niro abstammen. Hinzu kommt Isabells Don Johnson, dessen Vater Don Frederico ebenso ein Donnerhall-Sohn ist. (fn-press).