André Plath Zweiter beim 85. Deutschen Springderby
Erschienen am 01.06.2014
Nisse Lüneburg wiederholt Sieg von 2012 - 31 Platzierungen für MV-Reiter in Hamburg
Hamburg - Als André Plath am Sonntag beim Deutschen Springderby in Hamburg durch die Ziellinie galoppierte und sein zehnjähriger Cosmic Blue den 150. fehlerfreien Ritt in der 85 jährigen Geschichte des Derbys ablieferte, explodierte er fast vor Freude, bedankte sich bei seinem Pferd und seiner Freundin Christin Köpp. "Meine Freundin hat den Erfolg erst möglich gemacht, den wir jetzt gemeinsam genießen. Sie hat sich jeden Tag intensiv um Cosmic Blue gekümmert und bei langen Ausritten die Kondition aufgebaut die nötig ist um den 1.250 Meter langen Kurs zu absolvieren", sagte André Plath nach dem Umlauf mit tränengerührter Stimme.
André Plath im Glück - mit Cosmic Blue wird der Poeler Zweiter beim 85. Deutschen Springderby. Foto: Jutta Wego
Bei diesem Erfolge im Umlauf ging das Stechen fast unter, das erforderlich wurde weil der Holsteiner Nisse Lüneburg aus Hetlingen auf dem 17-jährigen erfahrenen Calle Cool, mit dem er das Derby 2012 schon mal gewonnen hatte, zuvor die 149. Nullrunde der Derbygeschichte lieferte. Im Stechen legte der Sieger im Großen Preis von Redefin eine weitere Nullrunde vor. André Plath bekam am braunen Gatter einen Fehler und dennoch jubelte André nach dem Ritt, der ihm immerhin 20.000 Euro einbrachte.
Thomas Kleis wurde mit AFP's Quick Vainqueur hervorragender Fünfter im Deutschen Springderby. Foto: Jutta Wego
Damit ist Mecklenburg auch 2014 im Deutschen Springderby wieder vorn dabei. Komplettiert wird das gute Ergebnis mit einem 5. Platz von Thomas Kleis (Gadebusch) auf dem mehr als 190 cm großen FPG’s Quick Vainqueur, der im Umlauf nur die weiße 1,60m hohe Planke nach dem Wall traf und dem 7. Platz von André Thieme (Plau), der auf Voigtsdorfs Quonschbob mit 12 Fehlern aus dem Parcours kam. Drei Mecklenburger erneut unter den besten Sieben ist das Beste, das kein anderes Bundesland und keine andere Nation geschafft hat.
Nur 18 der 31 Reiter die den Finalkurs in Angriff nahmen beendeten ihn. Leider gehörte zu den Ausgeschiedenen auch Philipp Makowei (Poel) der auf FPG’s Chantal in den Qualifikationen überzeugend ritt und Dritter bzw. Zweiter wurde. Schon etwas irritiert an den irischen Wällen, wollte die Stute nicht vom großen Wall, den sie am Freitag noch problemlos meisterte. Der 23-jährige braucht sich aber nicht zu grämen, hat er doch in den gesamten letzten Wochen seine reiterliche Qualität nachhaltig unter Beweis gestellt.
Philipp Makowei hatte mit AFP's Chantal zwei hervorragende Ritte in den Qualifikationen und wurde am Donnerstag Dritter und am Freitag Zweiter. Foto: Jutta Wego
Am Samstag Abend machte André Plath im traditionellen Speed Derby auf sich aufmerksam das er auf dem neunjährigen Chacco gewann, der wie Cosmic Blue von Chacco-Blue abstammt, einem der zu dessen Lebzeiten besten Springhengste der Welt, den Karl-Heinz Köpp, der Vater von Plaths Freundin, in Groß Stieten gezogen hat und den André Plath in den Sport und bis ins Finale des Bundeschampionats geritten hat, bevor er zu Paul Schockemöhle kam.
Insgesamt starteten sieben Mecklenburger Reiter im Derby. In den Qualifikationen platzierten sich neben Philipp Makowei auch Thomas Kleis mit dem Hengst For Success (Dritter der 2. Qualifikation hinter Schwager Philipp Makowei), Holger Wulschner (Groß Viegeln) auf Caprice de Dieu, André Thieme auf Voigtsdorfs Quonschbob, André Plath auf Chacco und Daniel Wascher (Redefin) auf Lamarco. Im Eröffnungsspringen von Hamburg mit 133 Teilnehmern wurde Philipp Makowei auf Luc de Beaufour Sechster und der Derbyneuling Stefan Hentschel aus Groß Vielen platzierte sich mit Con Finette.
André Thieme wurde auf Conthendrix Siebter im Großen Preis von Hamburg, der zur Global Champion Tour gehört. Foto: Jutta Wego
Einen bedeutenden Erfolg gab es für André Thieme darüber hinaus mit dem 7. Platz auf Conthendrix im Großen Preis von Hamburg am Samstag, einer Qualifikation zur Global Champion Tour, der höchstdotierten Prüfungsserie der Welt. Siegerin wurde die Deutsche Katrin Eckermann aus Münster auf Forth of Lorne, die sich über eine Siegprämie von 99.000 Euro freuen durfte. Auf dem 7. Platz gab es aber auch noch 6.000 Euro.
Die äußerst positive Bilanz für die Mecklenburger in Hamburg wird durch weitere elf vordere Plätze, darunter ein Sieg in den Internationalen Amateurspringen ergänzt. Vor allem Kathrin Leibold von German Horse Pellets in Wismar glänzte mit einem Sieg in einem 1,40m Springen auf dem neunjährigen Checker, der zwei weitere male vorn platziert war, ebenso ihre Pferde Agent Anders H und Queb. Auch Bruder Michael Leibold, German Horse Pellets Mitarbeiter Rainer Muck und Nicole Boller aus Dummerstorf trugen zur Erfolgsquote bei. Von der Gesamtdotierung des Hamburger Turniers brachten die Mecklenburger Reiter bei 32 Platzierungen immerhin 55.000 Euro mit nach Mecklenburg. (FW)