Mecklenburger Hallenderby geht nach Sachsen-Anhalt

Erschienen am 17.03.2015
Ergebnisse

Toller Sport, erstklassige Hengste, volles Haus und gute Stimmung prägten den viertägigen Event in Neu Benthen

Der 31-jährige Christof Kauert vom Schönebecker SC aus Sachsen-Anhalt hat das 6. Mecklenburger Hallen-Derby in Neu Benthen mit dem 12-jährigen Wallach Peps des Chalusse aus französischer Zucht gewonnen. Foto: Jutta Wego

Christof Kauert mit Chalusse über dem Birkenoxer. Foto: Jutta Wego

Neu Benthen - Christoph Kauert vom Schönebecker SC aus Sachsen-Anhalt hat das 6. Mecklenburger Hallen-Derby in Neu Benthen gewonnen. Im Stechen, das sechs Teilnehmer erreichten, absolvierte der 31-Jährige von der Spitze weg einen Temporitt mit hohem Risiko der belohnt wurde. Mit fehlerfreien 47,09 Sekunden galoppierte er ins Ziel. Alle anderen Konkurrenten hatten Fehler - bis Ulf Ebel aus Angermünde mit Les Lennet als letzter an den Start ging, mit kontrollierter Offensive ebenfalls fehlerfrei blieb und Zweiter wurde. Sehr zur Freude seiner Ehefrau Anna Ebel-Jürgens aus Polzow bei Pasewalk, wo Schwiegervater Martin Jürgens eine Reithalle baut in die auch Ulf Ebel noch in diesem Jahr einzieht. Auch der 3. Platz ging nach Brandenburg an Maximilian Wricke (Niederwerbig), der auf V Love U sieben Fehler kassierte.

Der 23-jährige Paul Wiktor, zu Hause in Trent auf Rügen und derzeit eine Trainingsgemeinschaft mit André Thieme in Karow, hat auf Voigtsdorfs Quonschbob die Qualifikation zum 6. Mecklenburger Hallen-Derby gewonnen. Foto: Jutta Wego

Thomas Kleis (Gadebusch), der auf dem Hengst For Success ebenfalls am Stechen teilnahm, hatte sich viel vorgenommen, ritt Abkürzungen die sich Kauert nicht zutraute, hatte jedoch das Glück nicht auf seiner Seite und gab nach Fehlern auf (6. Platz). Mit jeweils 12 Fehler wurde Robert Bruhns (Quitzow) auf Gepson Vierter und Danny Schröder, der für German Horse Pellets Wismar im Sattel sitzt, auf Carthanio Fünfter. Die Mannschaftsweltmeister Janne Friederike Meyer (Schenefeld) und Carsten-Otto Nagel (Wedel) gingen leer aus.

Ulf Ebel, derzeit noch mit Trainingsquartier in Angermünde doch schon bald in Polzow bei Pasewalk zu Hause, holte sich mit einem fehlerfreien Ritt im Stechen auf Les Lennet den 2. Platz beim 6. Mecklenburger Hallen-Derby. Foto: Jutta Wego

Die Qualifikation zum Derby am Samstag wurde zu einem Triumpf der Mecklenburger. Paul Wiktor (Karow) siegte mit Voigtsdorfs Quonschbob vor Philipp Makowei auf Chivas Regal und dessen Schwager Thomas Kleis auf For Success (beide Gadebusch). Voigtsdorfs Quonschbob ist das potentiellen Derbypferd von André Thieme (Plau), mit dem der 23-Jährige in Karow eine Trainingsgemeinschaft bildet. Thieme startete zeitgleich in Thermal (Kalifornien) in einem 1 Millionen $ Grand Prix und ritt dort mit Contage auf Rang 15 ins Preisgeld.

Der Gadebuscher Philipp Makowei gewann ein Springen auf der siebenjährigen Stute Selfmade und wurde in der Derby-Qualifikation Zweiter auf Chival Regal (Foto). Foto: Jutta Wego

Im Großen Preis und Championat von Lübzer, gingen die drei ersten Plätze nach Niedersachsen. Der 52-jährige Hans-Jörn Ottens aus Stotel bei Bremerhaven siegte nach spannendem Stechen auf Quidam de Lugano vor Tobias Meyer (Falkenberg) auf dem Hengst Cotopaxi und Henry Vaske (Klein Roscharden) auf Quinaro, mit dem der 21-Jährige den Großen Preis bereits 2012 einmal gewann. Bestes Mecklenburger Paar war Anna Ebel-Jürgens (Polzow) auf dem 7. Platz mit der zehnjährigen Mecklenburger Stute La Conga, die dafür einen Sonderehrenpreis des Pferdetransportunternehmens von Enrico Finck aus Zehlendorf bei Güstrow erhielt.

Blick in die Neu Benthener Halle mit dem aufgebauten Derbykurs. Foto: Jutta Wego

130 Pferde starteten allein in der Youngster-Tour für sieben- und achtjährige Pferde. Im Finale der Klasse S nahmen 17 Paare am Stechen teil. Der Sieg ging an das kleinste Pferd der Prüfung. Die achtjährige Oldenburger Stute She’s the one (v. Stakkato Gold) ist nur 1,55m groß und wurde von Tobis Meyer (Falkenberg) in einer Weise über den Kurs gesteuert, die einem den Atem stocken ließ. Gut eineinhalb Sekunden schneller war "Tobi" als Janne-Friederike Meyer auf dem gleichaltrigen Caretino-Wallach Cellagon Corray. Der 3. Platz ging in das Rheinland an Frederic Tillmann (Grevenbroich) auf Christofolini H, auf dem er auch eine Qualifikationsprüfung gewann. Er war der Titelverteidiger im Derby, ging aber wie andere Favoriten auch leer aus. In den Qualifikationen zur Youngster-Tour glänzte auch Jörg Möller (Garlitz) mit zwei Siegen auf der siebenjährigen Mecklenburger Stute Clarissa und der gleichaltrigen Ambra. Eine Qualifikation mgewann Philipp Makowei auf der siebenjährigen Stute Selfmade und ein weiterer Sieg ging nach Schenefeld an Janne-Friederike Meyer auf dem achtjährigen Cassio Melloni.

Zwei Siege holte sich der 44-jährige Jörg Möller aus Garlitz in den Qualifikationen der Youngster-Tour auf Clarissa (Foto) und Ambra. Foto: Jutta Wego

Auch das Finale der Mittleren Tour, ebenfalls in Klasse S ausgetragen, gewann Christof Kauert. Den Sieg holte er sich mit fehlerfreiem Ritt auf dem 14-jährigen Painting Man und auf Giorgio Armani wurde er mit vier Fehlern auch Dritter. Ein toller Lauf für den Reiter aus Sachsen-Anhalt, für den Mecklenburg offensichtlich ein gutes Pflaster ist. Beim Hallenturnier in Gadebusch im Oktober wurde er im Großen Preis Dritter und platzierte sich auch in den Qualifikationen mehrfach ganz vorn. Rang 2 im Finale der Mittleren Tour ging an den Ungarn Istvan Szaklyi, der auf Lorelei für den Reitstall von Robert Bruhns reitet, der auf Cairo eine Qualifikation dieser Tour gewann. Bester Mecklenburger wurde Philipp Makowei auf dem 5. Platz mit Wanda. Über Siege in dieser Tour durften sich auch Friederike Kersten vom Wörmlitzer SV auf Qualite, Max-Hilmar Borchert (Stechlin-Menz) auf Estefania, Christian Heck (Sukow) auf Lümmel und Paul Wiktor (Karow) auf Chattanuga freuen. In der 2. Qualifikation zum Großen Preis, die Otto Vaske (Klein Roscharden) auf Stakkato Special gewann, punktete auch Thomas Kleis. Auf AFP’s Questa Vittoria, die er nach langer Pause wieder aufbaut, wurde der 36-Jährige Derbysieger von 2009 Zweiter und auf For Success Sechster.

Zu einem M-Sieg in der Mittleren Tour auf Qualite und einem 2. Platz auf Cruzianer (Foto) kam Friederike Kersten aus Wörmlitz. Foto: Jutta Wego

Auch den Reitern ab 40 Jahre die den Springsport als ihr schönstes Hobby betreiben hat Heinz & Heiko Schmidt zwei Springen angeboten. Beide gingen in den Raum Wismar-Grevesmühlen. Der 50-jährige Michael Gutt aus Schönberg gewann auf dem zehnjährigen Antares beide Springen der Klasse A und L. Der pensionierte 64-jährige Berufschullehrer Harald Heiden aus Klein Labenz wurde auf der neunjährigen Stute Ladina in beiden Springen Zweiter.

Mit einem fulminanten Ritt im Stechen gewann Tobias Meyer auf dem mit 1,55m kleinsten Pferd des Turniers, She's the one, das Finale der Youngster-Tour. Foto: Jutta Wego

Die Besucher des 6. Mecklenburger Hallen-Derbys erlebten an vier Wettkampftagen tollen Pferdesport in Neu Benthen, ganz in der Nähe der Bierstadt Lübz. Dreimal meldete der Veranstalter "volles Haus" und zählte 2.500 Besucher. "So viel Zuschauer hatten wir noch nie", freute sich Hausherr Heiko Schmidt, der auch Boxweltmeister Jürgen Brähmer mit dessen Tochter begrüßte. Brähmer zeigte sich beeindruckt was Familie Schmidt in Neu Benthen auf die Beine gestellt hat. Auch der Derby-Sieger war voll des Lobes. "Ich bin das erste Mal hier und begeistert wie man sich um uns als Reiter kümmert. Man merkt deutlich, dass ein Reiter für Reiter ein Turnier organisiert", so Kauert. Und weiter: "Ich habe mein Pferd noch nicht lange und möchte mit dem französischen Wallach in diesem Jahr auch am Deutschen Springderby in Hamburg teilnehmen, da kam mir dieses Turnier zur Vorbereitung gerade recht." Die Reiter lobten im Besonderen auch den Reitboden der allen internationalen Maßstäben entsprach.  (Franz Wego)

Sieger im Großen Preis wurde am Samstagabend Hans-Jörn Ottens aus Stotel bei Bremerhaven auf Quidam de Jugano. Foto: Jutta Wego

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