Juliane Weihs holte den M-Sieg in Wöpkendorf
Erschienen am 12.05.2015
Mit dem letzten Ritt im Stechen hat sich die 33-jährige Juliane Weihs aus Grevesmühlen mit Godewind den Sieg im Hauptspringen der Klasse M in Wöpkendorf gesichert. Foto: Jutta Wego
Wöpkendorf - Einmal mehr war das sehr vielseitige Reitturnier unter Leitung von Birca Roos am Wochenende in Wöpkendorf ein Turnier der Herzen. Daran konnte auch der leichte Regen am Sonntagmorgen nicht rütteln. Außerdem bewies der gute Reitboden seine Durchlässigkeit und nach kurzer Zeit war der Platz wieder abgetrocknet. "Ich hatte schon Bedenken wegen des Regens, aber die Stimmung unter den Reitern blieb sehr gut und ich danke an dieser Stelle ausdrücklich allen, die geholfen und das Turnier unterstützt haben", sagte am Ende eine erleichterte Birca Roos. Dass die Turnierleiterin allen Kategorien und Disziplinen eine Bühne geben will, drückt sich auch darin aus, dass die meisten Siegerehrungen in der Dressur auf dem Springplatz stattfanden, was andernorts nicht der Fall ist.
Turnierleiterin Birca Roos und Nico Prange als Vertreter des Sponsors, dem Reitgeschäft Manski, gratulieren Juliane Weihs zum Sieg. Foto: Jutta Wego
Das Hauptspringen am Sonntag, ein mittelschweres Springen mit Stechen, war dem zwei Tage zuvor ganz plötzlich verstorbenen Gastwirt vom Gasthof "De Meckelbörger" Horst Klänhammer gewidmet, der das Turnier seit vielen Jahren auf vielfältige Weise unterstützt hat. Fünf Reiter-Pferd-Paare erreichten in diesem Springen das Stechen. Nachdem sie bis 2013 regelmäßig in Wöpkendorf dabei war und an dieser Stelle bereits auf 38 Siege und Platzierungen zurückblicken kann, war Juliane Weihs aus Grevesmühlen diesmal wieder dabei und gab den Ton im Hauptspringen an.
Unter großem Jubel seiner Fans vom Gastgeber ist Daniel Grawe mit Lister auf den 3. Platz geritten.
Foto: Jutta Wego
Mit dem achtjährigen Mecklenburger Perseus und dem zehnjährigen Godewind brachte die 33-Jährige zwei Pferde ins Stechen und forderte auf Perseus mit fehlerfreiem Ritt die Konkurrenz heraus. Der 17-jährige Florian Villwock aus Tempel nahm die Herausforderung an und setzte auf Carina eine neue Bestmarke. Auch Daniel Grawe vom Gastgeberverein dessen Fans sich lautstark bemerkbar machten, war mit Lister schneller als Juliane Weihs. Als letzte nutzte die Grevesmühlenerin die große Galoppade ihres nicht ganz leicht zu reitenden, aber hervorragend springenden Goodewind und unterbot bei fehlerfreiem Ritt in 32,91 Sekunden die Zeit von Villwock (34,02) und gewann das Springen. Nachwuchsreiter Florian Villwock wurde Zweiter und für den Dritten Daniel Grawe gab es Standing Ovation.
Ehefrau Anne Grawe überbringt ihrem Mann Daniel Grawe die Glückwünsche des Veranstalters für den 3. Platz, dem bereits ein Sieg in Klasse L vorausging. Foto: Jutta Wego
Aber auch Florian Villwock, der reiterlich immer stärker wird, durfte sich über einen Sieg freuen. Er gewann am Sonntag die 2. Abteilung des L-Springens auf Clair de Lune R vor Mandy Brettfeld von der Insel Poel auf Tjena, die zuletzt noch den Doppelsieg von Villwock verhinderte, der auf Carina auch Dritter wurde. In der 1. Abteilung ging der Sieg nach Passin an Johanna Elisa Klare auf Zigeunerin. Für den Gastgeberverein gab es ebenfalls einen L-Sieg. Den holte Daniel Grawe im Zwei-Phasen-Springen am Samstag mit Lister vor Florian Villwock auf Clair de Lune R und Janin Stechow (Steffenshagen) auf Nino.
Zwei gelbe Schleifen für Siege holte Edith Koppe mit Dynamik für den Gastgeber. Foto: Jutta Wego
Das Wöpkendorfer Turnier ist auch durch seine vielen Basis- und Aufbauprüfungen bekannt. Dreifache Siegerin wurde Ramona Schilloks aus Krakow am See. In der Eignungs- und Springpferdeprüfung Klasse A siegte sie auf Catania. Auf Cucki wurde sie in zwei Springpferdeprüfungen A Zweite. In einer hinter dem Briten Richard Robinson (Steffenshagen), der auf Chuck Matin siegte. In der Springpferdeprüfung Klasse L bestätigte Ramona wenige Tage vor ihrem 35. Geburtstag, dass sie ein gutes Händchen für junge Pferde hat. Auf Cenny siegte sie mit Wertnote 8,5 und wurde mit 8,2 auf Mariska auch Zweite.
Niklas Rieck vom RV Carolinenhof/Pogez hat mit Donsagio die Prüfung um die Qualifikation zum Nürnberger Burgpokal der Dressurreiter in MV gewonnen. Die Sponsorenvertreterinnen (l.) und Richterin Tatjana Zahn gratulieren. Foto: Jutta Wego
Nach zwei Siegen zwei Tage zuvor im niedersächsischen Mechtersen, gelangen auch Andreas Brandt, seiner Frau Bianca und Bereiterin Sandra Penndorf (alle Neuenhagen) hervorragende Ergebnisse. Hinter Ramona Schilloks wurde Andreas Brandt in den Springpferdeprüfungen auf Quadame P, Sunny Girl MV und Beltel‘ Bella jeweils Zweiter. Mit Morgendonner ritt der 42-Jährige in den L-Dressuren auf Rang 2 und 3. Die Siege gingen in der Aufgabe L3 an Anne Räder (Rostock) auf Dorado W vor Caroline Lass vom Gastgeber auf Westerhuis Jorik und in der L5 an Christin Ahlgrim (Kühlungsborn) auf Brentanus. Susanne Voß (Laage) wurde jeweils Dritte auf San Amour. Sandra Penndorf gewann die Dressurpferdeprüfung Klasse A auf Donnabella W vor ihrem Arbeitgeber Andreas Brandt auf Sunny Girl MV. Bianca Brandt trug zum guten Abschneiden der Neuendorfer mit zwei Siegen im Stilspringen Klasse A sowie in der selten ausgeschriebenen Hunterklasse auf Clever & Smart bei.
Strahlende Kinderaugen gab es bei der Siegerehrung in der Führzügelklasse, die dem als Kleinkind verstorbenen Sohn Dominik von Turnierleiterin Birca Roos gewidmet ist. Foto: Jutta Wego
Wöpkendorf war auch Station je eine Qualifikationsprüfung zum Vorpommern-Rügen Dressur- und Springcup. In der Dressur siegte Hanka Pätzold (Wittow) auf Peppi de la Corte vor Henrike Marie Golla (Altenpleen) auf Dontardo. Im Springen entriss Julia Richter (Rostocker Heide) mit Lithana Deux den schon sicher geglaubten Sieg von Martin Strobelt und Cantalou vom Gastgeber Wöpkendorf noch, der Zweiter wurdee. Die Gastgeber kamen aber noch zu weiteren Siegen durch Edith Koppe auf Dynamik (E-Springen) sowie durch Isabelle Koch auf Fiona und Edith Koppe auf Dynamik im spektakulären Stafettenspringen mit gekonnter und durchdachter Ablösung. Das Turnier in Wöpkendorf machte Lust auf mehr und alle freuen sich schon auf das Ponyturnier am 15. und 16. August an gleicher Stelle. (FW)