Denis Nielsen neuer Deutscher Meister
Erschienen am 15.06.2015
Holger Wulschner mit BSC Cha Cha Cha in der Meisterwertung auf Rang 5
Balve - Die junge Garde im Springreiterlager ist bei den Deutschen Meisterschaften in Balve über sich selbst hinausgewachsen. Zu Gold ritt der 25-jährige Denis Nielsen (Löningen) im Sattel des Hengstes Cashmoaker vom Gestüt Sprehe. Er verwies Holger Hetzel (Goch) mit Legioner auf den Silberrang, über Bronze freute sich Jörg Oppermann (Gückingen), der mit Che Guevara die erste Wertungsprüfung gewonnen hatte.
Das Stechen musste die Entscheidung bringen, denn nach vier Umläufen der zwei Wertungsprüfungen lagen drei Reiter strafpunktfrei in Führung. Denis Nielsen, Bereiter des Gestüts Sprehe in Löningen, fand die Ideallinie. Mit dem neunjährigen, in Brandenburg gezogenen Schimmelhengst Cashmoaker meisterte er das Stechen fehlerfrei in 46,64 Sekunden. Dies schaffte zwar auch Holger Hetzel, rheinischer Landestrainer und vor 20 Jahren Mitglied einer deutschen EM-Mannschaft, mit dem Holsteiner Legioner, war aber deutlich langsamer: 49,64 Sekunden. Bestzeit ritt der 30-jährige Jörg Oppermann, der in der Nähe von Limburg zu Hause ist, aber sein 14-jähriger Holsteiner Che Guevara ließ einmal die Stange fallen (4/44,73).
Nach den beiden ersten Umläufen bei der DM in Balve auf Platz eins, wurden Holger Wulschner und BSC Cha Cha Cha in der Meisterwertung am Ende mit acht Fehlern Fünfter. Foto: Jutta Wego
Die zweite Wertungsprüfung gewann der 24-jährige Andreas Kreuzer mit der westfälschen Stute La Luna. Nielsen, Oppermann und Kreuzer stehen für den Erfolg der Perspektivgruppe Springen des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR). Jörg Oppermann gehörte von der ersten Stunde an zum Förderkader, schied aber altersbedingt vor einigen Jahren aus, Andreas Kreuzer und Denis Nielsen sind aktuelle Mitglieder. Seinen rasanten Aufstieg, innerhalb von zwölf Monaten Deutscher Meister zu werden, kann Denis Nielsen selbst kaum fassen: "Ich habe ganz viel Tjark Nagel zu verdanken. Er ist nicht nur mein Trainer, sondern auch ein guter Freund." Der Holsteiner arbeitet seit vier Jahren mit den Bereitern des Gestüts Sprehe, das sich gleich doppelt an diesem Tag freuen konnte. Denn Tochter Kristina Sprehe und Desperados waren ein paar Stunden zuvor auch Deutsche Meister in der Kür geworden.
In der Meisterschaftswertung folgte als Vierter Ludger Beerbaums Bereiter Christian Kukuck mit Carinou (5,75 Fehlerpunkte). Gleich vier Reiter rangierten mit acht Fehlerpunkten an fünfter Position: Andreas Kreuzer mit La Luna, Felix Hassmann mit Horse Gym’s Balzaci, Alexander Hinz mit Campitello und Holger Wulschner mit BSC Cha Cha Cha.
Der Groß Viegelner lag nach den beiden ersten von vier Umläufen am Freitag mit zwei fehlerfreien Runden gemeinsam mit den drei Medaillengewinnern und Carsten-Otto Nagel, der am Sonntag aufgab, noch auf Platz eins. Auch André Thieme hatte auf Conthendrix lediglich 0,25 Zeitfehler auf seinem Konto. Im dritten Umlauf gab es für Wulschner und BSC Cha Cha Cha leider zwei Abwürfe. In der vierten Runde blieb das Paar wieder fehlerfrei. "Ich bin am Sonntag im 1. Umlauf etwas zu zaghaft geritten, die Fehler laste ich meinem Pferd nicht an. Im 2. Umlauf zeigte es seine Weltklassequalität", so das Urteil von Holger Wulschner, der am Freitag in der Einzelwertung des Drei-Sterne-Springens Zweiter wurde. André Thieme wurde am Freitag Siebter und ärgerte sich über sich selbst, dass er am Ende durch eigene Fehler in der Meisterwertung gemeinsam mit Michael Kölz (Leisning/Sachsen) "nur" Zwölfter wurde. (FW)