Volles Haus beim CSI*** in Groß Viegeln
Erschienen am 27.07.2015
3. DKB-Pferdewochen nicht nur hoch dotiert sondern auch fantastisch besucht
23 Platzierungen, darunter vier Siege, für Reiter aus Mecklenburg-Vorpommern
Die mehrfache Deutsche Meisterin Eva Bitter aus Bad Essen, Lebensgefährtin von Marco, die zum ersten Mal bei den DKB-Pferdewochen in Groß Viegeln waren, hat den Großen Preis der Deutschen Kreditbank AG gewonnen. Foto: Jutta Wego
Groß Viegeln - Mit einem fulminanten Stechen um den "Großen Preis der Deutschen Kreditbank AG" endete das Drei-Sterne-CSI der DKB-Pferdewochen Rostock. Ein rasanter Ritt sicherte sich Eva Bitter aus Bad Essen mit ihrem 13-jährigen Hannoveraner Hengst Perigueux (Perpignon x Stakkato) den Großen Preis und damit 25 Tausend Euro Preisgeld. "Es war ein perfektes Turnier, mit einem Großen Preis, der inzwischen zu den bedeutendsten in Deutschland gehört. Nicht nur, weil ich gewonnen habe. Es ist alles bestens organisiert für Pferde und uns Reiter. Das Publikum war hervorragend. Ich bin sehr froh, dass ich hier starten durfte und würde auch gern im nächsten Jahr wieder kommen", bedankt sich die 44-jährige Reiterin, die gemeinsam mit ihrem Lebenspartner Marco Kutscher zum ersten Mal auf dem Turnier vor den Toren von Rostock gestartet ist. Platz zwei ging an Denis Nielsen vom Sprehe-Team auf dem DSP-Hengst Cashmoaker (Calido x Lafitte).
Partner beim Sieg der 41-jährigen Eva Bitter war der 13-jährige Hengst Perigueux (Perpignon x Stakkato) des Niedersächsischen Landgestüts Celle. Foto: Jutta Wego
Auf der Ehrenrunde brachten mehr als 3.500 Besucher Eva Bitter mit stehenden Ovationen ihre Symphatie entgegen. Foto: Jutta Wego
Platz drei sicherte sich unter großem Applaus der mehr als 3.500 Zuschauer Lokalmatador André Thieme (Plau am See) mit Conthendrix (Contendro I x Cor de la Bryere). "Ich bin sehr zufrieden mit meinem Ergebnis und freue mich, dass ich als vierter Starter die Führung übernehmen konnte und das Stechen damit besonders spannend gemacht habe", sagte André Thieme. Von den 51 Startern im "Großen Preis der Kreditbank AG" qualifizierten sich zehn für das Stechen der Drei-Sterne-S-Springprüfung. Rund 10.000 Besucher waren an den fünf Turniertagen Gast beim Turnier auf der Reitanlage von Holger Wulschner.
Auch der Deutsche Meister Denis Nielson aus Löningen war in Groß Viegeln dabei und wurde auf dem neunjährigen Hengst Cashmoker (Calido I x Lafitte) Zweiter. Foto: Jutta Wego
Das internationale Turnier im Rahmen der 3. DKB-Pferdewochen Rostock auf der Reitanlage des Derbysiegers Holger Wulschner in Groß Viegeln war ein hippologischer Hochgenuss. 140 Reiterinnen und Reiter aus 18 Nationen boten den Zuschauern an fünf Turniertagen Pferdesport der Superklasse.
An den ersten Tagen nicht unbedingt von Glück gesegnet, zeigte André Thime im Großen DKB-Preis eine Probe seines Könnens und eröffnete als Vierter Starter im Stechen auf Conthendrix die Jagd auf den Sieg, die er als Dritter beendete. Foto: Jutta Wego
19 internationale Springprüfungen standen auf dem Programm des CSI***, davon vier Weltranglistenspringen, die bei den internationalen Reiterinnen und Reitern besonders begehrt nicht. Nicht nur wegen der Punkte - sondern auch wegen der hohen Dotierungen. So gab es bei Gastgeber Holger Wulschner über 200 Tausend Euro Preisgeld zu gewinnen. Für das Finale der "Sprehe-Youngster-Tour" waren es allein 12 Tausend Euro - eine nicht alltägliche Preisgeldsumme für Youngster-Prüfungen.
Das BSC-Championat am Samstag, hinter dem Jagdreiter Alfred Behrens als Sponsor steht, gewann Hans-Torben Rüder aus dem westfälischen Greven, der für seinen Heimatverein, dem Fehmarnschen Ringreiterverein reitet, auf der 16-jährigen Caretino-Stute Orlanda. Foto: Jutta Wego
Den Sieg bei den sechsjährigen Youngster-Springpferden sicherte sich Benjamin Wulschner mit der Hannoveraner Stute Montana (Monte Bellini x Escudo). Der Sohn von Holger Wulschner, der nach eigenen Angaben nach zehn Jahren erstmals wieder in seine Heimatregion gekommen ist, lebt im oberschwäbischen Biberach. Sowohl im Championat am Samstag als auch im Großen Preis gehörte der 26-Jährige zu den Stechteilnehmern. Das Sprehe-Youngster-Finale der siebenjährigen ging nach Schleswig-Holstein an Jörg Naeve mit D’accord (Diamant de Semilly x Cassini).
Auch Gastgeber Holger Wulschner gewann eines der vier Weltranglistenspringen. Auf dem elfjährigen Hengst Csarano D'Argille Z (v. Caretino x SkipperII) sicherte er sich das Finale der Mittleren Tour am Samstag. Foto: Jutta Wego
Das "Championat von BSC" war mit 25 Tausend Euro dotiert. 13 Reiter-Pferd-Paare kamen ins Stechen dieser Springprüfung der Klasse S auf drei Sterne-Niveau. Als zweiter Stechteilnehmer legte Hans-Thorben Rüder auf seiner 16-jährigen Stute Orlanda (v. Caretino) eine Zeit vor, an der alle anderen Stechteilnehmer nicht mehr vorbeireiten konnten. Platz zwei sicherte sich Sören Pedersen, Stammgast auf den Reitturnieren in Mecklenburg-Vorpommern, mit Tailormade Cavetta und Carsten-Otto Nagel (Stall Moorhof) mit Lex Lugar.
Erstmals war auch Janne-Friederike Meyer (Schenefeld) in Groß Viegeln dabei, die auf dem achtjährigen Codex am Stechen des BSC-Championats teilnahm und Rang 12 belegte. Foto: Jutta Wego
Im ersten Springen der Großen Tour, in dem es ebenfalls Weltranglistenpunkte gab, waren Holger Wulschner und Heiko Schmidt (Neu Benthen) dicht dran am Sieg. Holger Wulschner legte auf BSC Cha Cha Cha vor. Seine 27,16 Sekunden in der zweiten Phase des 1,45m Springens wurden aber noch von Felix Haßmann (Lienben) mit Horse Gym’s Balzaci (26,72) und dem Sieger Jörg Oppermenn (Elz) mit Chge Guevara (26,48) unterboten. Hinter Wulschner, der als Veranstalter an allen Ecken und Fronten zu finden war und selbst Hand anlegte, wurde Heiko Schmidt mit dem Hengst Chap Vierter (28,06 Sekunden).
Nach 10 Jahren kam der 26-jährige Benjamin Wulschner, der im oberschwäbischen Biberach lebt, in seine Heimatregion, gewann das Finale der sechsjährigen Pferde und war mit Rytters Quinton (Foto) im Stechen des BSC-Championats und im Großen Preis vertreten. Foto: Jutta Wego
Spannend wurde es auch beim Finale der Mittleren Tour am Sonntag, dem Preis der Firma J.J.Darboven. In dieser Springprüfung der Klasse S** mit Stechen ging es nicht nur im Parcours für Reiter und Pferde wahrlich gegen die Uhr, denn das angekündigte Sturmtief schien sich aus dem Südwesten zu nähern. Bei drei Reitern mussten während des Springens vom Sturm umgefallene Hindernisse wieder aufgebaut werden, aber dann lief alles bestens bis zum Ende der Siegerehrung. Bestens auch für den Veranstalter und Gastgeber, Holger Wulschner, der mit seinem Csarano D’Argilla Z (Coreano x Skippy II) das Stechen für sich entscheiden konnte. Eine Freude auch für Albert Darboven, der mit einem Hubschrauber einflog um Holger Wulschner bei der Siegerehrung persönlich zu gratulieren. Wulschner ist seit Juli Markenbotschafter im Springsport für Darboven. "Ein gelungener Auftakt für eine starke Partnerschaft.", freut sich Albert Darboven, der nach der Siegerehrung wieder die Heimreise antrat. Nach der Siegerehrung zog dann auch eine windige Regenfront über den Turnierplatz. Aber schon nach wenigen Minuten schien wieder die Sonne.
Zu den Siergern in den Qualifikationen der Youngster Tour gehörte Jörg Möller aus Garlitz mit der siebenjährigen Quantum-Stute Ambra. Foto: Jutta Wego
Reiter aus Mecklenburg-Vorpommern kamen beim internationalen Teil der fünftägigen Veranstaltung zu insgesamt 23 Platzierungen, darunter vier Siege. In der Youngster-Tour gewann Jörg Möller (Garlitz) die 2. Qualifikation auf der siebenjährigen Stute Ambra (Quantum x Candillo). Holger Wulschner ritt auf der siebenjährigen Catch Me T (Contagio x Werther) und dem sechsjährigen Chickylucky (Casiro I x Landor S) ins Preisgeld. Auch Danny Schröder gelang das im Finale der Siebenjährigen auf Clinton (Class de Luxe x Landor S). In den Qualifikationen zur Mittleren Tour, platzierte Holger Wulschner den 12-jährigen BSC Cavity (Caretino x Lansing) und Thomas Kleis (Gadebusch) die beiden neunjährigen Quidam’s Caprice M und Fortune (For Pleasure x Polydor).
Das erste Springen der Großen Tour der Amateure, ein 1,40m Springen, gewann der ehemalige Nationenpreisreiter Ralf Schneider aus Klockenhagen auf der quirligen LandorS-Stute Rabea.
Foto: Jutta Wego
Zwei MV-Siege gab es in den Amateurspringen. In der Mittleren Tour gewann Dr. Jörg Neubauer das Auftaktspringen auf der neunjährigen Stute Cascara (Cefalo x Carolus I). Ralf Schneider (Klockenhagen) gelang das mit der 14-jährigen Rabea (Landor S x Raphael) in der Großen Tour. Im Finale wurde der ehemalige Nationenpreisreiter Vierter auf der achtjährigen Calona (Vleut x Oklund) und Fünfter auf Rabea. Platzierungen gab es in dieser Tour (1,40m) auch für Lisa Rohde ((Wendorf) auf Lantano (Lancado x Matador xx) und Romy Bischoff (Pantow/Rügen) auf Captain Jack Sparrow (Cero I x Juventus), auf dem sie in einem Springen der Mittleren Tour Sechste wurde. In dieser Tour gab es weitere MV-Platzierungen für Enrico Finck (Zehlendorf) auf Cronau (Casiro I x Cardino), Katrin Leibold (Wismar) auf Queb (Quebec x Calypso I) und Dr. Jörg Neubauer auf Cascara. Den Reigen der Platzierungen komplettierte Julia Keßler (Goldenbow) in der Kleinen Tour mit einer Schleife auf C’est Pippilotta (Capriol x San Juan).
Im ersten Springen der mitteren internationalen Amateur-Tour triumphierte der reitende Tierarzt Dr. Jörg Neubauer mit einem Sieg auf Cascara. Foto: Jutta Wego
Der Wernesgrüner Gala-Abend wurde - bis auf die Feuershow, vorsorglich trotzdem in das VIP-Zelt verlegt und alle waren herzlich eingeladen. Das Wetter war dem Veranstalter und den Besuchern bis in den Samstagabend hold. Am Turniersonntag sollte es noch besser werden. Sonne, eine leichte Brise und erträgliche Temperaturen waren nicht nur ideales Wetter für Reiter und Pferde. Es zog auch Tausende Besucher in das sonst so beschauliche kleine Groß Viegeln. Mit einem solchen Ansturm hatten Holger Wulschner und sein Team nicht gerechnet. "Das ist überwältigend. Ich danke allen, die gekommen sind und die uns unterstützen. Leider müssen Sie an den Ständen anstehen, weil wir mit solchem Ansturm wirklich nicht gerechnet haben. Aber ich verspreche allen, dass das im nächsten Jahr besser wird. Das werden wir ändern", bedankt sich Holger Wulschner.