Schenkelbrand beschäftigt Politiker

Erschienen am 16.02.2011

CDU/CSU stärkt Pferdezüchtern den Rücken

Die deutsche Pferdezucht hat in der politischen Debatte um den Erhalt des Schenkelbrandes bei Pferden namhafte Unterstützung bekommen. In einer Pressemitteilung der CDU-/CSU-Fraktion im deutschen Bundestag stärkte Peter Bleser, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, den Pferdezüchtern den Rücken. Bündnis 90/Die Grünen hatten sich unlängst für ein Verbot des Schenkelbrandes ausgesprochen und einen entsprechenden Antrag zur Gesetzesänderung eingereicht. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hält jetzt dagegen.
"Für die Unionsfraktion im Bundestag ist der Tierschutz keine Frage von Details, sondern ein fortlaufender Gesamtauftrag. Deshalb lassen wir uns auch keine Detailänderung im Tierschutzgesetz aufdrängen. Wer die Gesamtheit der Tierschutz- und Haltungsbedingungen außer Acht lässt, verursacht oft mehr Leid bei den Tieren als er zu vermeiden glaubt. Wir lehnen den Antrag der Grünen daher ab. Wir werden gemeinsam mit dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz dagegen eine Gesamtstrategie vorlegen", sagte Bleser.
In diesem Zusammenhang verweist auch der zuständige Berichterstatter für Tierschutzfragen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dieter Stier, darauf, dass Deutschland bereits jetzt eines der besten und strengsten Tierschutzgesetze der Welt hat. "Wir möchten unsere hohen Tierschutz- und Umweltstandards aber auch EU-weit durchsetzen. Nur so können sie eine ausreichende Wirkung auch in einem offenen EU-Binnenmarkt entfalten."
Die EU-Regelung erlaubt derzeit, dass Pferde alternativ zum Transponder auch mittels Schenkelbrand gekennzeichnet werden dürfen. "Der Schenkelbrand ist unverwechselbar, sicher und leicht rückverfolgbar, vor allem aber weltweit kompatibel und für jeden Laien auch ohne Hilfsmittel mit bloßem Auge effektiv zu lesen. Neben dem Hauptaspekt der sicheren Identifikation dient er traditionell auch noch als Markenzeichen mit weltweiter Bedeutung", unterstützt auch Breido Graf zu Rantzau, Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), die Interessen der deutschen Pferdezüchter. Die deutsche Pferdezucht ist dank ihrer herausragenden Erfolge bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften weltweit "Marktführer".
 
Bauernverband verwahrt sich gegen populistische Debatte
Der Deutsche Bauernverband (DBV) bezieht in einer aktuellen Pressemitteilung auch zum Thema Schenkelbrand Stellung. „Das historisch gewachsene Kulturgut des Pferdebrands durch elektronische Chips zu ersetzen, stößt Tausende Pferdezüchter und Millionen Menschen, die sich dem Pferd verpflichtet fühlen, vor den Kopf. Markenzeichen für weltweit führende Zuchtorganisationen wie für Holsteiner, Hannoveraner, Oldenburger, Westfalen, Mecklenburger und Trakehner sollen nicht opportunistisch und wider besseres Wissen dem Zeitgeist geopfert werden“, so die Aussage des DBV. Der Bauernverband will sich gegen eine populistische Debatte verwahren und weist in seiner Pressemitteilung darauf hin, dass der Tierschutz in der deutschen Landwirtschaft in den letzten Jahren enorme Fortschritte erzielt habe und aus der Landwirtschaft heraus enorme Vorleistungen und Selbstverpflichtungen erbracht worden seien.
Auch die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) wehrt sich gegen die unsachliche Debatte in der Politik. „Pferdezüchter sind keine Tierquäler“, sagt FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau. „Der Schenkelbrand ist keine mittelalterliche Methode und hat sich über Jahrhunderte zur Identifikation bei Pferden bewährt.“ Der Transponder hingegen sei ohne Not in Deutschland der organisierten Pferdezucht aufgezwungen worden, obwohl Kennzeichnungsmethoden wie der Schenkelbrand nach EU-Vorgaben ausdrücklich erlaubt seien. „Umso unverständlicher sind daher die Aussagen von Bundesministerin Aigner, den Schenkelbrand verbieten lassen zu wollen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Fortbestand des Schenkelbrandes trotz Transponders auf Landes- und Bundesebene zugesagt war,“ so Graf zu Rantzau.
 (fn-press)

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