Die Hengststation Henning hat aufgerüstet
Erschienen am 10.05.2012
Jung-Westfale LYCON bereichert Mecklenburgs Hengstpalette
Mit Lycon steht ein westfälischer Hangst auf der Deckstation Henning, der hinsichtlich Abstammung und Leistung keine Wünsche offen lässt. Foto: Wego
Die Hengststation Henning im mecklenburgischen Hohenmocker-Sternfeld rüstet auf: Dort steht der vierjährige Westfale Lycon im Deckeinsatz. Ein Hoffnungsträger, der hinsichtlich Springanlage, Typ und Bewegungspotential begeistert und eine Bereicherung des mecklenburgischen Hengstbestandes darstellt. Abstammungsmäßig ist er von feinster Sorte: Der Vater Light On wurde im Rahmen der Oldenburger Hengsttage 2011 zum VTV-Springhengst des Jahres gekürt. Er wurde 2004 in Vechta gekört.
Da der Besitzer Rene Tebbel (Emsbüren) seinerzeit noch keine eigene Hengststation betrieb, stationierte er den Leuchte-Fuchs bei Wilhelm Holkenbrink im westfälischen Münster-Albachten, wo er von Gerd Könemann ausgebildet wurde. Zahlreiche Springpferdeprüfungen der Klassen A, L und M beendete er siegreich mit Spitzennoten bis 9,0. Fünf- und sechsjährig war er jeweils Finalteilnehmer beim Bundeschampionat des Deutschen Springpferdes und erfolgreicher Teilnehmer der Jungpferde-WM in Lanaken. Es folgten ab 2009 internationale Erfolge in der schweren Klasse unter Besitzer René Tebbel.
2008 stellte er den Sieger im Ring der springbetonten Fohlen im Deutschen Fohlenchampionat. Inzwischen ist Light On Vater von vier gekörten Söhnen, u. a. neben Lycon auch zu Los Angeles (M. v. Argentinus-Bariton-Ehrensold), der 2010 der heimliche Sieger der NRW-Körung in Münster-Handorf war. In Light Boy (M. v. Con Capitol-Pageno-Pluspunkt-Goldstern) stellte Light On 2010 den Siegerhengst der ZfdP-Körung in Kreuth 2010 und Light Star (M. v. Lafontaine-Sao Paulo-Gletscher) machte 2011 das Quartett komplett. Die Mutter Canberra und auch die Großmutter brachten jeweils mehrere erfolgreiche Sportpferde. Der Muttervater Contender, der über 120 gekörte Hengste (Contendro I-II, Chello I-III, Collin L, Montender, Conteur, etc.) in den verschiedensten Zuchtgebieten hervorgebracht hat, konnte 1987 die Hengstleistungsprüfung in Adelheidsdorf für sich entscheiden. Er stellte schon früh Spitzenpferde in allen Disziplinen und ist heute die führende Hengstpersönlichkeit unter allen Vererbern des Holsteiner Verbandes.
Seine bekanntesten Nachkommen sind etwa Montender/Marco Kutscher, Checkmate/Meredith Michaels-Beerbaum und der dreifache Derbysieger Collin/Toni Hassmann. Der Vollblüter Amerigo Vespucci xx konnte sich aus längerem Einsatz im niedersächsischen Landgestüt Celle in verschiedenen Stämmen verankern und lieferte als Vorzeige-Sonh das international erfolgreiche Militarypferd Air Jordan 2 (v. Amerigo Vespucci xx u. Warani v. Wittensee-Lombard-Kurier) von Frank Ostholt. Die Urgroßmutter Azira brachte mit Volturno die Rappstute Valente, die in San Remo (v. Wolkentanz I), Wild Magic (v. Wolkentanz I) und Weltgeist (v. Weltmeyer) drei gekörte Söhne stellte. Wild Magic hat nicht gedeckt und wurde als Reitpferd vermarktet; San Remo erreichte in den Niederlanden einige Bedeutung als Dressurpferdevererber und Weltgeist, der auf dem Gestüt Grönwohldhof und später im Landgestüt Redefin gedeckt hat.
Weltgeist war mit Falk Rosenbauer, Steffen Frahm und Michael Thieme siegreich in M-Dressuren sowie hochplatziert in Klasse S, Prix St. Georges und Intermédiaire I. Auch auf Grand-Prix-Ebene war er später erfolgreich, teilweise gegen internationale Konkurrenz. In vierter Generation findet sich der in vielfacher Hinsicht bewährte Azur, der vom Absatz abstammte und in Ostfriesland großartige Dienste geleistet hat. Der Rapphengst Kadett in fünfter Generation war in Ostfriesland ein Pionier in der Umzüchtungsphase vom Wirtschafts- zum modernen Reitpferd und hat Spitzenpferde für Dressur und Springen auf internationalem Niveau gebracht, vielfach in der begehrten Rappfarbe. Dabei ist berhaupt bemerkenswert, daß Lycons Mutterlinie ab der dritten Generation ausschließlich Rappstuten aufweist.
Lycon entstammt der ursprünglich oldenburgischen Stutenfamilie der Minna (v. Lorbas-Florett-Optimist-Regimar-Meistersänger), die im ostfriesischen Teil des hannoverschen Zuchtgebiets gepflegt wird und u. a. die gekörten Hengste Alessandro (v. Sandro Hit u. Alessandria v. Amerigo Vespucci xx-Volturno, PB AUS), Danccini (v. Dancier u. Mette v. Metternich-Weltmeyer, PB Hann.) und Dublin L (v. Dinard L u. Renni v. Rodney-Lucino, PB Westf.) lieferte. (C. Schridde)
