10. Süddeutsche Körung in München
Erschienen am 27.01.2013
Heiko Schmidt ersteigerte den Springsieger für 135.000 Euro
München - Zufriedene Gesichter gab es beim Abschluss der Süddeutschen Körung am 26. Januar in München. Zur Preisspitze bei der Auktion avancierte ein gekörter Sohn aus dem ersten Jahrgang des Jazz-Sohnes Boston. Bereits vor zwei Jahren war der Fuchs in Nördlingen schon einmal die Preisspitze bei den Fohlen. Hier wechselte er in die Hände von Horst Moreike, der ihn vom Züchter Hermann Stadelmann übernahm. In München unterstrich der bewegungsstarke Fuchs einmal mehr seine herausragende Qualität und wechselte zum zweiten Mal als Preisspitze den Besitzer. Für 200.000 Euro ersteigerte ein Dressurstall aus München den Bayernhengst. Er wird ihn, wie auch Le Mont D'Or, das ehemalige Erfolgspferd von Anja Plönzke (Ebersberg), Andrea Vodermair aus Baldham zur Verfügung stellen. In die künftige Ausbildung des Hengstes soll auch Anja Plönzke eingebunden werden.
Der Springsieger von München, heißt Lloyd george, ist ein Landprinz / Cassini I / Nec Plus Ultra de Septon-Sohn (letzterer ist ein belgischer Darko-Sohn), der den Mutterstamm des berühmten Selle Francaise-Hengstes Quito de Baussy entspringt, mit dem Eric Navet 1990 in Stockholm Weltmeister und 1991 in La Baule Europameister wurde. Heiko Schmidt ersteigert ihn zur Verstärkung des Hengstlots der Station in Neu Benthen. Foto: Fischer
Der im Prämienlot stehende Sohn des Ampere / Fidermark, ausgestellt von Heinrich Ramsbrock, wird in Kürze seinen nächsten Auftritt in seiner neuen Heimat haben. Bei der Einweihung der Hengststation Massener Heide. Der sehr typvolle und mit drei hervorragenden Grundgangarten ausgestattete Prämienhengst erhielt bei 150.000 Euro den Zuschlag.
Rang drei im Ranking der Preisspitzen im sechsstelligen Bereich nahm der Springsieger der Jubiläumskollektion ein, der mit brillanter Technik und dazu bestechendem Typ ausgestattet ist. Der Landprinz / Cassini I-Sohn aus der Zucht und im Besitz von Manuela und Gerhard Schober, dessen mütterliche Großmutter einen belgischen Darko-Sohn zum Vater hat (Nec Plus Ultra de Septon), wird seinen Hafer künftig bei Heiko Schmidt in Neu Benthen fressen und die dortige Hengststation verstärken. In einem harten Bieterduell mit australischen Bewerbern ersteigerte Heiko Schmidt den Springsieger für 135.000 Euro, der sich nun im gemeinsamen Besitz der Hengststationen Schmidt in Neu Benthen und Sprehe in Benstrup befindet, aber in Neu Benthen aufgestellt wird.
27 gekörte und 25 nichtgekörte Hengste wurden bei der Auktion zugeschlagen. Die gekörten Hengste erzielten einen Durchschnittspreis von 59.481 Euro. Die nicht gekörten brachten im Schnitt 14.347 Euro. Zwölf der insgesamt 16 Hengste die aus Ostdeutschland bei der Körung in München vertreten waren, erhielten bei der Auktion einen Zuschlag (fünf gekörte und sieben nicht gekörte). Die fünf Gekörten brachten im Schnitt 25.200 Euro. Mit einem durchschnittlichen Zuschlagspreis von 21.285 Euro schnitten die sieben nicht gekörten Hengste aus Ostdeutschland im Vergleich zu den Übrigen ausgesprochen gut ab.
Preisspitze der ostdeutschen Hengste war mit 40.000 Euro ein nicht gekörter Belissimo M-Sohn, den Marianne Vitè aus dem sächsischen Stauda als Züchterin ausstellte. Sie hat den Dunkelfuchs aus einer Brandenburger Stute vom Good Dream gezogen hat, die im fallenden Stamm über Dekan noch den in Dummerstorf geborenen Disponent (v. Dingo) führt. Ein Quaterback / Expo’se / Rubinster Noir-Sohn vom Brandenburgischen Haupt- und Landgestüt wurde Prämienhengst und für 35.000 Euro zugeschlagen. Drittteuerstes Pferd aus ostdeutscher Zucht wurde mit 28.000 Euro ein gekörter Colestus / Pierot I / Dorfjunge-Sohn aus der Zucht und dem Besitz von Frank Weichold aus Großweitzschen. Der ebenfalls gekörte Schimmel von Corlensky G / Salito / Fabriano-Sohn aus der Zucht von Manfred Kregel (Laatzen), den Jens Degenhardt aus Kleinroda (Thüringen) ausstellte, wurde für 25.000 Euro zugeschlagen. Zum gleichen Preis wechselte der nicht gekörte Boston (NLD) / Dionysos / Alabaster-Sohn den Besitzer, den das Brandenburgische Haupt- und Landgestüt als Züchter ausstellte. Der gekörte Sir Donnerhall I / Metternich / Weltmeyer-Sohn aus der Zucht des Obstgutes Sommer in Diera-Zehren, den Wolfgang Schneider (Diera) ausgestellt hat, brachte 21.000 Euro. Zwei Hengste aus Ostdeutschland erhielten keinen Zuschlag.
Insgesamt wurden der Körkommission 74 Hengste vorgestellt (35 dressurbetont gezogene und 39 Hengste die dem Springlager zugeordnet wurden). 32 Hengste erhielten ein positives Körurteil, von denen sechs Dressurhengste und fünf Springhengste prämiert wurden. Siegerhengst bei den Dressurhengsten wurde der von Kurt Gravemeier (Sendenhorst) ausgestellte Stockholm / Harvard /Campari M-Sohn, der einen Zuschlagspreis von 60.000 Euro erhielt. Zum Reservesieger wählten die Körkommissare einen Boston / Donnerhall /Loutano-Sohn, den die Limbecker GmbH & Co.KG aus Bernried ausstellte und der 125.000 Euro brachte.
Zum Springsieger avancierte ein Landprinz / Cassini I-Sohn von Manuela und Gerhard Schober aus Ingolstadt, der den Namen Lloyd george trägt und im fallenden Stamm auf den berühmten Springpferdevererber Darko zurück geht und dem Mutterstamm des berühmten Selle Francaise Hengstes Quito de Baussy entspringt. Mit Quito de Baussy wurde Eric Navet 1990 in Stockholm Weltmeister und 1991 in La Baule Europameister der Springreiter. Der Hengst ging, wie oben bereits erwähnt, für 135.000 Euro nach Neu Benthen auf die Station Schmidt. Reservesieger (80.000 Euro) wurde ein Comme il faut / Dinar L / Pilot-Sohn aus der Zucht und dem Besitz von Johannes Rüter (Waltrop).
Als Springexperte hat die Körkommission André Thieme (Plau) geordert, um als Berater zu fungieren. Für die Dressurhengste hat Dr. Ulf Möller (Hagen) diese Funktion übernommen. (Franz Wego)