Neu Benthen: Tolle Hengstschau vor vollen Rängen
Erschienen am 12.03.2013
Spitzenvererber zogen die Besucher magisch an
Als Grandsenior Cellestial (Cantus / Windesi xx) mit Natalie Hoppe erschien schlugen die Herzen der Besucher noch mal höher und eine zweistündige Show ging zu Ende.
Foto: Jutta Wego
Neu Benthen - Trotz des einsetzenden Schneefalls war die Reithalle in Neu Benthen am 8. März bis auf den letzten Tribünenplatz gefüllt. Wusste man doch, dass die Hengststationen Schmidt und Sprehe Spitzenvererber aufbieten würden. Auch der Zuchtleiter des Holsteiner Verbandes, Dr. Thomas Nissen, fand den Weg nach Neu Benthen. Nachdem Artisten des Zirkus Zamunda den Abend einläuteten, eröffnete Hausherr Heiko Schmidt die Schau, sekundiert von Claus Schridde, der als Zuchtexperte den Besuchern die Blutlinien näher brachte.
Sein dreijähriger Sohn Chap II (Vollbruder zu Chap I) reiste mit Johannes Holzeder aus Süddeutschland an und erinnerte sehr an seinen Vater in jungen Jahren. Foto: Jutta Wego
Und dann ging es Schlag auf Schlag: Den Anfang machten vier Junghengste, bei deren Auftritten die Zuschauer ins Staunen kamen. Da war zunächst LLOYD GEORGE. Heiko Schmidt entdeckte den Landprinz / Cassini I-Sohn im Januar bei der Körung in München, wo er überragender Springsieger wurde. Bei der Auktion schnellten die Preise rasant nach oben und kurzerhand sprang Albert Sprehe Heiko Schmidt zur Seite. Das teuerste Springpferd der Auktion befindet sich nun im gemeinsamen Besitz der Stationen Schmidt und Sprehen, aufgestellt ist er in Neu Benthen. Der braune "Überflieger" führt im fallenden Mutterstamm Weltmeister Quito de Baussy des Franzosen Eric Navet.
Chap I wurde von Denise Svensson präsentiert und geht nach der Schau zu Rolf Göran Bengtsson, der die internationale Karriere des Hengstes fortsetzt. Foto: Jutta Wego
An diesem Hengst erläuterte Heiko Schmidt seine Philosophie von der Ausbildung junger Pferde. "Frühzeitig schonend anreiten und die Pferde rechtzeitig spielerisch an kleinste Hindernisse heranführen". Es war beeindruckend wir Lloyd George unter Günter Stübing und seine drei folgenden Kollegen diese Aufgabe in Harmonie bewältigte.
Das galt auch für CHAP II (Cellestial / Contender), der von seinem süddeutschen Pächter Johannes Holzeder selbst vorgestellt wurde. Der Reservesieger des Zuchtverbandes Oldenburg International von 2012 befindet sich weiter im Besitz seiner Züchter Heinz & Heiko Schmidt und erinnerte hinsichtlich Technik und Rittigkeit sehr an seinen Vater Cellestial in dessen jungen Jahren.
Lloyd George (Landprinz / Cassini I) war unter Günter Stübing erst wenige Wochen unter dem Sattel und beeindruckte bereits mit auffallender Sicherheit. Foto: Jutta Wego
Bei der Körung in Redefin erwarb Heiko Schmidt 2012 zusammen mit Holger Wulschner CHOCO LATINO. Der großgewachsene braune Cosido / Contender-Sohn viel beim Freispringen besonders positiv auf. "Der Sprungablauf hat Erlebniswert", wurde bei der Körung gesagt und das zeigte er unter der schwedischen Bereiterin im Hause Schmidt, Katharina Persson, auch in beeindruckender Weise.
Vierter Junghengst der das Parkett der Hengstschau betrat war CHAMP IN RED. Jan Peters, der am nächsten Tag das 4. Mecklenburger Hallen-Derby gewann, präsentierte den Camarque / Kolibri-Sohn unter dem Sattel. Der Fuchshengst war 2012 Springsieger bei der Körung in Neustadt-Dosse. Vater Camarque war 2007 Reservesieger der Mecklenburger Körung in Redefin und ist aktuell unter Philipp Rüping in S-Springen erfolgreich.
Die Besucher waren besonders gespannt auf Dujardin (D'Olympic / Laurentio), den Mecklenburger Dressursieger der Körung 2012 in Redefin. Foto: Jutta Wego
Nicht nur Springhengste bekamen bei der Hengstschau eine Bühne. Als erster Dressurhengst machte DAILY DEAL aus dem Hause Sprehe unter Heiko Klausing seine Aufwartung. Zuvor wurde ein Video seines berühmten Vaters Diamond Hit eingespielt, der unter der Britin Emma Hindle große internationale Erfolge feierte, im vorigen Jahr aus dem Sport verabschiedet wurde und nun zur Hengstarmada des Gestütes Sprehe gehört. Daily Deal, aus einer Lauries-Mutter gezogen, ist fünfjährig und erreichte bei Dressurpferdeprüfungen Noten bis 8,6.
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Einen glänzenden Auftritt hatte der Quaterback-Sohn Quatergold mit Heiko Klausing. Foto: Jutta Wego
Gespannt waren die Besucher auf den Dressursieger der Körung 2012 in Redefin. Der Mecklenburger D’Olympic / Laurentino-Sohn trägt den Namen DUJARDIN und schwebte mit Hermann Gerdes in die Halle. Heiko Schmidt zeigte sich stolz, dass er den Hengst mitauswählen durfte und verkündete, dass der Samen dieses Bewegungskünstlers auch über die Station Schmidt zu haben ist. "Ein Championatsmodell der Marke Superieur", titelte Moderator Claus Schridde.
Die zahlreichen Brandenburger Zuchtvertreter, darunter Geschäftsführer Horst von Langermann, waren besonders gespannt wie sich der fünfjährige QUATERGOLD präsentieren würde. Der Sohn des
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Daily Deal vertrat mit Heiko Klausing seinen berühmten Vater Diamond Hit, der seit Januar auch zur Hengstarmada des Gestütes Sprehe gehört.
Foto: Jutta Wego
Bundeschampions Quaterback aus einer Paradiesvogel-Mutter wurde von Heiko Klausing geradezu brillant in Szene gesetzt und ließ seine schier unglaubliche Bewegungsdynamik eindrucksvoll erkennen.
Fehlen durfte auch nicht der jetzt achtjährige CHRIST (Competent / Picard), der gerade unter den Mecklenburger Züchtern einen guten Ruf genießt und mit Pik König und Gotthard im Mutterstamm eindeutig doppelt veranlagt ist. Bei der Schau machte sich der kurzzeitige Reiterwechsel zu Hermann Gerdes allerdings bemerkbar.
Blitzschnell war das Parcoursteam, das mehrmals das Equipment in der Halle austauschen musste. Weitere Springhengste gaben Proben ihres Könnens. So der vierjährige Cascall / Levisto-Sohn CESSALTO,
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Auch der Competent / Picard-Sohn Christ war in Neu Benthen mit Hermann Gerdes im Sattel dabei, der in Mecklenburg-Vorpommern viele Fans hat.
Foto: Jutta Wego
den Günter Stübing als neuer Bereiter bei Familie Schmidt präsentierte. Der Dunkelfuchs, der sich im gemeinsamen Besitz von Heiko Schmidt und Gerd Sosath befindet, war gefeierter Reservesieger der Mecklenburger Körung 2011 in Redefin und bestach bei der Hengstschau erneut durch seine gute Technik. Marcel Buchheim ritt den gleichaltrigen Schimmel CORRINGTON (Corrado I / Carthago), den Heiko Schmidt ebenfalls 2011 bei der Körung in Redefin entdeckte. Am Sprung bestätigt er seine hochkarätige Abstammung.
Das Gestüt Sprehe war mit weiteren Springhengsten vertreten. Dazu gehörten QUINNUNS II (Quidam’s Rubin / Grannus) unter Tobias Meyer, COLA (Contender / Lasino) unter Josef Jonas Sprehe, BURBERRY (Balou de Rouet / Quando
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Jan Peters präsentierte Cham in Red (Camarque / Kolibri), der im letzten Herbst in Neustadt-Dosse Springsieger war. Foto: Jutta Wego
Quando) unter Jan Sprehe, QUIDAMO (Quidams Rubin / Lafontaine) unter Denis Nielsen und CARLUCCI (Contendro I / Glücksstern) unter Karl Heinz Markus.
Am Ende der Schau kamen noch mal Söhne des Stempelhengstes Schmidt zur Geltung. Die Station Schmidt präsentierte die Parcourshengst CUCARACHA (Cellestial / Capriol unter Andreas Theurer, sowie CHAP I (Cellestial / Contender), den die Schwedin Denise Svensson präsentierte. Heiko Schmidt erinnerte daran, das der Fuchshengst im Vorjahr von Rolf-Göran Bengtsson vorgestellt wurde und die gute Verbindung zu dem internationalen Spitzenreiter führt nun dazu, dass Chap I unter dem Schweden seine internationale Karriere fortsetzt. Der internationale Richter Joachim Geilfuß, seit
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Heiko Schmidt und Holger Wulschner kauften bei der Mecklenburger Körung 2012 den Cosido / Contender-Sohn Choco Latino, den Katharina Persson vorstellte. Foto: Jutta Wego
Jahren auch beim Bundeschampionat im Einsatz, war des Lobes voll angesichts der Qualität der Hengste allgemein und von Chap I im Besonderen, "mit dem mich eine besondere Begebenheit verbindet", so Geilfuß.
Einer fehlte noch und das ist der Grandsenior der Station Schmidt CELLESTIAL. Natalie Hoppe, in Redefin gelernt und jetzt auf der Station Schmidt tätig, ritt die 19-jährige "Weiße Wolke" in aller frische in die Bahn. Er ist der Stolz der Station, gehört mittlerweile zu den ein Prozent besten Springpferdevererbern in Deutschland und ist von allen deutschen Zuchtverbänden anerkannt. Sein Auftritt wurde von starkem Beifall begleitet und war ein tolles Finale einer großartigen und gut organisierten Hengstschau. (Franz Wego)