Mecklenburger Siegerhengst in Österreich auf Schleifenjagd

Erschienen am 07.06.2013

Bei der Mecklenburger Hauptkörung 2009 in Redefin war ein Sohn des Elitehengstes Sancisco (v. Sandro Hit) das auffallendste Pferd hinsichtlich Typ und Bewegung. Eine 9,0 gab ihm die Körkommission und für die Bewegung steht 8,5 im Körprotokoll. Auch am Sprung zeigte der Hengst gute Technik, Ruhe und Übersicht. Seine Aussteller Helga & Peter Wurzer aus Datzetal hatten den braunen Schönling mit der Mecklenburger Elitestute Wenda vom Elitehengst Wind Dancer gezogen, die die Mecklenburger Elitestute Mecklenburgerin v. Morgan / Amon zur Mutter hat.

Der Hengst hat durch das Training mit Ramona Pohlmann weiter an Ausstrahlung gewonnen und hat viel Spaß an der Arbeit. Foto: Brunner

Mecklenburgerin geht auf die Satower Pferdezucht zurück, die Helga & Karl-Ulrich Garbe fortsetzten. Aus der Mecklenburgerin stammt auch das erfolgreiche Mecklenburger Springpferd Eskaparde v. Ex Libris Son, die im Rheinland erfolgreich bis Klasse S geritten wird. Mit Decano brachte Mecklenburgerin auch das erfolgreiche Dressurpferd Denver und André Thieme hatte eine Zeit lang ihre Lord Kemm-Tochter Lorelei unter dem Sattel.

Beim 70-Tage-Test in Prussendorf 2010 mit einem Ergebnis von 113,692 Indexpunkten noch eher unauffällig, sollte seine Zeit später kommen, als der Hengst nach Österreich an den Immobilienmakler Werner Brunner aus Haag verkauft wurde, wo er jetzt von Grand Prix-Reiterin Ramona Pohlmann geritten und ausgebildet wird. "Wir haben den Markt beobachtet und gezielt nach Sancisco-Nachkommen Ausschau gehalten, weil wir eine siebenjährige Stute von diesem Hengst haben, mit der wir als kleiner Dressurstall sehr zufrieden sind", sagt Werner Brunner zu den Gründen, warum er sich den Hengst kaufte.

Der Hengst stand inzwischen im Stall von Johann Brunkhorst in Selsingen bei Bremervörde, der ihn zum Weiterverkauf inseriert hatte. Ein dienstlicher Besuch der Region sollte eine glückliche Fügung werden. "Wir hatten die Anzeige gesehen, der Weg war uns aber zu weit und unbedingt brauchten wir im Moment auch kein weiteres Pferd", so Brunner. "Da ich dienstlich gen Norden musste, habe ich mich entschlossen diesen Besuch dazu zu nutzen um mir auch das Pferd anzusehen. Ich sah den Hengst und dachte: Verdammt schön ist er, zwar etwas zierlich, aber ein absoluter Hingucker und er könnte zu Ramona passen. Unter dem Sattel zeigte er von Anfang an sein Potenzial, wenn er auch Ausbildungsdefizite zu haben schien."

Der Mecklenburger Hengst Skydiver bei der Körung 2009 im Landgestüt Redefin, als er zum Siegerhengst ausgerufen wurde. Foto: Franz Wego

Brunner weiter: "Mir war sofort klar: wenn es irgendwie geht, muss ich den unbedingt haben. Keine sechs Wochen später, die Verhandlungen waren trotz eines zweiten Besuches, bei dem Ramona selbst ritt, eher schon gescheitert, wurden wir doch handelseins. Ich setzte mich in der nächsten Minute sofort ins Auto und fuhr mit Anhänger mal kurz 950 Kilometer von Haag nach Selsingen. Am nächsten Tag (Mitte April) war er nun bei uns im Stall.

Nach anfänglichen Problemen mit der Anlehnung und der erfolgreichen Suche nach dem richtigen Gebiss (er wird jetzt mit einer einfach gebrochenen, jedoch anatomisch geformten Wassertrense gezäumt) war aber der Damm gebrochen. Von nun an macht er nur noch Spass. Aufgrund seines herrlichen Charakters, gepaart mit der Arbeitseinstellung eines Workaholics, sollte einer erfolgreichen Zukunft nichts mehr im Wege stehen.

Sancisco vererbt scheinbar tatsächlich enorm gelehrige Reitpferde. Skydiver macht innerhalb kürzester Zeit Fortschritte, bei denen man sich selbst eher zurückhalten muss, um nicht zu übertreiben. Als Hengst ist er echt easy zu händeln. Die Stuten in unserer kleinen Stallgasse begrüßt er wenn er kommt und geht, das war's aber auch schon."

Beim Turnier in Ebreichsdorf siegte der Sancisco-Sohn Skydiver unter Ramona Pohlmann auf Anhieb und erhielt viel Lob. Foto: www.sporthorsephoto.eu

Was den Turniereinsatz betrifft so halten sich Ramona Pohlmann und Werner Brunner aufgrund der Ausbildungsdefizite noch etwas zurück und bleiben vorerst bei Dressurpferdeprüfungen der Klassen A und L. Erst am Ende des Jahres wird Klasse M angepeilt. "Das wird unser Musterschüler schaffen", ist sich Brunner sicher. Bei seinem zweiten Turnierauftritt war der erste Sieg auch schon in der Tasche. Alle Richter bescheinigtem dem Mecklenburger Hengst eine große Zukunft und gaben Noten von 8,4 für den Galopp, 8,0 für den Trab und eine 7,0 für den Schritt. "Im Schritt ist er noch ein wenig zappelig und hat noch nicht die Ruhe um richtig zu schreiten."

Die Besitzer haben Skydiver zwar vordergründig als Dressurpferd gekauft, überlegen aufgrund seiner Qualität aber gegenwärtig, ihn bei dem einen oder anderen Verband vorzustellen, zumal er die Anerkennungsvorausetzung auch für Oldenburg, Hannover und Österreich erfüllt. "Sollte es genügend Nachfrage nach ihm geben, und davon sind wir überzeugt sobald er auf Turnieren "erscheint", würden wir ihn gerne auch für die Zucht zur Verfügung stellen. Die ersten Stuten, die er dann sicher bekommt, sind unsere drei eigenen, denn er passt auf fasst jede Stute", ist sich Werner Brunner sicher. Na dann weiterhin viel Freude und Erfolg mit dem Mecklenburger Hengst. (Franz Wego)

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