20 Pferde wurden im „Projekt-Nurmi“ in Valluhn geprüft

Erschienen am 01.10.2013
Ergebnisse

Valluhn - Die "Projekt-Nurmi-Prüfung" des Jahres 2013 fand in der Zeit vom 27. bis 29. September erneut in Valluhn statt und war, wie in den zurückliegenden Jahren auch, vom Vorsitzenden des Vereins "Projekt Nurmi e.V.", Dr. Hubertus Schmidtlein, Heidekaten, und von den Mitarbeitern des Trakehnerhofes Cillwik, Valluhn, bestens vorbereitet. Herausragend auch das Wetter, so dass die Geschehnisse am "Valluhner Sack" am zweiten Prüfungstag ein Erlebnis für Natur- und Pferdefreunde wurde.

Das Siegerpferd bei den Fünf- und Sechsjährigen, sowie mit Endnote 8,39 höchstbewertes Pferd über alle Probanden wurde der Trakehner Wallach Royal Spacemann (v. E.A. Starway (Trak) / Skatman (ZW) / Mohammed (Trak) aus der Zucht und dem Besitz von Beate Schmidtlein, Heidekaten. Foto: Jutta Wego

31 gemeldete Pferde bedeuteten ein neues Spitzenergebnis. Dass letztlich nur 20 zur Prüfung antraten und die vierjährige Trakehner Stute Darlaine R vor dem abschließenden Fremdreitertest wegen Lahmheit zurückgezogen werden musste, ändert nichts daran, dass die Prüfung im 12. Jahr ihres Bestehens eine Rekordbeteiligung erfuhr.

Einst zur Prüfung von drei- und vierjährigen Trakehner Vielseitigkeitspferden gedacht und begonnen, ist die Prüfung inzwischen längst auch offen für Pferde anderer Reitpferderassen, die in der Vielseitigkeit eingesetzt werden oder sollen. Die Erfahrung lehrt außerdem, dass dreijährige Pferde eher sporadisch dabei sind, weil die Anforderungen unter dem Sattel doch erheblich sind und einen frühzeitigen Trainingsbeginn zur Konditionierung erfordern.

Bester Vierjähriger ist der Trakehner Hengst Prusso von Karl Lagerfeld (Trak) / Donaukönig (Trak) / Wolter (Trak) aus der Zucht und dem Besitz von Susanne Beckenbach, Molfsee.
Foto: Jutta Wego

Geprüft wurden 13 Trakehner, zwei Hannoveraner und je ein Oldenburger, Holsteiner, Mecklenburger, Deutsches Sportpferd und ein Vertreter des Kleinen Deutschen Reitpferdes. Die Altersstruktur umfasste zwei dreijährige, 14 vierjährige, drei fünfjährige und ein sechsjähriges Pferd. Das Geschlechterverhältnis schlug mit 12 zu 8 zu Gunsten der Wallache und Hengste aus. Das Lot bestand aus acht Stuten, zwei Hengsten und zehn Wallache.

Die Prüfung begann am Freitagabend mit dem Freispringen. Die Richter staunten über die Springqualität der vorgestellten Pferde, was sich in einer mittleren Note von 7,49 ausdrückt. Die höchste Bewertung erreichte der Rennbahngalopp (Strecke 500m), für den die Wertnoten anhand der benötigten Zeit gemäß vorgegebenem Tempo in einer Tabelle abgelesen wurden. Das Mittel der 20 Pferde ergab hier 8,08, was einem Tempo von 640m/Minute entspricht. Um eine Wertnote 10 zu laufen müssen vierjährige und ältere Pferde ein Tempo von 810m/Min. anschlagen. Fachleute wissen was das bedeutet.

Geländeparcours (2.500m im 400er Tempo für die dreijährigen und im 430er Tempo für die älteren Pferde mit 6 Hindernissen) und Fremdreiternote waren im Mittel mit 7,47 völlig deckungsgleich, wobei die Fremdreiter Ulrich Buschmann (Gordemitz) und Frank Meier (Redefin) nur noch 19 Pferde bewerten mussten, weil ein Pferd ausfiel. Auch die Leistungsbereitschaft wurde von Prüfern und Testreiter mit 7,80 bzw. 7,84 auffallend einheitlich bewertet. Für die Grundgangarten gab es im Trab 7,01, im Galopp 7,72 und im Schritt 7,14. Eine Tendenz, wie sie bis auf den Trab auch bei anderen Zuchtprüfungen im Land zu verzeichnen ist. Im Trab sind die Pferde bei dieser Prüfung im Freien, mit ihren langen Linien, allgemein viel lockerer.

Das am höchsten bewertete dreijährige Pferd in Valluhn ist das Deutsche Sportpferd Saphir von San Schufro (Old) / Waikiki (Hann) / World Cup I aus der Zucht von Günter Gerling, Heiligenstadt. Foto: Jutta Wego

Die Prüfung in Valluhn endete für 19 Pferde mit einer Gesamtnote von 7,50. Da die Prüfung von der FN auch als 30-Tage-Test anerkannt ist, wurde auch eine dressurbetonte Note errechnet, die im Mittel 7,34 betrug und die springbetonte Note ein Mittel von 7,45.

Ausgesprochen schade, dass die vierjährige Schimmelstute Darlaine R vom Anglo Araber Hermes d’Authieux zum Fremdreitertest nicht mehr antreten konnte. Christin Schulz aus Alveslohe hat mit ihr am Geländetag noch den ausgelobten Stilpreis gewonnen und die Stute war bis dahin das am besten bewertete Pferd. Es ist bei der Spanne im Alter der Pferde etwas problematisch eine einheitliche Rangierung zu erstellen. Deshalb wurden von der Leitung des Vereins "Projekt Nurmi e.V." die drei- und vierjährigen Pferde jeweils unter sich rangiert und die fünf- und sechsjährigen gemeinsam.

Die beiden dreijährigen Pferde hatten die weiteste Anreise, kamen aus Leverkusen und wurden von Andreas Kellner im Sattel vorgestellt. Bester unter ihnen war das Deutsche Sportpferd SAPHIR von San Schufro (Old) / Waikiki (Hann) / World Cup I aus der Zucht von Günter Gerling, Heiligenstadt. Der Wallach beendete die Prüfung mit einer Endnote von 8,15. Mit sehr guter Leistungsbereitschaft (9,0) ausgestattet, wies Saphir mit 9,5 die beste Rittigkeit aller Probanden auf. Der überdurchschnittlich gute Galopp (8,5) wirkte sich auch mit hohen Noten beim Parcoursspringen (8,13) und im Geländeparcours (8,25) aus. Nicht ganz zufrieden waren die beiden Tierärztinnen, mit Atmung und Puls (PAT-Werte) was sich in einer Konstitutionsnote von 6,5 ausdrückte. In der Gesamtrangierung landete Saphir auf dem 3. Platz.

Ebenfalls fünfjährig und mit 8,30 zweithöchstes Ergebnis insgesamt hatte der Trakehner Anton von E.H. Napoleon Quatre (Trak) / Sternkönig xx / Authi xx, gezogen bei Andrea Köster (Lüttenmark) und im Besitz von Dirk Kiewalk, Heidekrug. Foto: Jutta Wego

Zwei der insgesamt vier fünf- und sechsjährigen Pferde rangierten ganz vorn. Bester und von Christina Rosenberger im Sattel toll in Szene gesetzt (die gelernte Dressurreiterin ritt erstmals ein Pferd im Gelände) war der fünfjährige Trakehner ROYAL SPACEMAN von E.A. Starway (Trak) / Skatman (ZW) / Mohammed (Trak), den die Besitzerin Beate Schmidtlein, Heidekaten selbst gezogen hat. Mit Endnote 8,39 wurde er nicht nur Sieger seiner Alterskalasse sondern führte auch die Gesamtrangierung an. Es gab hohe Noten zwischen 7,50 und 9,13 in allen Bewertungsteilen. In der Leistungsbereitschaft nimmt der Wallach mit 9,13 ebenfalls den Spitzenwert ein. 9,00 auf der Rennbahn bestätigen, dass Royal Spaceman ein "Galoppierer” ist, der auch im Geländeparcours zu den vier Besten gehört (8,50) und der sich zudem gut reiten lässt (8,5). Freispringen (8,13) und Parcoursspringen (8,25) liegen ebenfalls deutlich über "gut”.

Das dritte Pferd das die Endnote "gut” überstieg ist mit 8,30 der fünfjährige Trakehner ANTON von E.H. Napoleon Quatre (Trak) / Sternkönig xx / Authi xx, den Andrea Köster aus Lüttenmark gezogen hat und sich im Besitz von Dirk Kiewalk, Heidekrug, befindet. Unter dem Sattel der Finnin Hanna-Maria Korpi konnte sich Anton sehr gut entfalten, lieferte sein bestes Ergebnis mit 9,5 auf der Rennbahn, was mit der Note 9,00 für den Galopp korreliert. Geländeparcours (8,5) und Leistungsbereitschaft (8,75) waren weitere Highlights des Fuchswallachs, der schon Turnierplatzierungen aufweist.

Der Trakehner Halbmond von Ostermond (Trak) / Kleostro (Trak) / Wildschütz xx, Züchterin Elke Kiewald, Besitzer Dirk Kiewald, Heidekrug,  wurde mit 7,84 zweitbestes vierjähriges Pferd. Foto: Jutta Wego

Bestes vierjähriges Pferd war der Trakehner Hengst PRUSSO von Karl Lagerfeld (Trak) / Donaukönig (Trak) / Wolter (Trak) aus der Zucht und dem Besitz von Susanne Beckenbach, Molfsee. Mit Lena Beckenbach im Sattel kam Prusso auf eine Endnote von 7,94. Mit tollem Bergaufgalopp ausgestattet, erreichte er in dieser Gangart mit 9,25 das beste Ergebniss aller Probanden. Zusammen mit Schritt (8,0) und Trab (7,75) lieferte der Hengst die besten Grundgangarten, was ihn auch in der dressurbetonten Endnote mit 8,38 zum Spitzenreiter macht. Hätten ihm die Tierärzte bessere PAT-Werte bescheinigen können, die leider nur eine 6,0 ergaben, wäre der Hengst auch deutlich über dem "gut" in der Endnote gelandet.

Sein Alters- und Rassegenosse HALBMOND von Ostermond (Trak) / Kleostro (Trak) / Wildschütz xx, den Elke Kiewald, Heidekrug, gezogen hat und sich im Besitz des Trakehnerhofes in Heidekrug befindet, wurde mit Endnote 7,84 zweitbestes vierjähriges Pferd. Nach tollem Rennbahngalopp (9,0) hätte man sich auch bei Halbmond die PAT-Werte (6,5) etwas besser gewünscht. Parcoursspringen (8,0), Rittigkeit (8,0) und Leistungsbereitschaft (8,59 bestätigen, dass Halbmond ein Leistungspferd von überdurchschnittlicher Qualität und auch für den Springparcours sehr gut geeignet ist. (FW)

 

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