Casaltino heißt der Holsteiner Siegerhengst
Erschienen am 05.11.2013
Neumünster - Casaltino v. Casall-Carthago-Cantus (Stamm 5064) wurde von Manfred von Allwörden, Grönwohld, gezogen und ausgestellt und konnte die Körkommission bestehend aus dem Vorsitzenden, Hans-Joachim Ahsbahs, Zuchtleiter Dr. Thomas Nissen, Michael Gonell, Jens Hauschildt und - in diesem Jahr erstmalig dabei - Peter Rauert am meisten überzeugen. Der Siegerhengst wird vermutlich zunächst in Schleswig-Holstein - genauer gesagt im Stall Maas J. Hell in Kl. Offenseth - verbleiben, denn er wurde, wie schon der Körsieger des vergangenen Jahres, von für einem polnischen Zucht- und Turnierstall für 200 000 Euro ersteigert. Manfred von Allwörden war überglücklich über diesen Erfolg: "Es war spannend, spannend, spannend", freute er sich noch am nächsten Tag. Und als Manfred von Allwörden am Samstag abend nach Hause kam, erinnerte ihn ein Mitarbeiter daran, dass er vor zwei Jahren, als Casaltino ganze drei Tage alt war, gesagt hatte: "Das wird einmal der Siegerhengst 2013". Manfred von Allwörden wird die Körtage 2013 noch lange in Erinnerung behalten. Er stellte nicht nur den Siegerhengst, mit Crachas v. Cachas-Landadel-Lord (Stamm 504), der zum Holsteiner Verband geht, und Larion v. Lasino-Contender-Caletto I (Stamm 428) kamen zwei weitere gekörte Hengste aus seiner Zucht.
Casaltino, Holsteiner Siegerhengst v. Casall-Carthago-Cantus (Stamm 5064) wurde von Manfred von Allwörden, Grönwohld, gezogen und ausgestellt.
"Wir haben in diesem Jahr einen ausgeglichenen Jahrgang mit einer breiten Spitze gesehen”, sagte Dr. Thomas Nissen im Anschluss an die Körung. "Es haben sich viele moderne Typen mit guten Grundgangarten präsentiert”. Sechs Prämienhengste, die alle später in den Auktionsring kamen, hatten sich nach den drei Körtagen herauskristallisiert. Zum ersten Reservesieger ernannte die Kommission den typvollen Coruscant v. Connor-Cristo-Sir Shostakovich xx (Stamm 569) aus der Zucht und dem Besitz von Manfred Johannsen, Tornesch, der auf der Auktion für 77 000 Euro an die Besitzerin der Wild Turkey Farms im US-Staat Oregon verkauft wurde. Der Titel des zweiten Reservesiegers ging an Quick Time v. Quick Fire-Casall-Acord II (Stamm 6893) aus der Zucht und dem Besitz von Wiebke Hennings, Warringholz. Er wurde auf der Auktion für 120 000 Euro nach Italien zugeschlagen. Aus der Zucht und dem Besitz von Günter Fielmann, Schierensee, kommt ein Prämienhengst, der der "Dressurschiene” zuzuordnen ist: Amber v. Ampère WPN-Linaro-Reichsgraf (Stamm 776), dessen Halbbruder De Chirico unter dem Bereiter von Andreas Helgstrand, Daniel Bachmann, beim Schauabend mit einem spektakulären Auftritt geglänzt hatte. Amber erhielt bei 40 000 Euro den Zuschlag von Auktionator Uwe Heckmann. Landstallmeister Dr. Matthias Görbert vom Landgestüt Moritzburg freute sich über den Kauf (100 000 Euro) des Prämienhengstes Cassoulet v. Casall-Corrado I-Contender (Stamm 741) aus der Zucht von Friedrich Lütkemeier, Paderborn, und dem Besitz von Thomas Rieke, Bad Oeynhausen & Horst Stahlmann, Löhne. Der sechste Prämienhengst, Lint v. Limbus-Carthago-Lavall I (Stamm 266), aus der Zucht von Franz Sager, Aasbüttel, und aus dem Besitz von Glantz-Hamann GBR, Ammersbek, wurde von Auktionator Uwe Heckmann für 60 000 Euro zugeschlagen. Zwei weitere gekörte Hengste, die die 100 000 Euro-Marke "knackten”, waren Darcodello v. Darco BWP-Clearway-I Love You A.N.(Stamm 4847) aus der Zucht Detlef Hennings, Bendorf, und dem Besitz von Reimer Detlef Hennings & Dieter Mehrens, Struvenhütten, ein Halbbruder der beiden einstigen Preisspitzen Cascadello I und Cascadello II. Er wurde für 132 000 Euro an den slowakischen Stall Sport a Media verkauft. Der Catoki-Cassini I-Calido I-Sohn Catosini (Stamm 1446) aus der Zucht von Klaus Grothmann, Brunsbüttel, und dem Besitz von Wolfgang Brinkmann, Herford, kostete glatte 100 000 Euro.
Der Durchschnittspreis für die 18 versteigerten gekörten Hengste betrug 70 166,67 Euro. Zur diesjährigen Holsteiner Körung waren 64 Hengste erschienen, von denen 23 mit einem positiven Körurteil die Holstenhalle verlassen haben.
Bei den nicht gekörten Hengsten erzielte der von Horst Günter Kruse, Schönberg, gezogene und vom Holsteiner Verband ausgestellte Camulos v. Casall-Clearway-Corrado I (Stamm 7728) den Spitzenpreis. Der Braune, der nach Peru verkauft wurde, kostete 48 500 Euro, der Durchschnittspreis für 35 zugeschlagene nicht gekörte Hengste pendelte sich bei 17 971,43 Euro ein.
"Ich denke, wir dürfen mit dem Verlauf der beiden Auktionen nicht unzufrieden sein”, kommentierte Norbert Boley, Geschäftsführer der Hengsthaltung und Vermarktung des Holsteiner Verbandes, das Ergebnis. "Man hat deutlich gemerkt, dass der Rückgang im weltweiten Stutenbestand die Hengsthalter sehr bewusst einkaufen lässt”. Zum Auktionsergebnis der nicht gekörten Hengste fügte er hinzu: "Es hat sich einmal mehr gezeigt, dass die Hengste, die im Freispringen zu überzeugen wussten, auch gut bezahlt wurden".
Elite-Reitpferdeauktion: Eine Clarimo-Tochter erzielt den Spitzenpreis
"Es gab zwar keinen Ausreißer nach oben”, bilanzierte Auktionsleiter Peter Glisic nach der Holsteiner Elite-Reitpferdeauktion, "dafür konnten wir aber viele Züchter bzw. Besitzer mit guten bis sehr guten Preisen für ihre Pferde zufrieden stellen”. Den Spitzenpreis erzielte die vierjährige Schimmelstute Choice v. Clarimo-Corrado I-Carolus I (Stamm 1228) aus der Zucht und dem Besitz der ZG Sachau in Bohmstedt, die nicht nur durch ihr überragendes Freispringen überzeugen konnte. Sie wurde für 80 000 Euro für amerikanische Kunden am Telefon ersteigert. Die Amerikaner - in großer Anzahl nach Neumünster gereist - konnten ein erfolgreiches Wochenende verbuchen. Vier weitere Holsteiner Auktionsreitpferde werden die Reise über den großen Teich antreten. Bereits seit einigen Jahren sind Kunden aus der Türkei Kunden bei Holsteiner Auktionen. Sie ersteigerten für 75 000 Euro den springgewaltigen Cornet Obolensky BWP-Sohn Chicago a. e. Acord II-Renomee Z HAN-Mutter (Stamm 1947) aus der Zucht von Tommy Rahtje, Egernsund, und dem Besitz von Thomas Hornstrup, DK-Soendersoe. Der Braune, der im Vorfeld von Kunden oft probiert worden war, wird zunächst in Deutschland verbleiben, um in einem hessischen Turnierstall auf sportliche Aufgaben weiter vorbereitet zu werden. In einen bekannten Schweizer Turnierstall, der bereits sehr viele Erfolge mit Holsteiner Pferden feiern kann, geht der erst dreijährige Quirado-Cassini II-Silvester-Sohn Quantico (Stamm 2657) aus der Zucht und dem Besitz von Dr. Rolf Stecher, Nordhastedt, der 60 000 Euro kostete. Der Durchschnittspreis für 30 versteigerte Pferde betrug 40 133,33 Euro. Besonders erfreulich war, so Peter Glisic, dass alle angebotenen Pferde in Neumünster einen neuen Besitzer fanden.
Holsteiner Züchter des Jahres 2013: Wilfried Thomann aus Drelsdorf
Eine kleine, aber feine Zucht betreibt Wilfried Thomann in Drelsdorf, der Holsteiner Züchter des Jahres 2013 geworden ist. Er ist Züchter des Verbandshengstes Casall, der unter dem Namen Casall Ask unter Rolf-Göran Bengtsson entscheidend mit dazu beigetragen hat, dass die Schweden bei den Europameisterschaften der Springreiter in Herning Mannschaftsbronze gewannen. In der Einzelwertung verpasste das Paar nur knapp eine Medaille und wurde Vierter.
Der inzwischen 14-jährige Casall, Sieger in Weltcupspringen, Großen Preisen und Nationenpreisen, hat sich auch in der Zucht als ein "Juwel” erwiesen. Er ist bereits Vater von 13 gekörten Söhnen und 242 eingetragenen Töchter - 44 von ihnen erhielten eine Staatsprämie. Drei Mal - mit Vontessa VA 2008, Akimba 2011 und Cascada I 2013 - stellte Casall die Siegerstute der Elitestutenschau in Elmshorn. Seine Nachkommen gewannen auf deutschen Turnierplätzen in Dressur und Springen mehr als 300 000 Euro.
Für diesen züchterischen Erfolg wurde Wilfried Thomann vom Holsteiner Verband während des Schauabends als Züchter des Jahres 2013 mit der begehrten Landgraf I-Statue auszeichnet.
Georg-Ahsbahs-Medaille für Hermann J. Claussen
Hermann J. Claussen ist ein Züchter der "alten Schule”, ein bäuerlicher Züchter, der auf seinem Hof in Neuenkirchen (b. Heide) Landwirtschaft mit Schwerpunkt auf Milchvieh betreibt. Aus seiner Zucht stammen u. a. die Hengste Cassini I und Cassini II sowie Clarimo. Weitere gekörte Hengste aus der Zucht von Hermann J. Claussen sind Cassaro v. Coronado und Lovari v. Lasino
Für diese besonderen Zuchterfolge wurde Hermann J. Claussen anlässlich des Holsteiner Schauabends mit der Georg-Ahsbahs-Medaille ausgezeichnet.
Fritz-Thiedemann-Medaille in Silber: Philip Koch
Ehre, wem Ehre gebührt: Für seine Erfolge im Springsattel wurde der 16-jährige zweimalige Deutsche Meister der Junioren Springreiter, Philip Koch aus Tasdorf b. Neumünster, vom Holsteiner Verband mit der Fritz-Thiedemann-Medaille in Silber ausgezeichnet.
Silberne Ehrennadel des Holsteiner Verbandes: Dr. Matthias Görbert
Aufgrund von Umstrukturierungen innerhalb der Körkommission ist der Landstallmeister des Landgestüts Moritzburg, Dr. Matthias Görbert, aus der Holsteiner Körkommission ausgeschieden. Er hat diesem Gremium vo 2001 bis 2013 angehört.
Goldene Ehrennadel des Holsteiner Verbandes: Dr. Thomas Nissen
Am 15. Oktober hat Dr. Thomas Nissen im Rahmen einer kleinen Feierstunde sein 25-jähriges Dienstjubiläum als Zuchtleiter des Holsteiner Verbandes gefeiert. Anlässlich des Schauabends zeichnete ihn Jan Lüneburg für seine großen Verdienste um die Holsteiner Zucht mit der Goldenen Ehrennadel des Holsteiner Verbandes aus.
Goldene Medaille der FN: Günter Schüder
Günter Schüder aus Bahrenfleth zählt zu den profiliertesten Züchtern des Holsteiner Verbandes. Drei gekörte Hengste - Cardino, La Zarras und Pershing -, Prämienstuten und vor allem sehr erfolgreiche Turnierpferde stammen aus seiner Zucht. Da ist vor allem Chiara v. Contender-Coronado zu nennen, die unter Ludger Beerbaum bei den diesjährigen Europameisterschaften der Springreiter in Herning Mannschaftssilber gewann und Platz sechs in der Einzelwertung belegte. Für diese besonderen züchterischen Leistungen erhielt Günter Schüder die Goldene Medaille der FN.