Vier neue Hengste in Redefin gekört
Erschienen am 23.01.2014
Redefin - Zur diesjährigen Winterkörung am 22. Januar im Landgestüt Redefin wurden dem Verband der Pferdezüchter Mecklenburg-Vorpommern 18 Hengste gemeldet, 17 traten zur Bewertung an. 16 Reitpferdehengste wurden von einem dreijährigen Welsh B Hengst begleitet. Die Reitpferdehengste (elf dreijährig, vier vierjährig, einer fünfjährig) setzten sich zusammen aus sechs Mecklenburger, vier Hannoveraner, drei Deutsche Sportpferde, zwei Holsteiner und einem Hengst des Oldenburger Springpferdezuchtverbandes international.
Im Landgestüt Redefin wurde der vierjährige Deutsche Sportpferde Hengst von San Muscadet / Rubinstern Noir aufgezogen, den Dietrich Schulz (Winterfeld/SA) gezogen hat. Der typ- und bewegungsstarke Rappe wurde bei der Winterkörung in Redefin gekört. Foto: Jutta Wego
Es waren unterschiedliche Gründe, die die Aussteller bewogen zur Winterkörung nach Redefin zu kommen und nicht zur Hauptkörung im Herbst. Es waren Hengste darunter, die im November gesundheitlich nicht ganz fit waren. Einige hatten inzwischen auch eine erste recht ordentliche Prüfung (30-Tage-Veranlagungstest) abgelegt. Aussteller einiger Hengste wiederum waren im irrtümlichen Glauben, dass ihr Hengst bei einer Nachkörung eher die Chance hat ein positives Körurteil zu erhalten. Dass dem nicht so ist, zeigt das Ergebnis. Von den 16 Reitpferdehengsten erhielten nur drei das Prädikat "gekört". Es stellt sich die Frage, ob es zukünftig sinnvoll ist eine solche Winterkörung durchzuführen. Zumal die neuen Richtlinien ab 2015 vorsehen, dass nur noch geprüfte Hengste zum Einsatz kommen sollen. Dann macht eine solche Körung kaum noch Sinn!
Gekört wurde auch ein Holsteiner Schimmelhengst von Clinton I / Camposanto (169 cm groß) der sich im Besitz von Sandro Schulz (Kehrberg/BB) befindet und in diesem Jahr bei Rocco Hennig in Sternfeld aufgestellt wird. Foto: Jutta Wego
Auch Dr. Frank Dieffenbacher trat mit einem gekörten Welsh B Hengst wieder die Heimreise nach Neustrelitz an. Der Schimmelhengst Sophianora Napoleon (134 cm groß) überzeugte die Kommission mit seinem korrekten Körperbau, einem rassespezifischen Typ und der exzellenten Technik am Sprung. Bei Norbert Mittelstädt in Sophienhof, seit Jahren ein engagierter Welsh-Züchter, ist der Sohn des Sophianora Largo aus der Staatsprämienstute Elionora (v. Coed Coch Endor) geboren. Den Vater, der die Palomino Farbe trägt, hat Norbert Mittelstädt selbst aus der Stute Elionora gezogen. Sophianora Napoleon ist somit ein gelungenes Produkt enger Verwandtschaftszucht.
Ein dreijähriger Deutscher Sportpferde Hengst von Askido / Lesotho, den Mario Schirrmann (Neureetz/BB) als Züchter ausgestellt hat und beste Springtechnik präsentierte, erhielt in Redefin ebenfals ein positives Körurteil. Foto: Jutta Wego
Zwei der drei Deutschen Reitpferdehengste wurden gekört. Dazu gehört ein bereits vierjähriger Rappe, den das Landgestüt Redefin selbst aufgezogen hat. Zur Körung im Herbst hatte er gesundheitliche Probleme und konnte deshalb auch nicht am 30-Tage-Test im November teilnehmen. Dietrich Schulz (Winterfeld/Sachsen-Anhalt) hat den 171 cm großen Hengst mit San Muscadet (v. Sir Donnerhall I) aus der Staatsprämienstute Rosanna von Rubinstern Noir / Galib Ben Afas ox gezogen. Ein sehr typvoller Hengst, der sich durch besonders gute Bewegungsqualitäten auszeichnet und den Redefiner Hengstkatalog in diesem Jahr bereichern wird.
Unbestritten war auch das positive Körurteil des 134 cm großen Welsh B-Hengstes Sophianora Napoleon von Sophianora Largo, den Norbert Mittelstädt (Sophienhof) gezogen hat und von Dr. Frank Dieffenbacher (Neustrelitz) ausgestellt wurde. Foto: Jutta Wego
Der zweite gekörte Hengst des Deutschen Sportpferdes ist ein dreijähriger Askido-Sohn, den Mario Schirrmann (Neureetz/Brandenburg) mit Lacrima, eine Lesotho / Dirk-Stute, gezogen und in Redefin selbst ausgestellt hat. Der mütterliche Großvater Dirk (ein Direx-Sohn) wurde in den 1980er Jahren im Raum Pasewalk stark eingesetzt. Aus dieser Region (Plöwen) stammt auch Mutter Lacrima. Ihr nun gekörter Sohn mit einem Stockmaß von 162 cm zeichnet sich durch sein exzellentes Springtalent aus. Mit bester Technik und Übersicht präsentierte sich der Hengst bei der Körung.
Vierter gekörter Hengst im Bunde, der die Schimmelfarbe trägt, ist ein 169 cm großer Holsteiner Sohn des Clinton I aus der Tamara von Camposanto / Caletto I. Gezogen wurde der Hengst von Wolfgang Heller aus Hennef/NRW und ausgestellt von seinem brandenburgischen Besitzer Sandro Schulz aus Kehrberg. Vorgestellt wurde der Hengst mit riesigem Springvermögen von Rocco Henning aus Sternfeld bei Demmin, wo der Holsteiner auch aufgestellt wird. (FW)