Rangierung der erfolgreichen Züchter Mecklenburger Pferde & Ponys 2013

Erschienen am 18.02.2014
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Thomas Kramer und Wolfgang Bahlke führen die Listen an

Im Anrechnungszeitraum 2013 (01.10.2012-30.09.2013) gab es insgesamt 1.637 erfolgreiche Mecklenburger Pferde und Ponys mit Papieren des Verbandes der Pferdezüchter MV, die zusammen eine Jahresgewinnsumme von 432.764 Euro aufweisen. Sie stammen aus Ställen von 855 Züchtern bzw. Zuchtgemeinschaften.

In den zurückliegenden Jahren hat sich die Zahl der Züchter mit erfolgreichen Pferden/Ponys in MV wie folgt entwickelt: 2012/830, 2011/853, 2010/870; 2009/885; 2008/909; 2007/909; 2006/886; 2005/854). Das sind im Mittel der letzten 8 Jahre 875 Züchter. Somit ist die Zahl der erfolgreichen Züchter zum langjährigen Jahresmittel um 45 gesunken (5,4%). 20 Züchter konnten wir ermitteln, die sowohl erfolgreiche Mecklenburger als auch Ponys gezüchtet haben (2012/25, 2011/30, 2010/19; 2009 und 2008 je 23). Zu berücksichtigen ist, dass die Berechnungen nur Erfolge enthalten, die in LPO-Prüfungen errungen wurden. Erfolge aus Wettbewerben (WBO-Erfolge) werden bei der FN nicht registriert. Pferde, die nur im Ausland mit ausländischen Reitern Erfolge haben, sind nur erfasst (ohne Gewähr), wenn sie bei der FEI internationale Erfolge aufweisen.

Mecklenburger Züchter und ihre Zuchtprodukte: Ulrike Anders aus Drosedow bei Demmin hat die Mecklenburger Siegerstute des Jahres 2013, Fuggers Black Pearl, aus ihrer Staatsprämienstute Donna F von D’Olympic / Sonnenball gezogen. Foto: Jutta Wego

1.360 im Jahre 2013 erfolgreiche Mecklenburger mit einer Jahresgewinnsumme von 393.680 Euro haben 683 verschiedene Züchter (2012: 1.375 Pferde/ 399.841 Euro/ 697 Züchter; 2011: 1.494 Pferde/ 460.508 Euro, 696 Züchter; 2010: 1.450 Pferde/ 416.765 Euro/ 745 Züchter). Die Zahl der Züchter von Mecklenburgern die 2013 Erfolge hatten ist somit von 2010 zu 2013 um 62 (8,3%) gesunken.

277 erfolgreiche MV-Ponys mit einer Jahresgewinnsumme von 39.084 Euro im Jahre 2013 stammen von 172 verschiedenen Züchtern (2012: 256 Ponys/ 38.622 Euro/ 153 Züchter; 2011: 241 Ponys/ 36.608 Euro/ 157 Züchter, 2010: 222 Ponys/ 36.247 Euro/ 166 Züchter). Bei den Ponyzüchtern hält der Aufwärtstrend der letzten Jahre weiter an. Die Zahl der erfolgreichen Züchter ist zwischen 160 und 170 stabil, deren erfolgreiche Ponys sind in den letzten vier Jahren aber um knapp 25 Prozent gestiegen.

Der Züchter ist das wichtigste Glied in der Kette derer, die mit Pferden zu tun haben. In der Praxis steht er jedoch, sowohl was die Kostendeckung betrifft, als auch in der medialen Darstellung, meist hinten an. Wirtschaftlich gesehen ist Pferdezucht, von Ausnahmen abgesehen, uneffektiv. Einzig Idealismus der Züchter hat Deutschland zur Pferdezuchtnation Nummer eins in der Welt gemacht. Allerdings muss auch Deutschland inzwischen aufpassen, um diese Position nicht zu verlieren. Die Zerstückelung in eine Vielzahl von Zuchtbüchern allein bei Reitpferden trägt dazu bei, dass andere Nationen, wie beispielsweise die Niederlande, den Deutschen vordere Positionen abringen.

Besonders engagiert sind in Mecklenburg-Vorpommern die Shetlandpony-Züchter die hier ihre Staatsprämienstuten bei der Elitestutenschau 2013 in Mühlengeez präsentieren.
Foto: Jutta Wego 

In diesem Beitrag wollen wir den Blick auf die Züchter lenken und haben anhand ihrer gezüchteten Pferde, die im Turniersport 2012 erfolgreich waren, eine Rangierung nach der Jahresgewinnsumme (JGS) ihrer Pferde bzw. Ponys erstellt. Nach der Jahresgewinnsumme deshalb, weil es für Erfolge in Basisprüfungen (Reitpferde, Eignung etc.) keine Ranglistenpunkte gibt. Die Rangierung der Züchter haben wir, wie die der Pferde und Ponys, in Tabellen dargestellt.

Den Wohnort der Züchter haben wir aus datenschutzrechtlichen Gründen weg gelassen und nur die Postleitzahl angegeben. Zusätzlich stehen in den Tabellen neben der JGS die Lebendgewinnsummen (LGS) aller erfolgreichen Pferde/Ponys des jeweiligen Züchters. Es folgen Spalten mit Angaben der Disziplin, in denen die Pferde/Ponys des jeweiligen Züchters erfolgreich waren. Die vorletzte Spalte zeigt die Anzahl der erfolgreichen Pferde/Ponys des Züchters an. In der letzten Spalte steht der Name des Pferdes bzw. Ponys, das 2013 vom jeweiligen Züchter am erfolgreichsten war.

Zur Berechnung von Züchterprämien werden alle platzierten Pferde berücksichtigt, Geld bekommt aber nur der Spitzenbereich. Das System der Züchterprämie sieht folgende Regelung vor: Sämtliche Platzierungen in den Prüfungen nach LPO dienen als Berechnungsgrundlage. Berücksichtigt werden auch die Erfolge deutscher Pferde unter deutschen Teilnehmern im Ausland sowie die international erfolgreichsten deutschen Pferde unter ausländischen Reitern oder Fahrern. Hinzu kommen die Erfolge deutscher Pferde, die bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften Medaillen holen.

Rund 95 Prozent des gesamten Züchterprämienaufkommens geht direkt an die Züchter. Tatsache ist aber, dass Züchter von Pferden mit Erfolgen im unteren Bereich - die große Mehrheit also - kaum Prämien zu erwarten haben. Empfangsberechtigt sind außerdem nur solche Züchter, die Mitglied einer der FN angeschlossenen Züchtervereinigungen sind und mindestens ein aktives Zuchtpferd in ihrem Besitz haben. Züchter, die die Zucht aus Alters- oder anderen Gründen aufgegeben haben, sind somit vom Bezug der Züchterprämie ausgeschlossen, selbst wenn von ihnen noch ein Spitzenpferd im Turniereinsatz ist.

Thomas Kramer 2013 erfolgreichster Züchter

Im vorigen Jahr auf Platz zwei, steht Thomas Kramer aus Bützow in diesem Jahr im Ranking der erfolgreichsten Züchter von Mecklenburgern an der Spitze. Mit drei Pferden in die Wertung gegangen, hat ihm der inzwischen 17-jährige Principal (v. Prinz Oldenburg / Grabensprung) die klare Führung gebracht. Obwohl er nur in der letzten Hallensaison im Einsatz war, hat der Schimmel mit Martin Fuchs (Schweiz) 51.984 Euro gewonnen. Den größten Erfolg feierte das Paar im November vorigen Jahres in der Wiener Stadthalle mit dem Sieg im Fünf-Sterne Weltcupspringen, bei dem sie 37.500 Euro kassierten.

Der von Thomas Kramer gezogene Principal (v. Prinz Oldenburg) war 2013 der erfolg-reichste Mecklenburger und brachte auch seinen Züchter an die Spitze. Foto: Jutta Wego

Zu den Erfolgspferden von Thomas Kramer zählte 2013 auch die zehn Jahre jüngere Principal-Vollschwester Paloma K. Unter Silvio Wascher (Broock) hat die Schimmelstute 2013 bei 19 Platzierungen, vorwiegend in Klasse M, 946 Euro gewonnen. Auch Nachwuchsreiter Florian Villwock aus Tempel reitet mit Gloria (v. Gloriosus / Grannox) ein Zuchtprodukt von Thomas Kramer, das 19 Schleifen in Springen der Klasse A und L sammelte (377 Euro JGS).

Regelmäßig im Spitzenfeld war Arno Göwe (Broock) zu finden. Im vorigen Jahr auf Rang 5 etwas zurückgefallen, nimmt der Züchter und Landwirt in diesem Jahr wieder den 2. Platz ein, der er auch 2011 innehatte. Von seinen 22 erfolgreichen Pferden war der achtjährige Clint der Beste. Wie eine ganze Reihe der Pferde von Arno Göwe stammt auch Clint von Cellestial ab und hat eine Matador xx-Mutter. Ronny Lösche (Petershagen/NRW) reitet ihn und hat 2013 mit 24 Platzierungen in den Klasse M und S 3.858 Euro gewonnen. In Stöhen gab es einen S-Sieg.

Arno Goewe aus Broock liegt mit 22 erfolgreichen Turnierpferden, die meisten von Cellestial abstammend, auf dem 2. Platz im Ranking der Mecklenburger Züchter.
Foto: Jutta Wego

Auf den 2. Platz der Göwe-Pferde folgt Charlotta. Die neunjährige Cellestial / Godavari xx-Stute befindet sich in brasilianischem Besitz, wird von Philipp Rüping (Mühlen) geritten und hat bei sieben internationalen Platzierungen 3.749 Euro gewonnen. Größter Erfolg der Zwei war der 4. Platz im Großen Preis von Drachten (Niederlande). Auch die ein Jahr ältere Vollschwester zu Clint, Cassiopeiea, gehört auf dem 3. Platz zu den Besten. Immer noch in Göwes Besitz, hat der Norweger Stein Andresen 3.476 Euro mit dem langjährigen Spitzenpferd von Heiko Schmidt (Neu Benthen) gewonnen.

Cindy Hahs - hier in ihrer aktiven Zeit auf Gustav - hat die Cellestial-Stute Catharina gezogen, die sie auf den 3. Platz im Züchterranking bringt. Foto: Jutta Wego

Aufgrund seiner spektakulären Erfolge in den USA hat André Thieme die Cellestial / Monsum mit einer Gewinnsumme von 14.678 Euro auf den 2. Platz der erfolgreichsten Mecklenburger geritten. Damit ist auch ihre Züchterin Cindy Hahs (Tribsees) weit nach vorn gekommen und nimmt im Ranking den 3. Platz ein. Die Stute befand sich im Besitz von Mario Bohn (Pöglitz bei Grimmen), wurde von Matthias Granzow in den gehobenen Sport gebracht, bevor sie an Set Vallonrat (USA) verkauft wurde.

Die meisten Mecklenburger Pferde mit Erfolgen im Jahre 2013 kommen auch 2013 wieder aus dem Gestüt Ganschow. Für 59 erfolgreiche Mecklenburger, so viel wie auch 2012 (2011/69, 2010/59), werden Erfolge ausgewiesen. Sie haben zusammen 14.326 Euro gewonnen und damit eine ähnliche Summe wie im Vorjahr (14.397). werden, wurden im Gestüt Ganschow gezogen und haben zusammen 14.397 Euro gewonnen.

Friedhelm Mencke und sein Gestüt Ganschow haben mit 59 exakt die gleiche Zahl an erfolgreichen Pferden wie 2012 und liegen im Züchterranking auf Platz 4. Foto: Jutta Wego

Am erfolgreichsten war auch im Gestüt Ganschow eine Cellestial-Tochter. Aus einer Adriano-Stute gezogen, hat Ramona Schilloks bei 30 Platzierungen in Klasse M und S 2.542 Euro mit der Zehnjährigen gewonnen. Zweitbestes Ganschower Pferd ist die sechsjährige Cypriana (v. Cypriano / Grabensprung), die ebenfalls unter Ramona Schilloks 49 Mal im Geld war, vorwiegend in Springpferdeprüfungen und dabei 1.927 Euro gewann. Es folgt das achtjährige Dressurpferd Zontano (Zigeunerheld xx / Monjul) der unter seiner Besitzerin Franziska Schäfer (Schriesheim/Baden Württemberg) bei 29 Dressurplatzierungen in Klasse L und M 1.003 Euro gewonnen hat.

Wolfgang Bahlke steht bei den Ponyzüchtern an der Spitze

Von den 172 erfolgreichen Ponyzüchtern haben die Zuchtprodukte von Wolfgang Bahlke (Wulkenzin) das meiste Geld gewonnen und ihren Züchter damit, im Todesjahr seines erfolgreichsten Hengstes Eldorrado, an die Spitze gebracht. Mit 15 erfolgreichen Ponys nimmt Wolfgang Bahlke auch hinsichtlich der Quantität einsam die Spitze ein. Je sechs Erfolgsponys wurden Günter Helm (Eldena) und Andree Bleck (Neubukow) ermittelt.

15 Ponys brachten Wolfgang Bahlke aus Wulkenzin 2013 an die Spitze des Rankings der Ponyzüchter, sein Bester war Duplo B. Foto: Jutta Wego

Von den 3.217 Euro die die Ponys von Wolfgang Bahlke verdient haben wurden 50 Prozent in der Dressur erzielt. Sein erfolgreichstes Pony ist Duplo B. Der neunjährige Destino R-Wallach entstammt einer Eldorrado-Mutter und wird von Vanesse Schröder (Hostmar/NRW) Dressur geritten. 30 Mal ging die Nachwuchsreiterin 2013 mit Duplo B in A-Dressuren auf die Ehrenrunde und hat dabei 638 Euro gewonnen. Auf 526 Euro kommt Down Under. Der ein Jahr jüngere gekörte Vollbruder zu Duplo B ist ebenfalls ein Dressurspezialist und hatte 2013 mit Louisa Simon (Krefeld/RHL) 15 L-Dressurerfolge. Etliche Ponys von Wolfgang Bahlke sind im Fahrsport erfolgreich. Dazu gehört auch der erst fünfjährige Dorieno (v. Destino R / Eldorrado), der bei Familie Grundmann 2013 auch Landeschampion wurde und vor der Kutsche bei 16 Platzierungen (darunter acht Siege) im Einspänner 524 Euro gewonnen hat.

Werner Reimer, der das Haflingergestüt in Zarnewanz betreibt - hier mit Partnerin Birgit - führte das Ranking dreimal an und ist jetzt Zweiter. Foto: Jutta Wego

In den Jahren 2010 bis 2012 führte er das Ponyzüchterranking an. In diesem Jahr liegt das Haflingergestüt von Werner Reimer (Zarnewanz) mit fünf erfolgreichen Haflingern, die 1.510 Euro gewonnen haben, auf dem 2. Platz.

Nach wie vor verdanken sie diese Erfolge dem 15-jährigen Moses. Aus der Elitestute Almblume mit Midas-Hanja gezogen, gehört Moses zu den erfolgreichsten deutschen Fahrponys überhaupt. Sein langjähriger Besitzer und Fahrer Patrick Hanisch, der dem Bundeskader der Pony-Einspännerfahrer angehört, trat in diesem Jahr etwas kürzer und hat bei zehn S-Platzierungen (darunter fünf Siege) 869 Euro gewonnen. 2012 waren es bei 30 S-Platzierungen 2.345 Euro. Die letzte Weltmeisterschaft im November in Pau/FRA gehört nicht mehr in den Auswertungszeitraum 2013. Patrick Hanisch war mit Moses dabei, holte mit der Mannschaft Silber und wurde in der Einzelwertung Achter.

Fünf erfolgreiche Ponys hat Patricia von Mirbach in Kühlungsborn gezogen - hier mit ihrem gekörten und in der Dressur erfolgreichen Ballack vM. Foto: Jutta Wego

Auf dem 3. Platz im Ranking der Ponyzüchter folgt Peter Müller (Röbel). Drei Ponys aus seiner Zucht haben 1.389 Euro gewonnen. Der Beste ist mit 1.207 Euro der 12-jährige Fiorello (v. Fiorello / Colonel). Julie Joyce Nehme (Kahl am Main/Bayern) ging mit ihm in A- und L-Springen 44 Mal auf die Ehrenrunden, achtmal führten sie sie als Sieger an. Peter Müller folgt Patricia von Mirbach (Kühlungsborn) auf dem 4. Platz. Ihre alle noch recht jungen fünf Erfolgsponys brachten eine Gewinnsumme von 1.079 Euro. Am erfolgreichsten war der siebenjährige Vivus vM (v. Vivaldi / Orchard d’Avranches). 2012 noch von Franziska Lass (Griebenow) erfolgreich beim Bundeschampionat geritten, hat Lea Weberbauer (Berlin) 2013 mit ihm in 27 A- und L-Platzierungen 636 Euro gewonnen. 280 Euro gewann 2013 der gekörte siebenjährige Ballack vM (v. Beckenbauer / Bennos Dream). Eileen Henglein (Wassermungenau/Bayern) ist mit ihm in L-Dressuren erfolgreich. (FW)

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