Hengstschau mit bleibendem Erinnerungswert in Neu Benthen

Erschienen am 18.03.2014

Der 20-jährige Cellestial (Cantus / Windesi xx) spielte bei der Hengstschau in Neu Benthen seine ganze Lebensfreude aus. Foto: Jutta Wego

Neu Benthen - Sie gehörte zu den Höhepunkten des 5. Mecklenburger Hallen-Derbys. Die längst zur Tradition gewordene Hengstschau der EU-Besamungsstationen Schmidt (Neu Benthen) und Sprehe (Benstrup-Löningen) erhielt außerordentlich positive Kritiken. "Donnerwetter war das eine Klasseschau", rief Uwe Boblan aus Rostock bei uns an, der die Hengstschau live auf ClipMyHorse gesehen hat. In der Tat gab es sowohl was die Qualität der vorgestellten Hengste als auch den Ablauf betrifft fast überschwängliche Kritiken. Die Halle war bis auf den letzten Platz gefüllt, obwohl am Giebel für Freunde der Station ein eigener Bereich eingerichtet wurde.

CHANCENREICH, dreijähriges Deutsches Sportpferd von Cellestial / Casall mit Otto Vaske.
Foto: Jutta Wego

CHAP II, vierjähriges Deutsches Sportpferd von Cellestial / Contender mit Johannes Holzeder. Foto: Jutta Wego

Nach der Begrüßung durch die Moderatoren Claus Schridde und Hausherr Heiko Schmidt, sowie dem immer wieder gern erlebte Auftritt des Tenor Stephan Fischer, der den "Pferdeleuten" längst ans Herz gewachsen ist, ging es Schlag auf Schlag. Den Anfang machten die dreijährigen Youngster der Station Schmidt. QUAID RIGHT (Quaid I / Contendro I) hat Heiko Schmidt auf der Süddeutschen Körung in München entdeckt. Der Schimmel COME AND FLY (Cornet Obolensky / Calido I) war Bester Springhengst beim "Schaufenster der Besten” in Neustadt-Dosse und ging bei der Auktion ebenfalls in den Stall Schmidt. CHANCENREICH (Cellestial / Casall) wurde von Vater Heinz Schmidt als Fohlen gekauft und im November 2013 avancierte er zum Springsieger in Redefin. Er hat seine Beschälerbox in der Station Klatte (Klein Roscharden) wo er als Pachthengst seine Novizenjahre verbringen wird. Alle Drei demonstrierten unter dem Sattel ihre hohen Rittigkeitswerte und Bewegungsqualität. Sie wurden bei der Schau in völliger Harmonie und Losgelassenheit auch über Trabstangen und Grits geritten. "Mit dieser schonenden Ausbildung in der Anfangszeit haben wir gute Erfahrungen gemacht und die Hengste haben Spaß daran", betonte Heiko Schmidt.

COME AND FLY, dreijähriges Deutsches Sportpferd von Cornet Obolensky / Calido I mit Jan Peters. Foto: Jutta Wego

QUAID RIGHT, dreijähriges Deutsches Sportpferd von Quaid I / Contendro I mit Jan Peters. Foto: Jutta Wego

Spring- und Dressurhengste waren in Gruppen zu drei Pferden eingeteilt und wechselten sich ab. Der Umbau in der Halle ging in Windeseile und die Helfer ernteten Szenenapplaus. Die älteren Springhengste zeigten ihr Talent über Kurzparcours. Beeindruckend die Vorstellung von CHAP II (Cellestial / Contender) mit seinem bayerischen Pächter Johannes Holzeder. Deutlich weiter gereift, glänzte der vierjährige Schimmel sowohl hinsichtlich Rittigkeit, Charakter und Springmanier. Er kann seinen Vater und seinen zehnjährigen Vollbruder CHAP I nicht verleugnen. Letzterer wurde im hinteren Teil der Schau von Denis Svensson präsentiert und die Springständer reichten nicht aus, um an die Grenze seines Springvermögens zu gehen. Auch bei den höchsten Abmessungen ging nichts von seiner brillante Technik verloren.

CORRINGTON, fünfjähriger Holsteiner von Corrado I / Carthago mit Thomas Kleis.
Foto: Jutta Wego

QUIDAMO, elfjähriger Westfale von Quidam’s Rubin / Lafontain mit Denis Nielsen.
Foto: Jutta Wego

Auch Thomas Kleis half aus und stellte den fünfjährigen CORRINGTON (Corrado I / Carthago) unter dem Springsattel vor. Wegen des Schimmelhengstes reiste auch Wolfgang Brinkmann aus Herford an, der Corrington vor wenigen Wochen erworben hat, aber zur Ausbildung weiter in Neu Benthen belässt. Er wiederholte seinen Musterauftritt den er zwei Tage zuvor bei einem Sieg in einer Springpferdeprüfung mit Wertnote 8,8 hatte.

DUJARDIN, vierjähriger Mecklenburger von D’Olympic / Laurentio mit Hermann Gerdes. Foto: Jutta Wego

FÜRST WILHELM, achtjähriger Oldenburger von Fürst Heinrich / Sandro Hit mit Eyal Zlatin. Foto: Jutta Wego

CHRIST, neunjähriger Hannoveraner von Compentent / Picard mit Eyal Zlatin.
Foto: Jutta Wego

Das Gestüt Sprehe stellte Spitzenbewegungshengste vor. Ein Raunen ging durch die Halle als Hermann Gerdes mit dem Siegerhengst DUJARDIN (D’Olympic / Laurentio) die Bahn betrat. Der Siegerhengst von Redefin 2012 mit Mecklenburger Brand ist ein ganzer Mann geworden und glänzte mit überragender Bewegung. Das gilt auch für FÜRST WILHELM (Fürst Heinrich / Sandro Hit). Der Bundeschampionatsfinalist von 2012 trat mit einem kaum zu überbietenden Schritt und ganz viel Ausstrahlung auf. CHRIST (Competent / Picard), der genetisch doppelt veranlagte Rappe, erhielt Szenenapplaus und war deshalb auf den Schlussrunden etwas aufgeregt. Seine Vererberqualität hat er auch in Mecklenburg-Vorpommern längst unter Beweis gestellt.

ABU DHABI, dreijähriger Hannoveraner von Ampere / Weltmeyer mit Hermann Gerdes. Foto: Jutta Wego

CHIRON XX, 13-jähriger Englischer Vollblüter von Valanour xx / Top Ville xx. Foto: Jutta Wego

22 Hengste waren in Neu Benthen dabei und einer durfte natürlich nicht fehlen. Gemeinsam mit seinen drei anwesenden Söhnen Chap I, Chap II und Chancenreich erschien im letzten Bild der "Chef", Stempelhengst und Liebling der Station, CELLESTIAL (Cantus / Windesi xx). Mit der Deutschen Fahne als Decke eingeführt, war ihm sein Alter keineswegs anzusehen. Der Schimmel zeigte Lebensfreude pur und Uwe Hannöver, der ihn an der Hand hatte, konnte seinen Übermut kaum bändigen. Man hatte den Eindruck als wolle der 20-jährige Senior, der zusammen mit seinem Sohn Chap I zu den ein Prozent besten Hengsten Deutschlands gehört, sagen, "seht her wie fit und gesund ich noch bin".

Eine tolle Schau ging nach knapp drei Stunden zu Ende. Im Festzelt wirkte sie bei vielen Gesprächen noch nach.  (FW)

Die Halle in Neu Benthen war zur Hengstschau mit Besuchern gut gefüllt.
Foto: Jutta Wego

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