Landeselitestutenschau in Mecklenburg-Vorpommern wird noch liberaler
Erschienen am 08.04.2014
Höhepunkte in einer regionalen, der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) angegliederten Züchtervereinigung für Pferde sind Hengstkörungen, Eliteschauen für Stuten und Landeschampionate für Fohlen. Das ist auch im Verband der Pferdezüchter Mecklenburg-Vorpommern e.V. (VPZMV) so.
Die Hauptkörung für Reitpferdehengste, die der Verband im November jeden Jahres in Redefin durchführt, ist schon seit Jahren auch für Hengste offen, deren Zuchtpapiere von anderen deutschen und europäischen Züchtervereinigungen erstellt wurden. Bei Landes-Elitestutenschauen (LEES) war das bisher nur für Stuten der Pony- Kleinpferde und Spezialrassen der Fall.
Auf seiner Sitzung am 2. April dieses Jahres hat der Vorstand des Verbandes der Pferdezüchter Mecklenburg-Vorpommern zur weiteren Harmonisierung des züchterischen Geschehens einen weitreichenden Beschluss gefasst. In Anlehnung an europäisches Recht, nach dem der territoriale Tätigkeitsbereich von Züchtervereinigungen erweitert werden kann und nicht an politische Grenzen gebunden ist, wurde die Zulassung von Stuten zur LESS geändert.
Die Landes-Elitestutenschau in Mühlengeez - hier Siegerstute Black Pearl des Jahres 2013 - wird noch liberaler und ermöglicht es den Züchtern oder Haltern von Reitpferdestuten die Papiere anderer Verbände haben und in das Zuchtbuch des Mecklenburgers eingetragen sind, an der Schau teilzunehmen und den Staatsprämientitel zu erhalten. Foto: Jutta Wego
Nach Definition der Zuchtbuchordnung (ZBO) gelten Reitpferderassen, die in den Pedigrees des Mecklenburger enthalten, aber keine Mecklenburger sind, als Veredlerrassen. Dieser Definition folgend, passt der Vorstandsbeschluss nun die Zulassung von Stuten zur LEES sinngemäß an. Das bedeutet, dass ab 2014 neben Mecklenburgern auch deren Veredlerrassen (das sind alle Reitpferderassen) zur LEES zugelassen werden können, die zur Zuchtbuchaufnahme (ZBU) vorgestellt werden und die entsprechenden Anforderungen erfüllen.
In einem weiteren Beschluss wurde auch das Alter für die zur Zulassung zur LEES für alle Rassen von drei Jahre auf drei bis vier Jahre erweitert.
Für die Landes-Elitestutenschau sind somit ab diesem Jahr alle drei- und vierjährigen Stuten zugelassen, die in den Zuchtbüchern für das Mecklenburger Warmblut sowie der Pony, Kleinpferde- und Spezialrassen eingetragen sind, die Mindestanforderungen in den Merkmalen Typ/Modell, Exterieur, Schritt, Trab und der Leistungsprüfung erfüllen.
Das bedeutet in Praxi, dass Reitpferdestuten von Züchtern/Besitzern, die als Fohlen von einer anderen als der Züchtervereinigung in Mecklenburg-Vorpommern registriert, oder bis zum Alter von vier Jahren gekauft wurden, bei einer der Zuchtbuchaufnahmen des VPZMV in das Zuchtbuch des Mecklenburgers eingetragen wurden (womit Besitzer automatisch die Mitgliedschaft im VPZMV erwerben), zur Landes-Elitestutenschau zugelassen werden können. Voraussetzung ist, dass die Stuten in jedem Einzelmerkmal die Note 6,00, im Merkmal Rasse- und Geschlechtstyp mindestens die Note 8,00, in der Gesamtbewertung mindestens die Note 7,50 und bei der Leistungsprüfung Zuchtrichtung Reiten mindestens die Note 7,3 erreichen.
Ein weiterer Vorstandsbeschluss vom 2. April betrifft die Rasse Lewitzer. Diese Ponyrasse, für die der Verband der Pferdezüchter Mecklenburg-Vorpommern e.V. das "Ursprungszuchtbuch" führt, wurde in die Liste der "Spätreifen Rassen" aufgenommen. Das hat zur Folge, dass Stuten dieser Rasse, die zum Zeitpunkt der LEES noch nicht mit den geforderten Ergebnissen (Fahren: 7,50 oder Reiten: 7,30) die Leistungsprüfung absolviert haben, diese bis zum 31. Oktober, der dem 60. Lebensmonat folgt, nachholen können. (FW)