Redefiner Hengstschau vor großer Kulisse
Erschienen am 09.03.2015
CELENCIO (dreijähriger Oldenburger von Cennin x Florensio I). Foto: Jutta Wego
So voll war die Reithalle im Landgestüt Redefin lange nicht mehr. Am 7. März strömten die Freunde des Landgestüts und schöner leistungsstarker Hengste nur so nach Redefin, um die dreistündige Schau der Gestütshengste zu erleben, zusätzlich motiviert durch schönes frühlingshaftes Wetter.
FÜRSTENHOF (fünfjähriger Hannoveraner von Fürst Grandios x Weltmeyer), mit Birgit Senftleben. Foto: Jutta Wego
Eingestimmt durch das Redefiner Fanfarencorps, eröffnet durch Geschäftsführerin Antje Kerber und moderiert von ihren Stellvertreter Rolf Günther, präsentierten sich in 16 Bildern 22 Hengste aus dem 43 köpfigen Beschälerlot des Landgestüts und fünf Shetlandponys aus der Hengstarmada von Elisabeth & Gisbert Koch aus dem benachbarten Setzin. Von einer ganzen Reihe weiterer Hengste, die nicht mehr im offiziellen Stationierungsplan stehen, aber durchaus noch interessant sind, steht im Landgestüt Tiefgefriersamen zur Verfügung.
LAST MAN (vierjähriger Hannoveraner von Last Man’s Hope x Stakkato), mit Daniel Wascher. Foto: Jutta Wego
Sehr erfolgreich hat sich der einstige Landgestütshengst Levisonn in Mecklenburg-Vorpommern vererbt. Im Eröffnungsbild präsentierten sich mit Leodor, L’Raphaelo, Lacaro und Leevster gleich vier Schimmelhengste seiner Nachkommen in einer Quadrille - ein eindrucksvolles Bild. Besonders interessant bei solchen Schauen sind stets die Neuzugänge. Davon bietet das Landgestüt in diesem Jahr sieben. Zunächst einzeln an der Hand und später in andere Bilder eingebaut, erlebten die Besucher die Auftritte von LAST MAN (vierjähriger Hannoveraner von Last Man’s Hope x Stakkato), VIVA VULKANO (dreijähriges Deutsches Sportpferd von Vulkano x Lordanos), VAN HALEN (Belgisches Warmblut von Vigo d’Arsouilles x Canturo), CELENCIO (dreijähriger Oldenburger von Cennin x Florensio I), LACARO (fünfjähriger Mecklenburger von Levisonn x Cero I), LOUIS (achtjähriger Rheinisch Deutscher Kaltblüter von Lausbub x Eldur) und Rudolphital’s OSLO T. (vierjähriger Lewitzer von Rudolphital’s Ohaio T. x Phythagoras).
Der neue Lewitzer im Landgestüt, Rudolphital’s Oslo T, hatte einen gemeinsamen Auftritt mit seinem 17-jährigen Rassekollegen Alswin (v. Agnus Dei x Granat B). Foto: Jutta Wego
Eine Augenweide war der Auftritt von Celencio. In nobler schwarzer Jacke in die Halle trabend war der dressurgeprägte Hengst ein Hingucker erster Güte. Szenenapplaus löste beim Freispringen mit bester Technik und viel Vermögen, die Ohren immer nach vorn gerichtet, vor allem Viva Vulkano aus. Eine Augenweide war auch der Auftritt von Last Man, der sein Springtalent auch unter dem Sattel von Daniel Wascher unter Beweis stellte. Das Lewitzer auch gut springen können bewies Rudolphital’s Oslo T, der zusammen mit seinem 17-jährigen Rassekollegen Alswin (v. Agnus Dei x Granat B) auch einen Auftritt unter dem Sattel hatte. Im Dressursattel präsentierten sich die bewegungspotenten FÜRSTENHOF (fünfjähriger Hannoveraner von Fürst Grandios x Weltmeyer), BERTOLINI (siebenjähriger Westfale von Belissimo M x Show Star) und der in S-Dressuren erprobte elfjährige Mecklenburger LEWITZ (von Lord Sinclair III x Golfstrom II).
Mit LOUIS, an der Hand von Oliver Morgen präsentiert, hat das Landgestüt auch einen neuen achtjährigen Rheinisch Deutschen Kaltblüter von Lausbub x Eldur in seinen Reihen.
Foto: Jutta Wego
Ein sehenswertes Bild lieferte die Side by Side Damensattelgruppe aus dem Raum Hamburg. Am Morgen gab es in Redefin ein Damensattelturnier, an dem die Damen vom bundesweit agierenden Verein RID der Regionen Ost und Nord teilnahmen. Aus diesem Wettbewerb gingen die Redefiner Dorit Schicketanz und Sarah Pankratz sowie Marie Kirchner (Grabow) als Zweite und Dritte hervor, die im Rahmen der Hengstshow geehrt wurden. Mathias Platzeck aus Alt-Schwerin bereicherte das Programm mit drei Kaltblutpferden von Günter Lüdders in Random-Anspannung.
Die höchsten Sprünge absolvierte der neunjährige Mecklenburger Cerousi (v. Ceroi x Ussuri xx) unter Daniel Wascher bei der Schau. Foto: Jutta Wego
Viel zu tun gab es für Daniel Wascher - der erste Bereiter des Landgestüts im Springsattel präsentierte neben Las Man auch die Hengste, Lacaro, C-Mocca D’Or (fünfjähriger Hannoveraner von Monte Bellini x Silvio I) und über Steilsprünge von 1,65m den neunjährigen Mecklenburger Corousi von Cero I x Ussuri xx). Unterstützt wurde er von Ralf Steinbach, der den fünfjährigen Mecklenburger Leevster (von Levisonn x Sandro Song) in Szene setzte. Auch der seit einigen Jahren im Landgestüt stationierte Englische Vollblüter Bodygard og Spain xx wurde unter Miriam Hodel über Sprünge präsentiert.
Fünf Shetlandponyhengste, überwiegend aus niederländischer Zucht, präsentierten Elisabeth & Gisbert Koch aus Setzin den Besuchern. Foto: Jutta Wego
Das Landgestüt zeigte aber nicht nur junge Hengste die derzeit das Zuchtgeschehen bestimmen. Den Begriff "Genreserve" gibt es bei Pferden eigentlich nur in Landgestüten, die, meist im Gegensatz zur Privathengsthaltung, auch alte bewährte Hengste vorhalten. Redefiner Pferdesenioren wie Sergeant Pepper (21 Jahre von Silvio I x Ramino), D’Olympic (21 Jahre von Donnerhall x Cor de la Bryere), der in diesem Jahr mit auf Station nach Rostock-Kritzmow geht, oder Piment (25 Jahre von Pinkus x Gardestern), der eine Box in Göhren-Lebbin bezieht, seien nur beispielgebend genannt. (Franz Wego)