Ehrung beim Deutschen Spring-Derby
Erschienen am 31.05.2012
Achaz von Buchwaldt zum Reitmeister ernannt
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Achaz von Buchwaldt 2002 beim CSI Redefin - seine letzte Zeit als aktiver Reiter. Foto: Wego
Hamburg - Für seine großen Erfolge im Turniersport und als Ausbilder wurde der Hamburger Achaz von Buchwaldt (67) im Rahmen des Deutschen Spring-Derbys mit dem Titel "Reitmeister" geehrt.
Das Deutsche Spring-Derby in Hamburg-Klein Flottbek war der perfekte Rahmen für die Ehrung: Achaz von Buchwaldt, der selbst zweimal den Traditionsparcours als Sieger beendet hatte, gehört nun zur erlesenen Gruppe der Reitmeister. Der Titel "Reitmeister" wird für großartige Leistungen im Sattel, herausragende Ergebnisse als Ausbilder von Spitzenreitern und -pferden sowie für besondere Verdienste um den Reitsport verliehen. Peter Hofmann, Vorsitzender des Springausschusses des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR), betonte in seiner Laudatio: "Achaz, was Dich auszeichnet, ist Horsemanship, Du bist ein Pferdemann vom Scheitel bis zur Sohle und Du hast etwas, was in der heutigen schnelllebigen Zeit selten geworden ist: Du hast Geduld mit Deinen Pferden, Du gibst Ihnen eine Chance, ihre Talente zu entfalten und Deine Pferde haben Dir diese Geduld gelohnt."
In jungen Jahren im Vielseitigkeitssattel aktiv und sogar zum Sieg bei der Europameisterschaft der Ländlichen Reiter 1969 geritten, wechselte der am 18. September 1944 in Grömitz (Schleswig-Holstein) geborene Buchwaldt ins Lager der Springreiter. In Warendorf wurde er von Hans Günter Winkler und dem damaligen Bundestrainer der Springreiter, Hans-Heinrich ("Micky") Brinckmann geprägt. Seine steile turniersportliche Karriere startete er ab den 70er Jahren in Hamburg. Achaz von Buchwaldt, der auch einmal die deutschen Farben bei der Europameisterschaft (1983) vertrat und die Mannschafts-Bronzemedaille gewann, wurde zweimal Deutscher Vize-Meister (1983 und 1991). 35 Mal ging er mit einem deutschen Team bei Nationenpreisen an den Start. Regelrecht berühmt wurde der Hamburger jedoch in Klein Flottbek: Vor genau 30 Jahren gewann er erstmals das Deutsche Spring-Derby mit der Stute Wendy, 14 Jahre später gelang ihm dies erneut, diesmal im Sattel des Wallachs Lausbub. Das Derby war immer "sein" Turnier. Über 30 Mal startete er in der Traditionsprüfung, die gerne als das "schwerste Springen der Welt" bezeichnet wird.
Die zweite Leidenschaft im Leben des Achaz von Buchwaldt gehört der Ausbildung von Reiter und Pferd. Sein Musterschüler war Lars Nieberg, der bei ihm in die Lehre ging. Stolz erzählte sein Ausbilder, "dass Lars in ganz kurzer Zeit bei mir zum Goldenen Reitabzeichen geritten ist." Viele Reiter, unter ihnen Pia-Luise Aufrecht, erwarben bei ihm nicht nur das sportliche Rüstzeug, sondern auch das Verantwortungsbewusstsein für den Sportpartner Pferd. Achaz von Buchwaldt betont auch heute noch, wie wichtig es sei, "in das Pferd hineinzuhorchen und auf den individuellen Charakter eines jeden Pferdes einzugehen." Zuletzt trainierte er die dänischen Springreiter, ein schweres Amt, das ihn bisweilen an seine Grenzen geraten ließ. Der Vertrag ist inzwischen ausgelaufen. Aktuell profitiert der Schweizer Springreiter Pius Schwyzer von Achaz von Buchwaldts Erfahrung und bereitet sich mit seiner Unterstützung auf die Olympischen Spiele in London vor. (fn-press)