Erika Andersen verstorben
Erschienen am 08.08.2012
Die Richterin und Journalistin hat auch in MV Spuren hinterlassen
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Erika Andersen war eine warmherzige Frau, hatte besonders für die Belnge der neuen Bundesländer ein offenes Ohr und arbeitete auch für das "Mecklenburger Pferd". Foto: Wego
Hamburg - Am 23. Juli verstarb im Alter von 92 Jahren die Richterin und Pferdesportjournalistin Erika Andersen. Die Hamburger Reederstochter begann bereits als Kind mit dem Voltigieren, lernte auf Verleihpferden reiten und bekam bald schon Privatpferde, um diese auf Turnieren vorzustellen. Ihr Sportstudium endete vorzeitig wegen des Zweiten Weltkriegs, stattdessen kam Erika Andersen als Bereiterin an die Wehrkreisreit- und Fahrschule Soltau.
Nach dem Krieg blieb sie dem Reiten treu und betreute und trainierte Pferde für die unterschiedlichsten Besitzer. In den 60er Jahren wechselte sie dann die Position, agierte zunächst als Protokollschreiberin, später als Richterin und gehörte bald zu den wenigen Frauen, die damals auf großen internationalen Turnieren am Richtertisch saßen. Lange Zeit war sie die Einzige, die in der Vielseitigkeit bis zur höchsten Klasse richten durfte. Ein besonderes Anliegen war ihr stets, Jugendliche für den Pferdesport, die Liebe zum Pferd und zur Natur zu gewinnen und Nachwuchsreitern Tipps und Ratschläge mit auf den Weg zu geben. Für ihr Engagement wurde sie 1998 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Erika Andersen dritte Berufung nach Reiten und Richten galt dem Journalismus. Jahrzehntelang schrieb sie Turnierberichte für die Fachzeitschrift St. Georg, später auch für viele andere Fachmagazine im In- und Ausland, wobei Pferdesport und -zucht stets ihre Lieblingsthemen waren. Auch für die Verbandszeitung in Mecklenburg-Vorpommern hat Erika Andersen viele Beiträge geschrieben und war dem Redakteur Franz Wego auch in journalistischen Fragen Anfang der 1990er Jahre sehr verbunden. (fn-press)