Gert Hass vollendet sein 60. Lebensjahr

Erschienen am 18.12.2012

Wenn man den Namen Gert Hass nennt, werden einige mit den Achseln zucken. Wenn man aber "Hanjo" Hass sagt, wissen zumindest die älteren Pferdeleute im Land, um wen es sich handelt. In seinem und dem Leben eines Teils seiner Vorfahren drehte sich fast alles um Pferde. Seit 1909 ist der Name Hass und gegenwärtig Kähler (Udo Kähler heiratete in die Familie ein) in den Akten des Landgestüts Redefin verzeichnet. Hanjo Hass, der in Schönberg lebt, wird am 28. Dezember 60 Jahre alt.

"Hanjo", alias Gert Hass, der die Fahrlehre des Benno-von-Achenbach bei Franz Ahlfänger studiert hat, an den Leinen eines Vierspänners beim Pferdeschauprogramm auf der MeLa in Mühlengeez. Foto: Jutta Wego

Im jetzigen Haus des Redefiners Siegfried Schlünz, Obersattelmeister im Ruhestand (OSM i.R.), wurde Gert Hass 1952 als Sohn der Landgestütsoberaufseher-Tochter Marie-Luise Hass und des Gestütsoberwärters Helmut Hass geboren. Gleich nebenan wohnte die Gestüterfamilie Witt, aus der Uwe Witt hervorgegangen ist, Zuchtleiter und Geschäftsführer des Verbandes der Pferdezüchter MV. Uwe Witt (geb. 1953) und sein Bruder Olaf wuchsen zusammen mit Gert Hass auf.

Schon sein Großvater mütterlicherseits, Heinrich Fehland, war von 1909 bis 1956 "Gestüter" in Redefin. Sein Vater diente dem Gestüt von 1947 bis 1988. Das Gestütsleben bestimmte die Kindheit des Jubilars und spielte sich zwischen Redefin und Laage ab, wo Vater Helmut auf Station war. 1960 wurde Schwester Inga in Laage geboren, die als Ehefrau von Udo Kähler viel zu früh starb. Ab 1961 blieben die Geschwister mit ihrer Mutter in Redefin. Deck- und Marstallzeit richtete sich damals wegen der Gestüterfamilien nach den Sommer- und Winterferien, so dass die Gestüterkinder ein Schulhalbjahr in Redefin und das andere an der Deckstation lernten. "Die Ferien verbrachten wir auf der Deckstation und durften in dieser Zeit auch die Hengste reiten", erinnert sich Gert Hass.

"Wir hatten eine gute Kindheit und Jugend", denkt er weiter zurück. "Die aktive Teilnahme an den Ausbildungsgruppen des Gestüts war selbstverständlich. Voltigieren mit Otto Hochgräf und später die Jugendreitabteilung mit Walter Muchow. Unser Lehrmeister war Hans Schmidt (Redaktion: 50 Jahre im Landgestüt tätig) und Lehrausbilder Franz Ahlfänger - ein Verfechter der HDV und der Lehre des Benno-vn-Achenbach". Mit HDV ist die Heeres-Dienst-Vorschrift gemeint, Vorgängerin der heutigen LPO.

Natürlich erlernte Gert Hasse den Beruf des Gestütswärters und in der Lehrzeit half er 1968 erstmals in der Station Güstrow bei Ernst Specht aus, wo damals der berühmte Vollblüter Modus xx stand der die Hengste Semper, Duett und Fluß I als Boxennachbarn hatte. 1969 und 1970 folgte die Deckstation Liessow und zu Beginn 1971 Voigtsdorf, wo damals Direx, Disponent und Marco xx ihren Hafer fraßen. "Diese Zeit war zwar kurz, weil ich im Mai zur Armee eingezogen wurde. Aber die Arbeit mit Hermann Dassow, Walter Stave, Hans-Karl Strasdas und Hartmut Platzek, die damals in Voigtsdorf wirkten, war sehr lehrreich für mich", so Hass.

1973 übernahm Gert Hass die Station Schönberg, die bis dahin OSM i.R. Ernst Laubenstein führte. Zu den Hengsten gehörte Laubensteins "Duri" (Duran), der dort 18 Jahre lang Geschichte geschrieben hat. Dublee und die Vollbrüder Duralin I bis III gingen daraus hervor, die im gesamten Bereich der DDR ihre Spuren hinterlassen haben.

1977 heiratete Gert Hass seine Gisela, eine Schlachtertochter aus Rehna. 1979 und 1981 wurden die Söhne Hanko und Marco geboren. Die Großeltern freuen sich über einen Enkelsohn. "Diese Jahre waren meine schönste Zeit im Landgestüt. Nicht missen möchte ich auch die Jahre mit Rolf Brott im berittenen Fanfarenzug", so Hass.

Nach 20-jähriger Gestütertätigkeit auf der Station Schönberg, an deren Ende er auch dafür sorgte, dass der Holsteiner Hengst Carprilli (v. Calypso I) in Mecklenburg Einzug hielt, holte ihn Manfred Jahnke nach Groß Voigtshagen auf das ehemalige Tierzucht Hauptgut. Einst auch Praktikumsort von Herta Steiner, die segensreich im Landgestüt Redefin und später viele Jahre als Landstallmeisterin in Moritzburg wirkte.

2002 wurde die Pferdezucht in Groß Voigtshagen eingestellt und Gert Hass musste sich einen neuen Job suchen. Er fand eine Anstellung in einem Betrieb, der für die Stadt Schönberg arbeitet, wo er bis zur Stunde tätig ist. Schöne Erlebnisse hatte er auch als Mitglied der Ganschower Zweispänner-Quadrille. "Wir sind ein tolles Team und die Auftritte bei den Ganschower Stutenparaden, wo ich auch vierspännig gefahren bin, bleibende Erlebnisse", sagt Gert Hass.

Wir gratulieren zum Geburtstag, wünschen Gesundheit und weiterhin Freude am Leben und mit den Pferden. (FW)

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