Fritz Möller ist gestorben

Erschienen am 06.02.2013

Er war die Seele des Hofes ...


... und den Söhnen Holger & Jörg Möller in Garlitz nicht nur Vater und Vorbild, sondern auch Lehrmeister für alle Lebenssituationen. Am 25. Januar verstarb Fritz Möller im 86. Lebensjahr friedlich in seinem Haus in Garlitz, nachdem ihm seine Ehefrau bereits zwei Jahre zuvor vorausgegangen ist.

Fritz Möller, die Seele auf dem Zuchthof der Gebrüder Möller in Garlitz, ist im 86. Lebensjahr gestorben. Foto: Jutta Wego

Das Leben von Fritz Möller war geprägt von Arbeit und Pflichterfüllung. Zunächst freier Bauer auf eigener Scholle und schon seit seiner Jugend eng mit Pferden verbunden, musste auch er mit seinem Hof, wie alle Bauern in der damaligen DDR, zwangsweise in die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) eintreten.

Schon bald wählten ihn die Bauern aufgrund seiner fachlichen Begabung als Landwirt und wegen seiner menschlichen Qualitäten zum Vorsitzenden. Die LPG Garlitz machte zahlreiche strukturelle Veränderungen durch, Pferde spielten aber zu allen Zeiten eine bedeutende Rolle. Daran hat Fritz Möller großen Anteil und er war immer mitten drin. Stolz präsentierte er sein Gespann mit zwei Fluß-Stuten auch auf Turnieren in der Umgebung. Fluß I war damals einer der bedeutenden Springpferdevererber in der gesamten DDR und deckte auch in der nicht weit von Garlitz gelegenen Station Neuhaus.

Kurz vor der politischen Wende gab er den Vorsitz der LPG ab und der heutige Landwirtschaftsminister Till Backhaus, der zusammen mit Holger Möller auch in der damaligen Sektion Pferdesport Lübtheen aktiv im Sattel saß, wurde sein Nachfolger. Das änderte sich bald, als die DDR 1989 zusammenbrach und ab 1990 die Reprivatisierung der Landwirtschaft begann.

Auch Möllers bekamen ihren Hof sowie Grund und Boden zurück. Die Söhne, ebenfalls längs vom Pferdebazillus befallen, richteten den Hof zusammen mit Vater Fritz ganz auf Pferde aus. "Wenn unser Vater damals nicht gewesen wäre, uns Mut zusprach und selbst ganz entscheidend mit Hand angelegt hätte, weiß ich nicht, ob wir diesen Schritt gewagt hätten", blicken Holger & Jörg Möller dankbar auf ihren Vater zurück.

Fritz Möller war mit seiner Lebenserfahrung ganz entscheidend daran beteiligt, dass sich der "Zuchthof der Gebrüder Möller" in kurzer Zeit einen so guten Ruf erarbeitet hat. Zucht und Sport ging hier von Anfang an Hand in Hand und der Hof Möller war der Erste im Land, der eine eigene Reithalle gebaut hat. Prämien- und Siegerhengste in Serie sind auf dem Hof hervorgegangen, sowohl eigene als auch in Pension genommene. Auf Turnieren zogen die Möller mit Jörg als aktivem Reiter und Holger als Manager zeitweise mit mehr als 15 Pferden. Etwas Sorge machte ihm, dass die Zucht des Mecklenburgers, die sein Leben prägte, zunehmend in die Defensive geriet.

Als bei Fritz Möller die Kräfte nachließen, kümmerte er sich immer noch als Beobachter um die großen Pferdebestände auf den Weiden und er sah mit Freude, dass die Söhne sehr harmonisch zusammenarbeiten und der Hof aufblühte. Besuchern, die sehr zahlreich auf den Hof kamen, war er stets ein ruhiger und besonnener Ansprechpartner, der sehr viel Sympathie ausstrahlte.

Wenn er zuletzt aufgrund fortschreitender Krankheit und Alter kaum noch zu sehen war, fragte man dennoch immer nach ihm und seinem Befinden. Sein Tod hinterlässt eine Lücke und allen die ihn kannten wird er in sehr guter Erinnerung bleiben.  (FW)

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